Neuer Geheimplan in Hinwil
Holt Alfa-Sauber jetzt Supertalent Piastri?

Der Alfa-Sauber-Platz neben Valtteri Bottas ist das letzte freie F1-Cockpit für die neue Saison. Nun könnte sich der junge Australier Oscar Piastri diesen angeln.
Publiziert: 05.10.2021 um 16:17 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2021 um 17:04 Uhr
Roger Benoit

Platzt bald die nächste Transfer-Bombe in der Formel 1? Der Kampf um den letzten Cockpit-Platz, den Sitz bei Alfa-Sauber neben Valtteri Bottas (32), geht in die nächste Runde. In eine, die auch für den bisherigen Stammfahrer Antonio Giovinazzi (27) bitter enden könnte.

Oder für Guanyu Zhou. Der Chinese schien sich seiner Sache zuletzt schon ziemlich sicher. «Wenn ich die Meisterschaft gewinne oder unter den besten Drei lande, dann wird die Gelegenheit kommen», sagte der 22-Jährige, der vielerorts als Favorit für den zweiten Sauber-Sitz gehandelt wird. «Dieses Jahr wird mein letztes in der Formel 2 sein, da bin ich mir recht sicher, denn drei Jahre reichen, um mich zu beweisen.»

Drei Jahre Vertrag mit Zhou sind für Alfa-Sauber zu viel

Zumal Zhou noch ein zweites Argument hat, das bei einem finanziellen Mittelklasse-Rennstall wie Alfa-Sauber normalerweise zieht: Er bringt 25 Millionen US-Dollar Mitgift mit. Kann der Hinwiler Teamchef Frédéric Vasseur da nein sagen?

Ist er das neue Gesicht bei Alfa-Sauber? Oscar Piastri könnte nächste Saison bei den Hinwilern im Cockpit sitzen.
Foto: Formula Motorsport Limited via Getty Images
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Offensichtlich kann Vasseur das. Denn nun scheint der Wind zu drehen. Der Grund: Die Chinesen wollen für ihren Mann einen Dreijahresvertrag – und davon ist der Sauber-Boss nicht sonderlich begeistert. Dadurch würde ein eigenes aussichtsreiches Talent auf Jahre hinaus blockiert: Sauber-Junior Théo Pourchaire (18). Der Franzose fährt derzeit in der Formel 2, hat das Potential, eines Tages für die Hinwiler ins F1-Cockpit zu steigen. Ist der zweite Platz neben Bottas auf absehbare Zeit ebenfalls nicht verfügbar, droht der eigene Mann zu versauern.

Oscar Piastri droht zu stranden – rettet ihn Sauber?

Und so ist nun ein anderer Name plötzlich ganz heiss für 2022: Oscar Piastri, 20 Jahre alt, Australier, wie Zhou ein Alpine-Renault-Junior. Letzte Saison schnappte er Pourchaire im letzten Rennen den Formel-3-Titel weg. Piastri wird von seinem Landsmann Mark Webber (45) gemanagt und hat ebenfalls ein Problem: Holt er sich auch den Formel-2-Titel (6 Rennen vor Schluss führt er gegen Zhou mit 178:142), darf er nächste Saison nicht mehr in dieser Klasse fahren – er droht auf dem Weg nach oben zu stranden. Das bereite ihm «Kopfschmerzen», gab Webber (215 F1-Starts für Minardi, Jaguar, Williams und Red Bull) zuletzt beim TV-Sender «Channel 4» zu Protokoll. «Er hat einen ausserordentlichen Lebenslauf für einen so jungen Fahrer. Wir werden sehen müssen, was möglich ist.»

Eigentlich hatten die Australier bereits damit gerechnet, dass Piastri sich nächste Saison als Testfahrer bewähren und dann auf einen Cockpit-Platz für 2023 hoffen muss. Nun könnte noch einmal eine Tür aufgehen. Dank Vasseur, der zu seinem alten Arbeitgeber Renault immer noch beste Beziehungen hat und so auf einen Schlag die Probleme von Alfa-Sauber, Piastri und Pourchaire lösen könnte. Nur Zhou und Giovinazzi stünden dann mit abgesägten Hosenbeinen da.

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