Red Bull träumt von 2021 – ein Trio von 2022
Wer stoppt diese Titel-Orgie?

Noch nie hat ein Team in sieben Jahren hintereinander alle 14 WM-Titel geholt. Und diese Fest-Orgie bei Mercedes wird 2021 kaum abbrechen. Weil das Reglement-Erd­beben erst für 2022 geplant ist.
Publiziert: 08.11.2020 um 01:01 Uhr
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Aktualisiert: 08.11.2020 um 14:01 Uhr
Roger Benoit

Dass es seit 2014 bei Mercedes so aufwärtsgeht, liegt neben den Fahrern Hamilton, Rosberg und Bottas vor allem am Hybrid-Motor. Und dafür ist fast allein Renault verantwortlich. Die Franzosen drohten (nach 8 WM-Titeln mit Red Bull von 2010 bis 2013) mit dem Ausstieg, wenn nicht die «grüne Welle» kommt. Mercedes dankte. Schauen wir auf die Statistik der Silberpfeile (auch wenn diese 2021 wieder schwarz lackiert sind) seit dem Wiedereinstieg 2010 (mit Schumi/Rosberg): 211 Rennen, 104 Siege, 116 Pole-Positions und 53 Doppelsiege.

Wer kann die Hybrid-Monster stoppen? Da wäre nächstes Jahr nur Red-Bull-Honda fähig, wenn Max Verstappen (23) endlich einen starken Fahrer neben sich hat. Die TV-Stars Ralf Schumacher und Jacques Villeneuve fordern sogar den sofortigen Rauswurf von Alex Albon! Doch der Thai dürfte 2021 überleben, weil ja 51 Prozent von Red Bull dem Yoovidhya-Clan in Bangkok gehören.

Drei Teams planen den Grossangriff auf Mercedes für 2022: Ferrari, McLaren-Mercedes und Renault. Ist das Trio zu optimistisch? «Ferrari braucht sicher drei Jahre für die Rückkehr an die Spitze», sagt der fünffache Ferrari-Sieger und DTM-Boss Gerhard Berger (61), der jetzt eine Not-OP (Blinddarm) gut überstand. Renault hofft dann, dass Alonso schon 2021 wieder einschlägt. Und McLaren will mit Mercedes-Power und Ricciardo an die goldenen Zeiten (182 GP-Siege, 12 Fahrer-Titel) anknüpfen. Jetzt liegen die Briten mit 134 Punkten zusammen mit Racing-Point-Mercedes (dem ja 15 Zähler abgezogen wurden) auf dem 4. Platz – einen Punkt hinter Renault! Und dann? Ferrari weiter auf Rang sechs mit 103 Punkten. «Vielleicht können wir noch ein Team einholen», träumt der rote Teamchef Binotto (51). Aber dann dürfen bei Vettel keine Flops mehr passieren – wie beim 13-Sekundenstopp in Imola.

Die Nummer 1: Lewis Hamilton (35) geniesst in Imola den 93. GP-Sieg. In einer Woche kann er in der Türkei den 7. WM-Titel holen.
Foto: Mercedes
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Eine traurige Story kommt von Jean Alesi (56). Sein Abenteuer mit Sohn Giuliano (21) ist vorbei. «Wir haben für 2021 keine Sponsoren, Ferrari hat ihn aus der Academy entlassen – und ich kann kein privates Geld mehr aufbringen. Ich habe selbst meinen Ferrari F40 verkauft!» Was geschah? Alesi: «Wir haben 2021 mit HWA aufs falsche Team gesetzt, über eine Million Euro bezahlt. Alle Versprechen wurden nicht eingehalten. Als wir zu MP wechselten, wollte HWA nochmals 80'000 Euro.» Bilanz: 8 Punkte beim Startrennen – dann 19 Nuller!

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