Es wird keinen billigen Superstar geben
Hamilton und die 50-Millionen-Pizza

Nach 14 Jahren und 261 Rennen hat es Lewis Hamilton (35) gepackt. Sein 160. Podest-Auftritt umrahmte den 91. Rekordsieg. Jetzt will der Brite auch beim neuen Vertrag als Erster durchs Ziel jagen.
Publiziert: 12.10.2020 um 20:07 Uhr
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Aktualisiert: 13.10.2020 um 08:46 Uhr
Wolff und Hamilton – das ist die erfolgreichste Liebes-Ehe in der oft kalten Formel 1 seit Schumacher und Todt. Lewis holte zusammen mit ihm in 151 Rennen für das Werksteam 70 Siege. Der Deutsche schaffte in 180 roten Einsätzen 72 Triumphe.
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Roger Benoit

Der sechsfache Champion hat es mit der Unterschrift für 2021 nicht eilig. Lewis weiss, dass er weiter die alleinige Lebensversicherung für den Nobelkonzern ist.

Und solche Voraussetzungen haben ihren Preis. Einen billigen Superstar wird es also für Mercedes nie geben – Corona-Krise hin oder her.

Hamilton liefert immer

Hamilton liefert ab. Fair, kompromisslos, die Reifen schonend – und Fahrfehler sind so selten wie eine Berührung mit einem Gegner. Selbst Max Verstappen (23) fightet im Red Bull-Honda gerne mit dem WM-Leader: «Lewis lässt dir immer Platz zum Überleben!»

Der Holländer wäre der einzige Pilot, der Hamilton im gleichen Auto wirklich fordern könnte. Alle andern fahren nicht in der Champions League!

Bei Hamilton und Mercedes muss man sich mathematisch 2020 keine Titel-Sorgen mehr machen. Gewinnt Bottas alle restlichen 6 Rennen mit dem Extra-Punkt würden Hamilton sechsmal ein dritter Platz reichen – und er hätte immer noch drei Zähler Vorsprung.

Champagner kann kaltgestellt werden

Bei den Konstrukteuren würde Red Bull mit vier Doppelsiegen (was beim Schwachpunkt Albon kaum möglich ist) immer noch hinter Mercedes liegen, wenn die Silberpfeile viermal einen Doppel-Nuller schiessen! Also stellt mal den Champagner für Portimao in Portugal am 25. Oktober kalt.

Unterschrift am Bodensee?

Hamilton ist also bereit für die wertvollste Unterschrift im Zirkus. «Wir werden uns sicher einig, wir verstehen uns immer besser», sagt Chef Toto Wolff (48). Und daheim am Bodensee wird man sich irgendwann mal treffen, traditionell eine Pizza essen und die Kugelschreiber unter dem langen Vertrag («mindestens 80 Seiten», so Hamilton) tanzen lassen.

Unterschrift am Bodensee? Hamilton lachte schon vor Wochen: «Wenn alles klar ist, gibt es sicher noch ein oder zwei Gläser Wodka!» Möglich, dass der neue Vertrag sogar in der Küche von Mama Hamilton unterzeichnet wird. Wie auch schon. Es müssen ja keine goldenen Steaks serviert werden...

Erfolgreichste Liebes-Ehe seit Schumacher und Todt

Wolff und Hamilton – das ist die erfolgreichste Liebes-Ehe in der oft kalten Formel 1. Seit der Verbindung zwischen Michael Schumacher und Jean Todt.

Lewis holte in 151 Rennen für das Werksteam 70 Siege, der Deutsche schaffte in 180 roten Einsätzen 72 Triumphe. Und beide Ausnahmekönner gewannen dabei je fünf WM-Titel!

Wie schon Schumi hat auch Hamilton seinen Preis. Vor rund 20 Jahren sassen die harten Dollars vielleicht noch lockerer in den Formel-1-Taschen.

Hier überreicht Mick Schumacher Hamilton den Helm seines Vater
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Rührende Szene am Nürburgring:Mick Schumacher überreicht Hamliton den Helm seines Vaters

Den Superstar gibts nicht unter 50 Millionen

Jetzt zählt nur noch die gute Leistung – und Corona hat sicher viele Fahrer finanziell eingebremst. Da können sich nur noch Hamilton, Verstappen und vielleicht der spanische Comeback-Star Alonso (Renault) ihre Saläre auf den Check schreiben.

Unter 50 Millionen Dollar fährt Hamilton auch 2021 nicht. Ohne Nebeneinnahmen!

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