Imola und die Senna-Emotionen
Kimi musste mit Mazepin auf die Bühne

Imola wird immer die Rennstrecke bleiben, wo die Formel 1 am 1. Mai 1994 einen ihrer grössten Fahrer verlor – Ayrton Senna! Zwölf der aktuellen 20 Fahrer waren damals noch gar nicht geboren.
Publiziert: 15.04.2021 um 17:49 Uhr
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Aktualisiert: 15.04.2021 um 18:37 Uhr
Alfa-Sauber-Star Kimi Räikkönen (l.) und Nikita Mazepin von Haas bei der FIA-Pressekonferenz.
Foto: Lukas Gorys
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Roger Benoit

Am Freitag ab 11 Uhr rast der GP-Tross wieder durch die entschärfte Tamburello-Kurve, wo das Drama im Williams-Renault die Sportwelt vor fast 27 Jahren erschütterte. Ferrari-Neuling Carlos Sainz, erst vier Monate später geboren: «Mein Vater sagte mir immer, dass Ayrton die grösste Legende im Motorsport bleiben wird!»

Nur zehn Überholmanöver!

In Imola fahren also noch lange die Emotionen mit. Auf einer Strecke, wo Vollgas (73 Prozent) angesagt ist und das Überholen auf dem 4,909 km langen Kurs zu den Kunststücken gehört.

2020 war Imola das Rennen mit den wenigsten Positionswechseln. Die meisten, der nur zehn Überholmanövern fanden beim Neustart nach der Safety-Car-Phase statt. So wurde die DRS-Zone auf der 1,2 km langen Zielgeraden verlängert. Doch McLaren-Star Ricciardo bringt es auf den Punkt: «Die Piste ist einfach zu schmal.»

Kimis Pole-Position 2005

Für Oldie Kimi Räikkönen (41) geht die gute Erinnerung ins Jahr 2005 zurück: Pole-Position im McLaren-Mercedes. Gewonnen hat der Finne in Imola nie – das tat sein früherer Gegner Michael Schumacher gleich achtmal.

Bei der traditionellen Zweier-PK mit den Fahrern kam es am Donnerstag zu einer Premiere: Die Piloten wurden gemischt. Und so musste Räikkönen mit dem umstrittenen Russen Nikita Mazepin (22, Haas-Ferrari) auf die Bühne.

«Alle denken nur noch an 2022»

Nun, der Alfa-Sauber-Pilot versteckte sich (wie viele Kollegen) fast in seiner Jacke, die Mütze tief ins Gesicht gezogen – und dazu kam der schwarze Mund- und Nasenschutz.

Viel hat Kimi auch diesmal nicht gesagt: «Ich hoffe, wir können mehrmals um WM-Punkte fighten. Dazu brauchen wir allerdings mehr Abtrieb, aber alle Teams sind doch schon mit den Autos für 2022 beschäftigt. Auch wir.» Dafür verriet der Weltmeister von 2007: «Vor den Rennen esse ich am liebsten Reis und Fisch!»

Vom Winde verweht …

Mazepin, dessen GP-Karriere in Bahrain bis zu seinem Ausritt nicht einmal einen Kilometer dauerte: «Ich habe jetzt noch 22 Rennen Zeit, diesen Fehler zu korrigieren. Und es wird wohl auf keiner Strecke nie mehr so winden wie in der Wüste!»

Sein Teamkollege Mick Schumacher (22) dachte auch an die restlichen 22 WM-Läufe, wenn Montreal nicht definitiv abgesagt wird: «Ich lerne mit jedem Kilometer im Auto mehr über meinen Lieblingssport. Auch wenn wir kaum Chancen haben in die Punkte zu fahren, muss dies unser Ziel bleiben.»

Vettel: «Wäre gerne ein Vogel»

Zum Abschluss der gemischten PK das Gigantentreffen zwischen Sir Lewis Hamilton (36) und Sebastian Vettel (33) – oder zusammen elf WM-Titel auf der Bühne.

Dabei verriet der Deutsche dem britischen Hundeliebhaber: «Ich wäre lieber ein Vogel als ein Hund!» Seit Jahren verstehen sich die beiden Superstars eigentlich glänzend, respektieren sich gegenseitig. Und in der tiefsten Ferrari-Krise hat sich Hamilton sogar mit SMS-Meldungen bei seinem Rivalen gemeldet.

Und wie fühlte sich Vettel nach seinem missglückten Bahrain-Start mit der Karambolage mit Ocon im Aston-Martin-Mercedes? «Frustriert ist das falsche Wort, ich war einfach enttäuscht von mir – und der Crash hat sicher noch alles komplizierter gemacht.»

«Nicht so konkurrenzfähig»

Für Vettel war die Aussage seines Teamkollegen Lance Stroll (20), der mit Supertalent George Russell (23, Williams-Mercedes) auftrat, bestimmt ein kleiner Schock: «Unser Auto ist sicher nicht mehr so konkurrenzfähig wie 2020. Das ist sicher und damit müssen wir leben.»

Der Teambesitzer-Sohn konnte sich in Bahrain gerade noch den letzten WM-Punkt sichern. 2020 fuhr der Kanadier in Monza und Bahrain zweimal aufs Podest und holte im Racing Point immerhin 75 Punkte. Und sein damaliger Teamleader Sergio Pérez, der zu Red Bull wechselte? Der Mexikaner grüsste mit seinem Premierensieg in Bahrain und 125 Zählern vom 4. WM-Platz!

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