Mission 8. WM-Titel startete im Flugzeug
Wolff: «Jetzt wird Lewis noch teurer!»

Die Sportwelt feiert Lewis Hamilton (35). Der Brite weiss, wem er den 7. Titel verdankt: Mercedes mit über 1600 Mitarbeitern, seiner unerreichten Fahrkunst und den vielen Opfern in der Corona-Saison. Also keine Partys!
Publiziert: 16.11.2020 um 16:49 Uhr
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Aktualisiert: 27.11.2020 um 12:57 Uhr
Lewis Hamilton feierte am Sonntag zusammen mit Mercedes seinen 7. WM-Titel.
Foto: Lukas Gorys
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Roger Benoit

Lewis: «Ich bin nicht ausgegangen, habe mir überall das Essen kommen lassen. Das ist zwar nicht sehr spannend, aber ich blieb immer in meiner Blase!» Mit seinem treuen Hund Roscoe –seine andere Dogge, Coco, ist im Sommer verstorben.

2 Millonen Dollar pro Rennen?

Das spartanische Leben des exzentrischen Typen hat sich gelohnt – und soll sich auch in Zukunft lohnen. Oder wie sagte Teamchef Toto Wolff (48): «Nach diesen Triumphen wird Lewis natürlich noch teurer!»

Wie lange der 94-fache Sieger noch dabei ist, bleibt weiter offen. Man spricht von einer Gehaltsforderung von zwei Millionen Dollar – pro Rennen!

«Wir sind stolz auf Lewis!»

Über solche Zahlen wurde sicher auch beim gemeinsamen Rückflug aus Istanbul diskutiert. Wolff lacht: «Ja, es wird langsam Zeit, dass wir diese Thema benden.»

Selbst Ola Källenius, CEO der Daimler AG sagt: «Ich bin gespannt, wohin unsere Reise noch führt! Wir sind stolz, dass er seit über 20 Jahre ein Teil unserer Familie ist. Vielen Dank, Lewis!» Soviel zu den ewigen Gerüchten, dass Mercedes aus der Formel 1 aussteigen wird.

Hamilton braucht Mercedes

Der Wiener Toto Wolff hofft wie Hamilton («ich würde gerne bleiben!), dass die Mission weitergeht: «Wenn wir ihm auch in Zukunft ein gutes Auto hinstellen, kann er noch viele Rennen und Titel holen.»

Lewis weiss genau, dass er Mercedes für seine Show und auch die Aktionen (wie zum bespiel Blacklivesmatter) an der Strecke braucht – und umgekehrt. Also liegt es nur noch an den Millionen.

Autos bleiben Schwarz

Den ersten Kompromiss (oder war es eine Bedingung?) hat Mercedes schon gemacht. Die Autos sind auch 2021 schwarzlackiert. Erst ab 2022, wenn sich die Formel 1 wieder einmal selbst erfinden will, kehrt man zu den traditionellen Silberpfeilen zurück.

Ob sich dann der Spitze wirklich etwas ändert, bleibt abzuwarten. Ferrari, Aston Marton, McLaren und Renault hoffen darauf. Und natürlich auch Red Bull, wenn man nach dem Honda-Rückzug einen vernünftigen Motor (Renault) einsetzen kann.

Applaus der Kritiker …

Am Sonntag mussten selbst die grössten Kritiker von Hamilton und Schumi-Verehrer applaudieren. Normal stellt Mercedes dem Briten in der Qualifikation eine Rakete in die Garage – auf zur erfolgreichen Pole-Jagd.

Für das Rennen geht es dann im Silberpfeil zum oft gemütlichen Sonntagsausflug – mit der Zielflagge als Belohnung.

Für die deutsche «Bild» zählt Hamilton nun zusammen mit Schumacher zu den «glorreichen Sieben».
Foto: Screenshot
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31 Sekunden Vorsprung

Diesmal war unter chaotischen Bedingungen in der Türkei wieder einmal alles anders: Nur 6. Startplatz ­ und am Ende siegte Hamilton trotzdem mit unglaublichen 31 Sekunden Vorsprung auf Pérez (30, Racing Point-Mercedes) und Vettel (33, Ferrari).

Die Erfahrung hatte die jungen Wilden Leclerc (4.), Verstappen (6.) und Pole-Mann Stroll (9.) beim Reifen-Poker klar besiegt. Da nützen nachher keine Analysen, Schimpftiraden oder Ausreden.

Fairness seine grösste Stärke

Kurz: Lewis Hamilton fährt seit Jahren in einer anderen Liga und seit 46 Rennen immer in den WM-Punkten. Fast ohne Fehler und mit einer Fairness, die man sehr selten bei Superstars antrifft. Auch das müssen die Fans und Kritiker zur Kenntnis nehmen.

Corona schlug bei Pirelli zu

In der Türkei hat es am Rennsonntag einen prominenten Mann erwischt. Mario Isola (50), der Chef von Pirelli, wurde positiv auf Covid 19 getestet und muss jetzt in Istanbul in der Isolation bleiben.

Der Italiener, seit 22 Jahren beim Gummi-Giganten, zeigt keine Symptome und ist schon über 15 Jahre freiwilliger Sanitäter und Krankenwagen-Fahrer in Mailand.

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