Nach Rosberg-Rücktritt
Steht Mercedes jetzt wirklich zu Wehrlein?

Nico Rosberg (31) war eben doch nie der echte Racer mit der grossen Leidenschaft. Und jetzt hat Mercedes deswegen ein Problem, das Leiden schafft!
Publiziert: 04.12.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 18:05 Uhr
Roger Benoit

Der Knall-Rücktritt in Wien am Freitag hat weltweit natürlich unterschiedliche Meinungen hervorgebracht. Der Tenor bei den kritischen Engländern ist klar. Der Deutsche wird nie in die Geschichte der grossen Weltmeister eingehen – aber er hat einen Grossen fair geschlagen – Hamilton!

Mit dieser Analyse muss der 23fache GP-Sieger nach seinem schnellen Abschied ins Familienleben jetzt in die Zukunft gehen. Erlöst von der «Hölle Hamilton»!

Der frühere deutsche GP-Pilot Christian Danner (58, RTL) brachte die Sache auf einen guten Punkt: «Es ist offenbar auch ein gewisses Generationenproblem. Früher hat man alles der Formel 1 untergeordnet. Ein moderner GP-Pilot wie Rosberg hatte einen Fahrplan. Ziel erreicht. Die wirkliche Liebe zum Motorsport ist jetzt nicht mehr stark genug, um zu beissen. Aber eben diese Generation ist aus einem anderen Holz geschnitzt!»

Erbt der bisherige Manor-Pilot Pascal Wehrlein das Rosberg-Cockpit.
Foto: Lukas Gorys
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Auch jetzt gehts bei Mercedes ums Alter, um die Reife: Steht man nach dem schwarzen Freitag zu seinem oft arroganten Schützling und Testfahrer Pascal Wehrlein (22), den man 2016 bei Manor-Mercedes deponierte und 2017 bei Sauber weiter in die Lehre schicken wollte?

So gross kann das Vertrauen in Wehrlein jedoch nicht sein. Denn die Silberpfeile fragten bereits Nico Hülkenberg an. Doch dessen Team Renault sagte Nein und der frühere Force India-Star wird sich in den Hintern beissen, dass er schon bei den Franzosen unterschrieben hat.

Was hat Mercedes sonst noch für Optionen? Bei Ferrari (Vettel, Räikkönen) müssen sie gar nicht anklopfen, genau wie bei Erzfeind Red Bull (Verstappen, Ricciardo).

Und etwas darf man nicht vergessen: 2017 ist in der Formel 1 alles neu. Niemand garantiert, dass Mercedes weiter allein vorne bleibt. Chef Toto Wolff könnte seinen zweiten Fahrer, den er neben Wehrlein gemanagt hat, ins eigene Boot holen: Bottas. Doch dann verschwindet Williams 2017 mit Neuling Lance Stroll (18), testete gestern exklusiv in Abu Dhabi) im Niemandsland!

Beim WM-Vierten Force India will man nicht auch Pérez verlieren. Bleibt Haas-Star Grosjean (29) aus Genf. Der ist am leichtesten aus dem Vertrag zu bekommen. Ausser Wehrlein...

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