Rekurs als letzte Hoffnung
Saubers traurige Heimkehr nach 10-Punkte-Horror

Alfa-Sauber im Regen von Hockenheim. Als es trocken wurde, kam die kalte Dusche. Der Punkteabzug erinnert an Melbourne 2011, schon dort werden dem Sauber-Team 10 WM-Punkte weggenommen.
Publiziert: 29.07.2019 um 19:29 Uhr
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Aktualisiert: 30.07.2019 um 10:12 Uhr
Roger Benoit

Es herrschte eine gespenstische Stimmung im Fahrerlager, als kurz vor 21 Uhr Alfa-Sauber vorerst aus der Wertung in Hockenheim genommen wurde. Und zwei polnische Reporter vor dem Hinwiler Motorhome jubelten: Robert Kubica (34) hatte dadurch im Williams den letzten WM-Punkt geerbt.

Peter Sauber war beim späten FIA-Urteil immer noch vor Ort: «Ich warte auf den Chef. Denn Vasseur und ich fahren zusammen nach Hinwil. jetzt reden wir sicher weniger.»

«Beat Zehnder tut mir leid»

Die zehn verlorenen Punkte (7. Räikkönen, 8. Giovinazzi) schmerzten. Doch Vasseur gibt sich kämpferisch. «Wir respektieren den FIA-Entscheid mit der Zeitstrafe. Aber wir werden Rekurs einlegen, weil wir Gründe und Beweise haben, damit die Strafe zurückgenommen wird.» Das Team hat noch zwei Tage Zeit, Rekurs zu machen.

Frederic Vasseur und Peter Sauber verlassen nach dem Urteil das Fahrerlager.
Foto: Lukas Gorys
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Sauber zu BLICK: «Mir tut einfach Beat Zehnder leid, der sich hier sein 25-jähriges Jubiläum als toller Teammananger sicher anders vorstellte.»

Schon 2011 Punkteabzug

Zehnder war auch 2011 in Melbourne beim andern Horror dabei, als der Berner FIA-Chefkommissar Paul Gutjahr dem Sauber-Team ebenfalls zehn gewonnene WM-Punkte (7. Pérez, 8. Kobayashi) wieder wegnahm. Bei beiden Autos passte das obere bewegliche Heckflügel-Teil nicht in die 100-Millimeter-Schablone – es ging damals um einen Millimeter.

Und am Sonntag soll es bei der beanstandeten Kupplungs-Einstellung um Millisekunden gegangen sein. Selbst Regelgott Zehnder stöhnte über diesen einmaligen Technik-Fall.

Oder verstehen Sie das? Das vom Motor abgegebene Drehmoment muss sich linear zur Stellung des Kupplungshebels verhalten. Diese Übersetzung darf mit einem maximalen Zeitversatz von 70 Millisekunden erfolgen. Bei Kimi betrug der Versatz 200, bei Giovinazzi sogar 300 Millisekunden – Betrug, Schlamperei, Pech, Zufall? Vasseur: «Wir wurden das Opfer einer Fehlfunktion.»

Peter Sauber (75) wollte seinem früheren Team Glück bringen – und erlebte den alten Horror.

Die Rennbilder aus Hockenheim: Max Verstappen triumphiert nach einem spektakulären Rennen.
Foto: Lukas Gorys
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