Foto: Lukas Gorys

Gähn-Alarm in der Formel 1
So trickst der Mercedes-Boss

Die Silberpfeile eilen von Doppelsieg zu Doppelsieg. Der Formel 1 droht die grösse Ödnis. Darum sorgt Mercedes-Boss Wolff anderweitig für Gesprächsstoff.
Publiziert: 13.05.2019 um 16:18 Uhr
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Aktualisiert: 13.05.2019 um 18:57 Uhr
Roger Benoit aus Barcelona

Ferrari stolpert von einer Pleite zur andern. Und Mercedes lässt sich in der Hybrid-Ära seit 2014 in den bisher 105 Rennen nie zweimal bitten. Spanien war schon der 79. Sieg in der neuen Turbo-Zeit.

Auf das Konto von Ferrari gehen in dieser Zeitspanne 14 Erfolge, Red Bull schaffte zwölf Siege. Und in diesem Stil geht es auch 2020 noch weiter.

Toto Wolff, der seit Jahren in der Schweiz am Bodensee lebt, versteht es geschickt, von der Langeweile auf den Rennstrecken abzulenken.
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Hat Mercedes von den Seriensiegen nicht langsam die Schnauze voll? Teamchef Toto Wolff (47) zu BLICK: «Ein Aussteigeszenario gibt es bei uns momentan nicht. Aber wie entwickelt sich der Sport weiter? Wer kann sagen, was in fünf Jahren ist? Fährt dann die ganze Menschheit elektrisch?»

Der Wiener, der seit Jahren in der Schweiz am Bodensee lebt, versteht es geschickt, von der Langeweile auf den Rennstrecken abzulenken. Er lässt sich als neuer Formel-1-Boss ins Spiel bringen und sagt, dass er sich bei Mercedes immer noch wohl fühle.

Und Toto Wolff schliesst einen Fahrerwechsel bei Mercedes und Ferrari zwischen Hamilton und Vettel nicht aus. Was natürlich nicht passieren wird. Aber diese Storys lenken viele Medien vom Kernproblem der Formel 1 ab: Die fehlende Chancengleichheit.

Seit Kimi Räikkönen (Lotus) beim WM-Start 2013 in Australien fast für eine Sensation gesorgt hatte, gewannen nur noch drei Autos. Mercedes, Ferrari und Red Bull.

Wolff: «Die Monaco-Niederlagen motivieren»

Da kann man eine Budget-Obergrenze einführen oder eben auch nicht. Die Grossen werden immer vorne sein. Ausser man beginnt wirklich bei Null. Zurück zu einfachen Regeln, ganz neuen Motoren, Autos ohne Schnickschnack und einem Verbot der Telemetrie. Denn es sind immer die Details, die die Millionen verschlingen.

Während Red Bull-Honda vielleicht bald mit dem japanischen Motor siegt, muss bei Ferrari endlich der fehlende Abtrieb gefunden werden. Das Konzept des neues Autos lässt offenbar keine einfache oder schnelle Lösung zu. In Maranello dreht man sich seit Saisonbeginn im Kreis.

Und wenn die rote Presseabteilung einen  TV-Sender (Sky Deutschland) schriftlich darum bittet, ihrem Chef Mattia Binotto in Zukunft positivere Fragen zu stellen, dann ist eigentlich alles gesagt.

Vielleicht eröffnet sich aber den Mercedes-Gegnern am 26. Mai beim Strassen-Roulette in Monte Carlo eine echte Chance. Die zwei letzten Sieger: 2017 Vettel im Ferrari, 2018 Ricciardo im Red Bull-Renault.

Und die letzten vier Rennen davor? Rosberg, Rosberg, Rosberg, Hamilton – alle im Mercedes! Toto Wolff: «Die Monaco-Niederlagen in den letzten zwei Jahren motivieren uns jetzt noch mehr!»

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