Es geht leider nur ums Geld
Monaco – der Klassiker darf nicht sterben

Es ist die Strecke, die die meisten Formel-1-Fans mit den Namen kennen: St. Devote, Casino, Mirabeau, Loews-Haarnadel, Tunnel, Tabak-Kurve, Schwimmbad, und Rascasse. 3337 Meter lang, 52 Schaltvorgänge pro Runde.
Publiziert: 26.05.2022 um 13:50 Uhr
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Aktualisiert: 26.05.2022 um 17:55 Uhr
Roger Benoit, Monte Carlo

Eigentlich passt dieses Rennen schon einige Jahre nicht mehr in die moderne Zeit. Und der Sicherheitsfaktor ist hier am Mittelmeer kaum vorhanden. Ein aufsteigendes Auto – und der Wahnsinn hätte sofort ein Ende!

Hamilton: «War ganz oben!»

Aber die Fahrer, Fans und die TV-Stationen lieben diesen Anachronismus. Lewis Hamilton: «Als ich hier 2008 zum ersten Mal gewann, fühlte ich mich wie auf dem Gipfel des höchsten Berges der Welt. Es müssen so viele Dinge zusammenkommen, damit es klappt. Auf dieser Strecke darfst du nichts liegenlassen. Ja, du musste die Bereitschaft haben, die Leitplanken zu berühren!»

Besser kann man den «Eiertanz» nicht beschreiben. Der Grad zwischen Triumph und Tragödie, zwischen Jubel und Absturz ist nirgendwo auf der Welt schmaler.

In Monaco werden die Formel-1-Fans herzlich willkommen geheissen.
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Bleibt Monaco stur?

Monaco, seit 1929 als Autorennen bekannt, ist nur noch mit Indy 500 und den 24 Stunden von Le Mans zu vergleichen. Und trotzdem denkt die geldgierige Formel-1-Führung ernsthaft darüber nach, den auslaufenden Vertrag nicht mehr zu verlängern (Blick berichtete).

Vor allem die vielen Privilegien (TV-Rechte, eigene Bandenwerbung) sowie das kleinste Antrittsgeld aller Veranstalter für die GP-Show sind den Amis ein Dorn im Auge. Da zahlen neue Rennen oft bis zu 40 Millionen Dollar mehr im Jahr!

Und mit Miami, Singapur und bald Las Vegas sollen die Strassenkurse Monaco vergessen machen. Man will mit dem Fürstentum finanziell keine Kompromisse mehr eingehen. Der Druck hat sich erhöht: Bleibt Monte Carlo stur, ist das Rennen weg.

Monaco – die Hassliebe

Doch der Klassiker darf nicht sterben. Es ist für alle im Zirkus eine Art Hassliebe – und für die Hälfte der aktuellen Fahrer auch die (steuerliche) Wahlheimat.

Mercedes-Chef Toto Wolff: «Nichts kann es mit dem Glanz von Monte Carlo aufnehmen. Es ist doch für alle eine wahre Freude zu sehen, wie die Fahrer mit ihren Autos bis ans Limit gehen und sich ihren Weg durch die engen Strassen bahnen.»

Zhou siegte hier 2021

Und Alfa-Sauber-General Fred Vasseur: «Wir sind diesmal in Monaco, um der Welt zu zeigen, wie gut wir 2022 unterwegs sind!» Vor allem Bottas. Und Teamkollege Zhou: «Ich habe hier 2021 das Fomel-2-Rennen gewonnen!»

Leclerc fährt Niki Laudas Boliden in die Leitplanken
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Wieder in Monaco:Leclerc fährt Niki Laudas Boliden in die Leitplanken
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