Fomel-1-Tests in Barcelona
Achtung, Spionage!

Ab Montag testet die Formel 1 in Barcelona. Hier gehts zum Inside.
Publiziert: 26.02.2017 um 10:37 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:11 Uhr
Roger Benoit

Der Zirkus ist mit dem grössten Aufgebot aller Zeiten in Montmelo bei Barcelona. Zweimal vier Testtage ab Montag. Dabei laufen die Drähte per Telefon und am Computer heiss in die heimischen Fabrikhallen. Die ersten Spionage-Fotos von den neuen Boliden der Konkurrenz werden dort seit Tagen genau unter die Lupe genommen. Was ist neu, was sollte oder muss man vielleicht kopieren? Seit 2009 herrscht Paranoia: Als die Rivalen endlich den Doppel-Diffusor entdeckten und kopieren konnten, war Jenson Button im Brawn-Mercedes schon Weltmeister.

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Die Top-Teams haben vor allem bei den Testfahrten seit Jahren Fotografen für fürstliche Honorare angeheuert, die trotz grossen Abwehraktionen mit Stellwänden, falsch angemalten Boliden oder Mechaniker-Mauern an den Boxen nur auf Detailaufnahmen der Gegner Jagd machen! Nase, Frontflügel, Vorderachse, Leitbleche, Radstand, Kühler, Airbox, Hinterachse, Heckflügel, Auspuff, Diffusor – nur der Motor (jetzt bis zu 950 PS) bleibt fast geheim. 

Ferrari versteckt seinen Wagen hinter Stellwänden.
Foto: Lukas Gorys
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Die breitere und vier Sekunden schnellere Formel 1 stellt jetzt wenigstens spektakuläre Boliden im vierten Hybrid-Jahr ins Rampenlicht. Doch die vielen neuen Reglemente haben die Spielwiese für die Ingenieure leider noch grösser gemacht. Man kann nur hoffen, dass sich die WM 2017 nicht hauptsächlich wieder hinter den Kulissen entscheidet, sondern nur auf der Strecke. Selbst der 53fache GP-Sieger Hamilton findet den Kampf der Ingenieure zu überbewertet und sagt: «Ich will nicht nur mit meinen Teamkollegen an der Spitze fighten!» Der Applaus der Fans ist ihm sicher.

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Hinten acht Zentimeter, vorne sechs Zentimeter: So hat Pirelli mit den neuen Reifen die neue Ära eingeläutet. Mit mehr als 3500 Gummiwalzen (sieben Mischungen) ist man nach Barcelona gereist. Am Donnerstag wird dann die GP-Strecke künstlich für einen Testtag bewässert. Pirelli hofft nur, dass es dort wärmer als 2016 ist: «Sonst können wir für den WM-Start in Australien nichts garantieren!»

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