Formel 1 inside
Seit 113 Rennen ohne Sieg – Williams ist im freien Fall

Seit einer Ewigkeit keinen Sieg mehr und jetzt noch Theater um Robert Kubica. Williams reitet momentan nicht gerade auf einer Erfolgswelle. Hier gehts zum Formel-1-Inside.
Publiziert: 10.12.2017 um 08:39 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:00 Uhr
Roger Benoit

Die tolle Erfolgsstory des besten Formel-1-Privatteams ist längst gestoppt. Williams, seit Spanien 1969 mit Unterbrüchen in total 737 Rennen unter verschiedenen Namen unterwegs, hat 114-mal gewonnen. Zuerst 1979 mit dem Tessiner Clay Regazzoni in Silverstone, zuletzt 2012 in Barcelona mit Pastor Maldonado aus Venezuela. Es war übrigens der letzte Überraschungssieger im GP-Zirkus! Vor 113 WM-Läufen.

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Hinter den nackten Zahlen steht der Teamgründer Sir Frank Williams (75), seit 1986 im Rollstuhl und jetzt gesundheitlich sehr angeschlagen (totales Flugverbot). Zu Beginn sprintete er nackt um Kirchengebäude, damit von seinen Kumpels einige englische Pfund zusammenkamen. Der Brite hat die Rolle des Teamchefs längst an Tochter Claire (41) abgegeben. Sie macht momentan eine Babypause – und hofft, dass die Irrungen des Teams bald wieder in eine gute Richtung zeigen.

Doch die goldenen Zeiten sind vorbei, als Alan Jones, Keke Rosberg, Nelson Piquet, Nigel Mansell, Alain Prost, Damon Hill und Jacques Villeneuve auf Williams Weltmeister wurden. Dazu gab es neun Teamtitel. Der letzte WM-Titel von 1997 bleibt nicht nur den Williams-Fans unvergessen. Michael Schumacher versuchte damals im Ferrari, den Kanadier Villeneuve in Jerez von der Strecke zu rempeln. Und flog mit der WM-Krone selbst von der Piste. Später wurden dem Deutschen für das Foul alle WM-Punkte vor 20 Jahren gestrichen!

1979 der erste Sieg: Auch wenn Regazzoni (l.) für Williams (r.) nur die Nummer 2 hinter Jones war, holte er den 1. Sieg.
Foto: Lukas Gorys
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Den Tiefpunkt erlebte das Team 1994, als Ayrton Senna im Duell mit Schumi (Benetton) Weltmeister werden wollte. Auch am 1. Mai 1994 stand der Brasilianer auf der Poleposition. Ein Lenkungsbruch in der 300 km/h schnellen Tamburello-Kurve kostete Senna das Leben. «Der traurigste Tag in meiner Karriere», sagt Williams noch heute. Seither ist nur noch Jules Bianchi Monate nach dem Suzuka-Unfall 2014 im Marussia gestorben.

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Seit Jahren ist Williams in Geldnot. Da rettete Milliardär Lawrence Stroll die Engländer, kaufte sich ins Team ein – und setzte Sohn Lance (19) für 2017 ins Cockpit. Wenn der Mode-Zar den Stecker zieht, heisst es in Grove gute Nacht. Jetzt musste Massa, der Stroll in der Quali 17:2 demontiert hatte, gehen. Weil Williams das Comeback von Robert Kubica (33) plant. Doch der Pole konnte wohl nicht ganz überzeugen. Jetzt sind auch die Russen Sirotkin und Kwjat im Gespräch. Doch alle drei müssen fürs Cockpit Millionen zahlen. 

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