Auch Odermatt ist Teil des riesigen Bullen-Imperiums
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Dominanz einer kleinen Dose:Auch Odermatt ist Teil des riesigen Bullen-Imperiums

Red-Bull-Kaiser Mateschitz stirbt mit 78
Sauber: «Er war ein wunderbarer Mensch!»

Die Gerüchte standen schon länger im Raum, nun besteht Gewissheit: Red-Bull-Kaiser «Didi» Mateschitz (†78) ist tot. Am Samstag wurden alle Mitarbeiter per E-Mail informiert. Blick sprach mit Peter Sauber (79) über die grosse Figur des Weltsports und seinen Wegbegleiter.
Publiziert: 22.10.2022 um 23:47 Uhr
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Aktualisiert: 23.10.2022 um 09:58 Uhr
Dietrich Mateschitz, der reichste Österreicher, ist mit 78 Jahren gestorben.
Foto: imago images/Photo-4
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Roger Benoit

Die jüngsten Erfolge des Red Bull Teams hat Dietrich Mateschitz nicht mehr miterlebt. Der reichste Österreicher ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Offenbar an Bauchspeicheldrüsen-Krebs.

Peter Sauber: «Er war ein wunderbarer Mensch, auf den du dich verlassen konntest. Und das war in diesem Geschäft nicht selbstverständlich.»

«Die Menschen sind wichtig»

Seit Jahren hatte sich der stets freundliche und grosse Förderer des Sports zurückgezogen. Blick hatte mit dem Anti-Superstar stets ein gutes Verhältnis. Es war Tradition, dass wir uns bei den Testfahrten in Barcelona jeweils zum Mittagessen trafen und einfach so plauderten.

Dabei ging es nie um die grossen Zahlen seines Erfolges, es waren die Menschen, die ihn beschäftigten. «Sie machen das Leben aus, die Menschen sind das grösste und wichtigste Gut auf dieser Erde!»

Und Geld? Mateschitz: «Geld war für mich nie eine Triebfeder. Es stand immer an letzter Stelle der notwendigen Dinge!»

Lauda-Tod überschatte Jubiläum

Als Österreich am 20. Mai 2019 um seine Legende Niki Lauda trauerte (er starb in Zürich), hätte die Republik auch gerne den 75. Geburtstag des reichsten und grosszügigsten Mann des Landes feiern wollen. Aber der Mann, der nur mit Not die Matura schaffte, war schon abgetaucht, lebte zurückgezogen in der Steiermark. Nur der engste Familienkreis, seine Lebenspartnerin, Sohn Mark (29) und Red Bull-Sportdirektor Helmut Marko, hatte mit Didi Mateschitz noch Kontakt.

Er hasste Krawatten und Banken

Jetzt ist der Mann, der Krawatten hasste und stets Jeans trug, tot. Er hasste auch die Banken und verbot es wohl, dass seine Firma jemals an der Börse auftauchen darf.

Er blieb stets der Chef über sein Imperium, das er 1984 gründete. Die Hierarchie in seinen Betrieben war ihm nie so wichtig. «Das sind nur Barrikaden. Ich glaube nicht, dass gutes Management auf Glück beruht. Ein Drittel des Erfolges ist das richtige Produkt. Wenn man das hat, ist es ein Glück.»

Die Formel-1-Vision

Und Mateschitz hatte dieses Glück, mit seinem Energie-Getränk, das er einst von seiner Weltreise aus Asien heimbrachte. 51 Prozent der Firma gehören bis heute der thailändischen Familie Yoopvidhya. Sie liess den Visionär aus Europa machen, unterstützte ihn, wenn er wieder neue Sportvereine und Events ins Leben rief.

1995 hatten Mateschitz und Marko die Vision, die Formel 1 zu erobern. Sie taten sich zehn Jahre lang mit dem Sauber-Team als Hauptsponsor zusammen. Peter Sauber: «So eine Hilfe war für uns als kleines Team natürlich ein Glücksfall.»

Die Ehe zwischen Österreich und der Schweiz dauerte fast zehn Jahre. Dann wollte sich der Bullen-Clan den lang gehegten Traum vom eigenen Team erfüllen. Sauber: «Das mussten wir natürlich akzeptieren und so bekam Red Bull damals das Jaguar-Team fast geschenkt!»

Er dachte auch an Gastbetriebe

Jetzt trauert die ganze Welt um einen der grössten Förderer im Sport. Es gibt kaum noch einen Anlass, bei dem nicht zumindest ein grosser Athlet mit den zwei weltberühmten Bullen zu sehen ist. Sie alle trauern jetzt um einen Mann, der nie viele Worte machte, aber immer das grosse Ganze im Auge behielt.

Als er zweimal den Red Bull-Ring in Spielberg wieder aufbaute, war ihm wichtig, dass es allen Menschen und den Gastbetrieben in der Umgebung gut ging.

«Red Bull verleiht Flügel»

Red Bull ist bis heute eine reine Vertriebs- und Marketinggesellschaft. Mateschitz wollte eigentlich niemals Getränke selbst herstellen. Es ging ihm vor allem um die Werbestrategie.

Als vor über 20 Jahren ein Meeting mit einer deutschen Agentur eigentlich schon zu Ende war, hatten die vielen Präsentationen Mateschitz nicht überzeugen können. Als der Chef der Agentur zum Schluss sagte: «Red Bull verleiht Flügel.»

Mateschitz war sofort begeistert: «Das war es, wonach wir so lange suchten. Es war die kreative Darstellung dessen, was der Mensch rational mit ‹belebt den Geist und den Körper› in Verbindung bringt.»

Nun wird Mateschitz’ Geist in der Formel-1-Welt weiterleben.

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