Erster Monaco-Tag mit Knallern
Ferrari-Duo vorne – Schumi zerlegte Auto

Im sonnigen Monaco wurde die Action für die zweiten 60 Minuten aufgespart. Da liess das Ferrari-Duo Leclerc/Sainz die nur um 0,007 Sekunden getrennten Titeljäger Hamilton und Verstappen abblitzen! Den einzigen Crash baute der zu ungestüme Schumi im Haas-Ferrari.
Publiziert: 20.05.2021 um 16:15 Uhr
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Aktualisiert: 20.05.2021 um 18:43 Uhr
Die Bilder des 2. Trainings: Charles Leclerc im Ferrari.
Foto: Lukas Gorys
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Roger Benoit aus Monaco

Der 20. Mai 2021. Vor zwei Jahren musste Niki Lauda im Zürcher Unispital diese Welt kurz vor dem Corona-Überfall verlassen. Und heute feiert Dosen-Milliardär Dietrich Mateschitz seinen 77. Geburtstag. Der Wunsch des Steirers ist klar: Red-Bull-Sieg am Sonntag! Jetzt schenkte ihm Pérez schon mal den «Sieg» im ersten Training.

Landet Shwartzman in Hinwil?

Bereits zum Frühschoppen hatte sich die Formel-2-Meute auf den anspruchsvollen Kurs gewagt. Und später in der Qualifikation zeigte der russische Topfavorit Robert Shwartzman einmal mehr sein grosses Talent, das ihm als Star der Ferrari-Academy für 2022 die Formel-1-Türe öffnen sollte. Wie es sein roter Kollege Mick Schumacher schon für dieses Jahr bei Haas schaffte. Shwartzman könnte man sich bei Alfa-Sauber vorstellen…

Doch Shwartzman steht am Freitag nicht auf der Pole-Position. Die gehört einem Mann aus dem nahen Cannes: Theo Pourchaire, der Star in der Sauber-Fahrer-Academy! In der zweiten Reihe stehen der Australier Piastri und der Brite Dicktum. Dahinter der Estländer Vips und sensationell der Walliser Ralph Boschung.

Erstes Opfer: «Gastgeber» Leclerc

Das erste Training war von zwei Leitplanken-Küssen von Alonso und Sainz sowie einem Verbremser von Räikkönen (gewann hier 2005) geprägt. Die Bestzeit ging mit 1:12,487 an den bisher eher enttäuschenden Red-Bull-Honda-Neuling Sergio Pérez (31). Vor Sainz, Verstappen, Gasly, Hamilton und Bottas.

Für den Einheimischen Charles Leclerc, der hier noch nie das Ziel gesehen hat, kam es auch diesmal knüppeldick. Nach nur vier Runden musste er am Morgen seinen Ferrari in die Garage stellen – Getriebeschaden. Im zweiten Abschnitt legte Leclerc dann los: Bestzeit – 0,112 vor Teamkollege Sainz!

Das offene Königsduell…

Am Nachmittag blieb die Raserei um den 3337 Meter langen Kurs wenig aufregend. Nach zehn Minuten führten Hamilton und Verstappen zeitgleich mit 1:13,499 Minuten! Doch der dreifache Monaco-Sieger Hamilton wollte die Führung nicht lange teilen und stellte mal mit 1:12,569 die erste Richtzeit her. Vor Sainz, Verstappen, Bottas, Pérez, Leclerc und Gasly.

Alfa-Sauber: Alles möglich

Da tummelten sich die beiden Alfa-Sauber auf den Positionen 10 (Räikkönen) und 12 (Giovinazzi). Auf den gleichen Plätzen hatten der Finne und der Italiener das Morgen-Training beendet. Mit diesen Plätzen wären die immer noch punktelosen Hinwiler Fahrer am Samstag nach der Qualifikation (ab 15 Uhr, TV live) vielleicht gar nicht so glücklich.

Denn im zweiten Training tauchten Kimi und Giovinazzi für kurze Zeit im vorderen Drittel des Feldes auf. Kann man endlich das Potenzial des nach den Testfahrten in Bahrain so hochgelobten C41 herauskitzeln?

Vettel: «Habe Augenproblem»

Das Fazit nach zweimal 60 Minuten: Einige Piloten können ihre bisher verkorkste Saison im Fürstentum mit einem Teufelsritt etwas aufpolieren. Dazu gehört auch Vettel, der aus dem Aston-Martin-Cockpit am Nachmittag meldete, dass es sich so anfühle, wie wenn das Auge blute. Als Zehnter hatte er einen Alfa-Sauber vor (Giovinazzi) und hinter (Räikkönen) sich…

Bei der Medienkonferenz setzte sich Vettel dann links eine Augenbinde auf. Wenigstens den Humor hat der 2021 bisher so enttäuschende Vierfach-Weltmeister nicht verloren.

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Im Rennen am Sonntag ab 15 Uhr über die 77 Runden ist dann aber von allen 20 Wahnsinnigen beim Teufelsritt die Vernunft gefragt. Sonst sieht man hier die Zielflagge nicht…

Mazepin zweimal vor Schumi

Und ganz hinten: Da hat der Russe Nikita Mazepin im Haas-Ferrari-Duell mit Mick Schumacher erstmals die Nase vorne – um 0,19 Sekunden am Morgen und um 0,009 am Nachmittag. Auf der schwierigsten Strecke der Welt…

Das hätten dem Russen nicht viele zugetraut. Und die Ungeduld des Deutschen endete am Donnerstag zehn Minuten vor Schluss in den Leitplanken bei der Auffahrt zur Casino-Kurve, als er hinter Pérez den Abtrieb verlor (so die Teamversion) – heftiger Aufprall mit über 150 km/h! Mick: «Klar mein Fehler!»

Weil Schumi mit seinem Haas weiterrollte und das kaputte Auto erst im Notausgang beim Tunnel endlich abstellte, kam kurz die Rote Flagge raus. Vier Minuten vor dem Ende.

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Überraschendes Schlusslicht: Tsunoda im Alpha-Tauri-Honda. Seit seiner Startshow in Bahrain (9. Platz) rast der Japaner von einer Pleite zur anderen. Diesmal hat er im Bereich des Schwimmbades angeschlagen…

Die Resultate des ersten Trainings in Monaco.
Foto: Twitter
Die Resultate des zweiten Trainings in Monaco.
Foto: Twitter
Die Sauber-Stimmen

Kimi Räikkönen: «Heute war ok, ein unkomplizierter Tag ohne grosse Probleme. So weit, so gut, aber der Samstag ist der Tag, an dem es zählt. Wir können uns definitiv noch verbessern, aber das können die anderen auch. Also müssen wir alles aus dem Auto herausholen, was wir können und sehen, wo wir am Samstag stehen. Die Bedingungen heute waren gut, aber wir dürfen keine Vergleiche mit anderen Wochenenden machen: Diese Strecke ist so einzigartig.»

Antonio Giovinazzi: «Es war ein positiver Start in unser Wochenende und ich bin sehr zufrieden mit der Arbeit, die wir heute geleistet haben. FP1 war ok und schon im FP2 hatte ich das Gefühl, dass sich die Balance des Autos verbessert hat. Am Ende des Tages bin ich mit P9 zufrieden, aber es ist das Qualifying, auf das es wirklich ankommt. Ich denke, Monaco ist so eine einzigartige Strecke, die man nur schwer mit anderen Strecken vergleichen kann, und ich denke, sie liegt uns wirklich: Wenn wir uns vor dem Samstag noch ein wenig verbessern können, können wir zuversichtlich sein.»

Kimi Räikkönen: «Heute war ok, ein unkomplizierter Tag ohne grosse Probleme. So weit, so gut, aber der Samstag ist der Tag, an dem es zählt. Wir können uns definitiv noch verbessern, aber das können die anderen auch. Also müssen wir alles aus dem Auto herausholen, was wir können und sehen, wo wir am Samstag stehen. Die Bedingungen heute waren gut, aber wir dürfen keine Vergleiche mit anderen Wochenenden machen: Diese Strecke ist so einzigartig.»

Antonio Giovinazzi: «Es war ein positiver Start in unser Wochenende und ich bin sehr zufrieden mit der Arbeit, die wir heute geleistet haben. FP1 war ok und schon im FP2 hatte ich das Gefühl, dass sich die Balance des Autos verbessert hat. Am Ende des Tages bin ich mit P9 zufrieden, aber es ist das Qualifying, auf das es wirklich ankommt. Ich denke, Monaco ist so eine einzigartige Strecke, die man nur schwer mit anderen Strecken vergleichen kann, und ich denke, sie liegt uns wirklich: Wenn wir uns vor dem Samstag noch ein wenig verbessern können, können wir zuversichtlich sein.»

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