Der überlegene Testsieg des wenig erfolgreichen russischen Formel-2-Piloten Nikita Mazepin (20) letzte Woche in Barcelona hat die Diskussionen vor dem GP in Monaco am 26. Mai verschärft: Kann im Mercedes jeder Fahrer Superzeiten erreichen? Die Antwort: von den aktuellen 20 GP-Piloten sicher jeder!
Das Problem liegt auf der Ebene der Fahrzeugkontrolle. Hamilton, Vettel und Hülkenberg stöhnen öffentlich schon lange: «Macht die besten Autos der Welt endlich giftiger! Das Leben ist in den Cockpits zu einfach geworden.»
Und was wäre zu tun? Die Radstände sind viel zu lang. Beschneidet die Boliden um mindestens 50 Zentimeter – und sie liegen in den Kurven nicht mehr wie auf Schienen. Kappt endlich die Telemetrie, damit die Fahrer bei ihren Computerspielen am Lenkrad plötzlich nach eigenen Lösungen suchen müssen.
Auch Pirelli mitschuldig
Und wenn es mit dem Gummi nicht klappt, dann sprinten die Topteams sofort zu Pirelli und verlangen bessere Reifen. Damit ist auch diese Türe des Zufalls geschlossen.
Bereits der erste Ferrari-Test von Mick Schumacher (20) in Bahrain hat gezeigt, dass auch Formel-1-Anfänger nach wenigen Runden an die schnellsten Zeiten der Stammpiloten kommen. Jenen Test hat übrigens der Brite George Russell (21) locker im Mercedes für sich entschieden. Der Silberpfeil-Junior fährt 2019 mit dem Williams-Mercedes (wie Kubica) hoffnungslos dem Feld hinterher.
Lauda früher: «Da gewinnt auch ein Affe!»
Der grosse Unterschied in der Formel 1 sind längst nicht mehr die Fahrer, sondern nur noch die Autoqualität!
Zu den goldenen Schumacher-Zeiten bei Ferrari (2000 bis 2005) klagte der dreifache Weltmeister Niki Lauda (70) öffentlich: «In diesem Auto gewinnt sogar ein Affe!» Was natürlich einen heftigen Wirbel auslöste.