Zu den «Verlierern» des sechsmal gestörten dritten Trainings gehörten irgendwie auch die am Freitag überzeugenden Alfa-Sauber von Räikkönen (14.) und Giovinazzi (17.). Die emotionale Berg- und Talfahrt geht also weiter…
Gleich zu Beginn schickte man die beiden Haas-Ferrari auf den 6003 Meter langen Stadtkurs – als Reinigungstruppe. Erst nach zehn Minuten sahen wir dann Alonso, der am Freitag im Alpine mit 358 km/h als Schnellster über die fast 1200 Meter lange Gerade raste. Dort, wo sonst 50 km/h erlaubt sind…
Mercedes wie Singapur 2015?
Vor allem von Mercedes hatte man erwartet, dass jede Minute zur Problem-Bewältigung genutzt werden würde. Hamilton (3.) und Bottas (13.), die beim letzten GP von Aserbaidschan einen Doppelsieg gefeiert hatten, liessen viel Fragen offen.
«Wir haben offenbar grössere Probleme, die mich irgendwie an Singapur 2015 erinnern», sagte Teamdirektor Toto Wolff (49). Erinnern wir uns: In jener Saison verpasste Mercedes nur in Ungarn und Singapur den Sieg, ja kam an diesen beiden Orten nicht einmal aufs Podest.
Tatort: Kurve 15
Nach 20 Minuten führten die beiden Alpha Tauri-Honda von Gasly und Tsunoda. Dann Leclerc, Verstappen, Latifi (!), Sainz und der am Freitag mit Platz 7 überraschende Giovinazzi. Ferner: 10. Hamilton, 14. Räikkönen, 15. Bottas.
Bei Halbzeit dann die rote Flagge. Und diesmal erwischte es in Kurve 15 auch WM-Leader Max Verstappen, der den Links-Knick nicht erwischte – und direkt in die Tecpro-Mauer knallte. Wie am Freitag auch Charles Leclerc im Ferrari.
Kurve 15 (wo aus 310 km/h bergab auf 100 runtergebremst werden muss) war der Tatort, wo am ersten Trainingstag gleich 24 Zwischenfälle notiert wurden. Die meisten konnten sich dort in den Notausgang retten.
Haas-Ferrari und ein Trio…
Die verlorenen sieben Minuten taten einigen Teams weh, weil sie mit dem geplanten Programm in Schwierigkeiten kamen. So blieben – ausser für die beiden ewigen Schlusslichter Mazepin (der einmal mehr heftig anschlug) und Schumacher – wichtige Fragen offen.
Die Frage ist immer die gleiche: Welche fünf Piloten scheiden im ersten Teil der Qualifikation nach 18 Minuten aus. Die beiden Haas-Ferrari sind gesetzt – gesucht wird also ein Trio. Versuchen Sie sich doch mal als Prophet…