Langstrecken-WM
Drama um Sébastien Buemi

Trotz eines streikenden Hybridsystems baute der Bieler Neel Jani (im Porsche mit Dumas/Lieb) als Zweiter des 6-Stunden-Rennens von Spa-Francorchamps seine WM-Führung aus. Während die Rebellion-Fahrer Mathéo Tuscher und Alexandre Imperatori überraschend über Platz 3 jubelten, erlebten Sébastien Buemi (Toyota) und Marcel Fässler (Audi) ein Rennen zum Vergessen.
Publiziert: 07.05.2016 um 21:41 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 10:50 Uhr
Roland Hirsbrunner

Das 6-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps gilt als grosse Hauptprobe für die legendären 24 Stunden von Le Mans (18./19. Juni). Bei den Favoriten von Porsche, Audi und Toyota dürfte diese Hauptprobe noch Einiges an Diskussionen auslösen. Von den sechs Werkboliden kam nur der siegreiche Audi mit Duval, di Grassi und Jarvis ohne grössere Schwierigkeiten durch die 6 Stunden. Und Mitte Juni an der Sarthe müssen die 1000 PS starken LMP1-Boliden bekanntlich Viermal länger durchhalten.

Wenn die Werkteams ihre Zuverlässigkeitsprobleme nicht in den Griff kriegen, dann könnte auch in Le Mans das kleine Westschweizer Privatteam Rebellion Racing wieder jubeln. In Belgien schaffte es Rebellion mit den beiden Schweizern Mathéo Tuscher und Alexandre Imperatori (zusammen mit dem Österreicher Dominik Kraihamer) dank ihrer Zuverläissigkeit zum zweiten Mal in Folge aufs Podest. Das Rookie-Trio liess dabei die deutlich erfahreneren Teamkollegen (Nick Heidfeld/Nelson Piquet jr./Nicolas Prost) erneut hinter sich.

Jani baut WM-Führung aus

Sébastien Buemi klebt in Spa das Pech an den Rädern.
Foto: AFP
1/2

Neel Janis Porsche war nach einer halben Stunde der erste Werksbolide, den es erwischte. Das Hybridsystem begann zu streiken und liess sich nicht wieder neu starten. Der sonst den Privatteams hoch überlegene Porsche bewegte sich leistungsmässig nur noch auf dem Niveau der Rebellions.

Weil aber im weiteren Verlauf gleich beide Toyotas, Fässlers Audi und auch der Weltmeister-Porsche mit Webber/Bernhard/Hartley noch grössere Probleme bekundeten, baute Jani am Ende die WM-Führung trotzdem noch aus. Das Porsche-Trio liegt nun in der WM 13 Punkte vor dem Rebellion-Trio mit Tuscher, Imperatori und Kraihamer.

Ganz bitter war der Abstecher nach Belgien für Sébastien Buemi und Marcel Fässler: Buemis Toyota lag sicher in Führung, ehe das Team des Romands nach rund vier Stunden durch einen Motorschaden gestoppt wurde. Fässlers Audi hatte nicht nur mit technischen Problemen zu kämpfen, der Schwyzer war zu allem Übel gleich in zwei Kollisionen verwickelt. Schon in Silverstone erlebte Fässler bittere Momente. Der Sieg von Fässler/Lotterer/Tréluyer wurde wegen eines zu dünnen Unterbodens nachträglich aberkannt.

Spa-Francorchamps (BEL). 6-Stunden-Rennen/Langstrecken-WM.
1. Olivier Jarvis/Lucas di Grassi/Loïc Duval (GBR/BRA/FRA), Audi, 160 Runden.
2. Neel Jani/Romain Dumas/Marc Lieb (SUI/FRA/GER), Porsche, 2 Runden zurück.
3. Mathéo Tuscher/Dominik Kraihamer/Alexandre Imperatori (SUI/AUT/SUI), Rebellion-Racing, 4 Runden.
Ferner:
5. Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer (SUI/GER/FRA), Audi, 5 Runden.
6. Simon Trummer/Oliver Webb/James Rossiter (SUI/GBR/GBR), Bykolles Racing Team, 9 Runden
Ausgeschieden u.a.:
Sébastien Buemi/Anthony Davidson/Kazuki Nakajima.

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