Mercedes mit Slicks nass gemacht
Das war der Quali-Wahnsinn in Sotschi

Es war der helle Wahnsinn, was sich in der nassen Qualifikation von Sotschi abgespielt hat. Sechs Minuten vor dem Ende riskierte George Russell im Williams-Mercedes alles und fuhr mit dem weichsten Gummi auf die Piste.
Publiziert: 25.09.2021 um 16:32 Uhr
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Aktualisiert: 25.09.2021 um 20:03 Uhr
Lando Norris (McLaren) holt sich in einem spektakulären Sotschi-Qualifying die Pole.
Foto: Lukas Gorys
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Roger Benoit

Es begann ein Eiertanz auf einer immer noch leicht nassen Piste. Und am Ende eroberte Lando Norris im McLaren-Mercedes die Pole-Position vor Sainz, Russell und Hamilton.

Die orangen McLaren-Festspiele gehen also zwei Wochen nach dem Monza-Doppelsieg weiter. Den letzten Sieg (Button) und die letzte Pole (Hamilton) holte McLaren-Mercedes übrigens in Brasilien 2013.

Früher Feierabend bei Alfa-Sauber

Als das sensationelle Trio zur Medienkonferenz Platz nahm, hatten sich bei Alfa Sauber die beiden Piloten Kimi Räikkönen (41) und Antonio Giovinazzi (27) längst umgezogen.

Dem Duo nützte nach dem abgesagten dritten Training auch der noch etwas stärkere Regen im ersten Quali-Teil über 18 Minuten nichts.

Und wie am Freitag (Crash) drehte sich auch diesmal Giovinazzi als einziger, Leclerc konnte im Ferrari gerade noch ausweichen.

Giovinazzi neben Mazepin …

Und nach zwei unerwarteten 7. Startplätzen in Zandvoort und Monza (mit Kubica als Teampartner) startet der angeschlagene Italiener am Sonntag neben Mazepin im Haas-Ferrari aus der neunten Reihe. Davor Räikkönen mit Schumi im anderen punktelosen Haas-Ferrari.

Die letzte Reihe ist ja mit den Motorenwechsel-Opfern Leclerc und Verstappen besetzt! Und jetzt droht auch noch Latifi (Williams-Mercedes) wegen eines Motorenwechsels die Zurückversetzung nach ganz hinten.

Wann handelt Vasseur?

In Hinwil muss jetzt vor dem GP Türkei am 10. Oktober etwas geschehen. Chef Frédéric Vasseur ist bestimmt schon am Verzweifeln. Die Schublade mit Ausreden ist längst übervoll. Irgendetwas stimmt da nicht mehr. So viel Pech usw. kann man gar nicht haben.

Für den 15. WM-Lauf ist die Aufgabe klar: Alfa-Sauber darf sich als WM-Neunter mit lumpigen drei Punkten gegen Schlusslicht Haas-Ferrari nicht lächerlich machen.

Hamilton im Trockenen heiss

Und vorne ist das Ziel des bös geschlagenen Hamilton klar: Er muss aus der vierten Startposition die WM-Führung zurückholen.

Noch liegt der vierfache Sotschi-Sieger fünf Punkte hinter Verstappen im Red-Bull-Honda. Vorne können sich Norris, Sainz (er muss beim nächsten Rennen den Motor wechseln und hinten starten) sowie Russell sicher sein: Hamilton, der sich im Qualifying vor dem letzten Reifenstopp in der Boxengasse noch den linken Vorderflügel abschlug, wird auf einer trockenen Piste nicht lange Vierter bleiben. Aber kann er sich endlich auch den 100. GP-Sieg holen?

Achtung, ich komme von hinten

Die andere Frage: Wie weit nach vorne kommt Super-Bulle Max?

Die 53 Runden auf dem 5,848 km langen und topfebenen Olympia-Kurs von 2014 bleiben hochspannend. Also anschnallen zum GP von Russland, den bisher immer oder eben sieben Mal Mercedes gewann.

Das sagen die Podestfahrer

Lando Norris (1.): «Natürlich bin ich sehr glücklich – wahrscheinlich ist es mein glücklichster Moment in der Formel 1! Meine erste Pole-Position in der Formel 1 und das unter ziemlich schwierigen Bedingungen. Es war sehr hart da draußen, ich bin viele Risiken eingegangen und dachte oft, dass ich in der Mauer hätte landen können – aber es hat sich ausgezahlt und war es wert. Danke an das ganze Team, das mir heute ein tolles Auto zur Verfügung gestellt hat. Es ist ein großartiges Gefühl, die Pole Position zu holen, etwas, wovon ich schon als Kind geträumt habe. Jetzt kann ich das endlich abhaken, und hoffentlich können wir morgen ein weiteres starkes Ergebnis einfahren.»

Carlos Sainz (2.): «Es war ein schwieriges Quali, aber ich bin stolz darauf, wie wir die Situation gemeistert haben und am Ende eine tolle Runde hinlegen konnten. Ich mag diese kniffligen Bedingungen und habe den letzten Versuch auf den Slicks wirklich genossen. Wir waren einer der Ersten, die die Linie überquerten, und die Wartezeit bis zur Bestätigung von Platz 2 war spannend, da die Strecke schnell abtrocknete. Gratulation an Lando zu seiner ersten Pole! Es ist gut, neben ihm zu starten.»

George Russell (3.): «Es ist ein unglaubliches Ergebnis und das Team hat wieder einmal einen tollen Job gemacht. Wir reiten im Moment auf einer Welle, und das ist ein tolles Gefühl. Es ist ein hohes Risiko und eine hohe Belohnung in solchen Situationen, aber ich wusste, dass es zum Ende der Session Slicks sein würden. Ich habe es geschafft, die Reifen in ein gutes Fenster zu bekommen, und ich bin bis ans Limit gegangen, um in der letzten Runde alles zu geben, was ich hatte. Viele Leute haben in der Vergangenheit gesagt, dass der dritte Platz der beste Startplatz in Sotschi ist. Ich werde nichts Verrücktes tun, aber wenn sich morgen eine Gelegenheit ergibt, werde ich sie nutzen.»

Lando Norris (1.): «Natürlich bin ich sehr glücklich – wahrscheinlich ist es mein glücklichster Moment in der Formel 1! Meine erste Pole-Position in der Formel 1 und das unter ziemlich schwierigen Bedingungen. Es war sehr hart da draußen, ich bin viele Risiken eingegangen und dachte oft, dass ich in der Mauer hätte landen können – aber es hat sich ausgezahlt und war es wert. Danke an das ganze Team, das mir heute ein tolles Auto zur Verfügung gestellt hat. Es ist ein großartiges Gefühl, die Pole Position zu holen, etwas, wovon ich schon als Kind geträumt habe. Jetzt kann ich das endlich abhaken, und hoffentlich können wir morgen ein weiteres starkes Ergebnis einfahren.»

Carlos Sainz (2.): «Es war ein schwieriges Quali, aber ich bin stolz darauf, wie wir die Situation gemeistert haben und am Ende eine tolle Runde hinlegen konnten. Ich mag diese kniffligen Bedingungen und habe den letzten Versuch auf den Slicks wirklich genossen. Wir waren einer der Ersten, die die Linie überquerten, und die Wartezeit bis zur Bestätigung von Platz 2 war spannend, da die Strecke schnell abtrocknete. Gratulation an Lando zu seiner ersten Pole! Es ist gut, neben ihm zu starten.»

George Russell (3.): «Es ist ein unglaubliches Ergebnis und das Team hat wieder einmal einen tollen Job gemacht. Wir reiten im Moment auf einer Welle, und das ist ein tolles Gefühl. Es ist ein hohes Risiko und eine hohe Belohnung in solchen Situationen, aber ich wusste, dass es zum Ende der Session Slicks sein würden. Ich habe es geschafft, die Reifen in ein gutes Fenster zu bekommen, und ich bin bis ans Limit gegangen, um in der letzten Runde alles zu geben, was ich hatte. Viele Leute haben in der Vergangenheit gesagt, dass der dritte Platz der beste Startplatz in Sotschi ist. Ich werde nichts Verrücktes tun, aber wenn sich morgen eine Gelegenheit ergibt, werde ich sie nutzen.»

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Die Stimmen von Alfa-Sauber

Frédéric Vasseur, Alfa-Sauber-Chef: «Wir waren mit Kimi sehr nah dran an einem Platz in Q2, aber leider haben wir es verpasst. Wir werden sehen, wie das Wetter morgen aussieht. Wir haben ein langes Rennen vor uns und können hoffentlich etwas Boden auf die Top Ten gutmachen.»

Antonio Giovinazzi, 18. im Qualifying: «Ich hatte ein Problem mit den Bremsen, das mir das Fahren erschwerte. Wir müssen verstehen, was passiert ist und es beheben, um morgen einen besseren Tag zu haben. Wir werden schnellere Autos um uns herum haben und von hinten starten. Wir müssen uns aus den Schwierigkeiten heraushalten und sehen, wie wir Fortschritte machen können.»

Kimi Räikkönen, 16. im Qualifying: Die Bedingungen waren nicht allzu schlecht, aber es fehlte uns ein wenig an Grip. Die Balance des Autos war in Ordnung, aber wir waren die ganze Zeit am Limit – und wenn das Limit überschritten wird, geht es schnell. Je mehr Runden wir gefahren sind, desto besser wurde es, aber am Ende konnten wir einfach nicht mehr herausholen.

Frédéric Vasseur, Alfa-Sauber-Chef: «Wir waren mit Kimi sehr nah dran an einem Platz in Q2, aber leider haben wir es verpasst. Wir werden sehen, wie das Wetter morgen aussieht. Wir haben ein langes Rennen vor uns und können hoffentlich etwas Boden auf die Top Ten gutmachen.»

Antonio Giovinazzi, 18. im Qualifying: «Ich hatte ein Problem mit den Bremsen, das mir das Fahren erschwerte. Wir müssen verstehen, was passiert ist und es beheben, um morgen einen besseren Tag zu haben. Wir werden schnellere Autos um uns herum haben und von hinten starten. Wir müssen uns aus den Schwierigkeiten heraushalten und sehen, wie wir Fortschritte machen können.»

Kimi Räikkönen, 16. im Qualifying: Die Bedingungen waren nicht allzu schlecht, aber es fehlte uns ein wenig an Grip. Die Balance des Autos war in Ordnung, aber wir waren die ganze Zeit am Limit – und wenn das Limit überschritten wird, geht es schnell. Je mehr Runden wir gefahren sind, desto besser wurde es, aber am Ende konnten wir einfach nicht mehr herausholen.

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