Lehto wegen Totschlags angeklagt, Salo unbeliebt
Die Finnen bei Sauber

Mit Valtteri Bottas (32) geht ab kommender Saison bereits der vierte Finne für das Team von Sauber an den Start. Das sind oder waren die vier finnischen Rennfahrer im Dienst des Schweizer Rennstalls.
Publiziert: 07.09.2021 um 19:16 Uhr
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Aktualisiert: 07.09.2021 um 22:23 Uhr
Martin Rupf

Mit Valtteri Bottas (32) wechselt auf die neue Saison bereits der vierte Finne zum Rennstall von Sauber. In der fast 30-jährigen Geschichte des von Peter Sauber gegründeten Formel-1-Rennstalls waren einzig die Italiener und Deutschen mit je fünf Fahrern noch besser vertreten. Finnland zählt gerade einmal 5,5 Millionen Einwohner, hat aber in der Vergangenheit immer wieder hervorragende Rennfahrer hervorgebracht. Der beste fuhr aber nie für Sauber: Mika Häkkinen (52) der zweifache Weltmeister. Doch auch die Sauber-Finnen gaben in der Vergangenheit zu reden.

JJ Lehto (1993–1994)

Der erste Finne im Dienste von Sauber war JJ Lehto (55), der von 1993 bis 1994 mit Unterbrüchen für den Rennstall aus Hinwil fuhr. Lehto punktete gleich zum Sauber-Debüt, erzielte in 18 Rennen 5 Zähler (damals punkteten nur die Top 6). Nach der Rennfahrerkarriere war Lehto im Sommer 2010 in seiner Heimat in einen Speedboot-Unfall verwickelt. Er war alkoholisiert und mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs, als das Schiff gegen einen Brückenpfeiler prallte. Dabei wurde Lehtos Freund getötet, er selbst überlebte schwer verletzt. Lehto wurde wegen Totschlags angeklagt, im Berufungsprozess dann aber freigesprochen.

Mika Salo (2000)

Zweiter Finne in den Reihen von Sauber war Mika Salo (54). 2000 stiess der Finne von Ferrari, wo Salo den damals verletzten Michael Schumacher ersetzte – zu Sauber. Trotz nur sechs Punkten wollte Teamchef Peter Sauber Salo auch über 2000 hinaus im Team behalten. Salo wechselte aber zu Toyota. Der Finne war wohl ein nicht ganz pflegeleichter Zeitgenosse. So ist überliefert, dass Peter Sauber zu fast all seinen Piloten ein freundliches Verhältnis hatte. «Nur mit dem Finnen Mika Salo hatte ich wirklich Mühe», sagte Sauber einst zu Blick. Tatsächlich war Salo ein Einzelgänger, der bei schlechten Ergebnissen die Schuld meist auf das Hinwiler Auto schob.

Peter Sauber posiert 1993 in der 1. Saison mit JJ Lehto (r.) und Karl Wendlinger (l.).
Foto: Keystone
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Kimi Räikkönen (2001 und 2019–2021)

Der dritte Finne bei Sauber war und ist aktuell noch Kimi Räikkönen – «the Iceman» (41). Räikkönen lancierte seine Formel-1-Karriere bei Sauber am 4. März 2001 in Australien. Räikkönen beendete seine erste Formel-1-Saison als Zehnter der Gesamtwertung und trug zusammen mit Nick Heidfeld zum besten Teamergebnis in der Geschichte des Sauber-Teams bei (21 Punkte, 4. Platz). Doch bereits nach einer Saison wechselte Räikkönen zu McLaren, später zu Ferrari und wurde 2007 Weltmeister. 2010 und 2011 fuhr er Rallyerennen, ehe 2012 das Comeback in die Formel 1 (Lotus und Ferrari) folgte. 2019 dann die grosse Rückkehr zu Sauber.

Valtteri Bottas (ab 2022)

Der vierte Finne im Bund von Sauber ist nun Valtteri Bottas, der auf nächste Saison von Mercedes zum Alfa Sauber wechselt. Seit 2017 ist Bottas bei Mercedes unter Vertrag. Dort stand er allerdings immer im Schatten von Serien-Weltmeister und F1-Übermacht Lewis Hamilton. Wer beim Hinwiler Rennstall ab nächster Saison an der Seite von Bottas fahren wird, ist noch nicht bekannt. Ähnlich wie sein Landsmann Räikkönen gilt auch Bottas als eher wortkarg.

Alle Sauber-Fahrer im grossen Check: 1. Kimi Räikkönen (41), 51 GP – 56 Punkte (2001 und seit 2019): Der Finne ist der König aller Sauber-Piloten. Und er ist auch der grosse Fan-Liebling. Im Bild sieht man den Jubel nach Platz 4 beim GP Kanada 2001.
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