Ferrari hängt Mercedes ab
«Dieses Rennen hat die Formel 1 gebraucht!»

Die Erlösung! Unglaubliche 35 Rennen hat Ferrari nicht gewonnen. Jetzt sind die Italiener wieder da – dank Sebastian Vettel.
Publiziert: 30.03.2015 um 16:00 Uhr
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Aktualisiert: 13.10.2018 um 07:51 Uhr
Von Roger Benoit aus Sepang

Es waren Emotionen wie zu den besten Schumi-Zeiten. Der siegte 72 Mal für Ferrari. Für Vettel wars gestern der erste Triumph. Er brauchte dazu zwei Rennen, Schumi 1996 sieben.

«Grazie, forza Ferrari, grazie», brüllte Vettel nach seinem 40. Sieg im 141. GP nach der Zielflagge. Und von den Boxen brüllte Teamchef Arrivabene zurück: «Grazie, great drive, grazie. Ferrari is back!»

Erstmals seit dem 12. Mai 2013 läuteten in Maranello wegen Ferrari wieder die Kirchenglocken. 35 Rennen mussten die Tifosi nach dem Alonso-Triumph in Barcelona auf diesen Tag warten.

«Dass wir jetzt schon die Silberpfeile ehrlich schlagen können, hat niemand erwartet», sagt Vettel nach seinem Triumph.
Foto: Keystone
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Jetzt küsst ganz Italien den «Retter» aus Deutschland. Der Wahl-Thurgauer: «Ein spezieller Tag auch für mich. Seit ich bei Ferrari arbeite, ging es täglich vorwärts. Alle sind heiss. Dass wir jetzt schon die Silberpfeile ehrlich schlagen können, hat niemand erwartet!»

Selbst Mercedes-Aufsichtsrat Niki Lauda (66) stimmte in die Lobeshymne ein: «Ich kann vor Vettel nur den Hut ziehen. Er hat verdient das beste Team geschlagen. Zum Glück für uns hatte Räikkönen einen Plattfuss. Sonst hätten wir noch ein Problem mehr gehabt!»

Die Entscheidung fiel schon bei der schnellen Safety-Car-Phase, als Vettel draussen blieb und Hamilton (2.) sowie Rosberg (3.) bereits den Gummi wechselten. Ein strategischer Fehler?

Lauda zu BLICK: «Nein. Wir mussten auf jeden Fall dreimal die Reifen tauschen. Dass es Ferrari mit zwei Stopps schafft, hat uns überrascht. Wir konnten einfach nicht schneller fahren!»

Und der Baselbieter Sky-Experte Marc Surer zu BLICK: «Dieses Rennen hat die Formel 1 inmitten aller Streitereien gebraucht. Da waren doch die tollsten Überholmanöver auf der Strecke und nicht wie früher an den Boxen zu sehen. Die Fans sind dafür dankbar!»

Hamilton, der in der WM jetzt gegen Vettel 43:40 führt, war ein grosser Verlierer: «Sebastian war einfach besser und schneller. Das muss man akzeptieren, ohne nach Fehlern zu suchen!»

Mercedes hatte nach der Australien-Dominanz (Vettel als Dritter 35 Sekunden zurück) öffentlich um mehr Konkurrenz gebettelt. Der Wunsch ging schneller in Erfüllung, als Mercedes lieb sein kann.

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