Das rasante Leben von Niki Lauda (†70)
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Formel-1-Legende ist tot:Das rasante Leben von Niki Lauda (†70)

Emotionen pur vor den Medien
Toto Wolff: Warum Niki plötzlich weinte

Das Mercedes-Motorhome platzte aus allen Nähten. Dutzende von TV Kameras und Reportern. Vorne am Pult ein geknickter Teamchef Toto Wolff (47): «Es fällt mir schwer über den Tod meines Freundes Niki zu sprechen!»
Publiziert: 23.05.2019 um 16:31 Uhr
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Aktualisiert: 24.05.2019 um 09:32 Uhr
Toto Wolff (l.) und Niki Lauda händchenhaltend 2015 in Abu Dhabi: So eng waren sich die beiden Familienväter verbunden.
Foto: Joe Saward
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Roger Benoit, Monte Carlo

Der Wiener: «Die letzten Stunden waren für mich fürchterlich. Ich fühle mich wie ein Zombie mit dunkelschwarzen Wolken über mir.»

«Das ist das einzige Interview»

Noch nie sind dem sonst so gesprächigen Österreicher die Worte so schwergefallen: «Über einen toten Freund zu sprechen, ist emotional das Schwierigste für einen Menschen. Deshalb werde ich in Monte Carlo nur dieses eine Interview geben. Dann konzentrieren wir uns auf das Rennen. Wie es Niki sicher auch gewollt hätte!»

«Die Bilder tun weh»

Wolff: «Ich habe mit Niki seit dem Einstieg 2012 sicher am meisten Zeit verbracht. Auch in den Flugzeugen. Und gerade jetzt kommen wieder Bilder mit ihm in mir hoch. Das tut weh, weil man diese Erinnerungen  nur schwer verarbeiten kann.»

«Besser gehts nicht. Weiter so!»

Wolff: «Wir wussten schon seit Wochen, dass es kaum mehr Hoffnung gab, dass Niki seinen letzten Kampf nicht gewinnen kann.» Und Laudas letzte Message? Wolff: «Das war nach Baku, nach dem vierten Doppelsieg. Da schrieb er auf WhatsApp: Besser gehts nichts. Weiter so.»

«Vertrauen kam nach einem Jahr»

Man merkt es Wolff deutlich an, dass ihm die Worte immer schwerer fallen. Wie war ihre Zusammenarbeit? Wolff: «Als wir uns 2012 gemeinsam in das Formel-1-Abenteuer Mercedes geschmissen haben, brauchten wir sicher ein Jahr, um uns zu verstehen, um die Sache zu kalibrieren. Niki war ja der totale Praktiker. Dann einigten wir uns darauf, dass wir besser zusammenarbeiten, um unsere Ziele zu erreichen. Wir fanden langsam Vertrauen. Ich als Chef, er als Aussenminister, der einfach bei allen Situationen etwas zu sagen hatte. Das fehlt uns jetzt.»

Nikis letzter GP – Silverstone 2018

Zum letzten Mal war Niki Lauda (70) letztes Jahr beim GP von England in Silverstone, dann begannen seine Probleme mit der Lunge. Für Hockenheim musste er dann absagen – in Wien begann sein neunmonatiger Leidensweg. Der am 20. Mai 2019 in Zürich zu Ende ging.

Nikis Tränen im Flugzeug

Was war der emotionalste Moment der Beziehung? Wolff: «Das war auf dem Heimflug 2017 von Suzuka. Wir hatten gerade den Titel in Japan gewonnen und ich entdeckte eine Träne in seinen Augen. Ich fragte ihn: Was ist los Niki? Seine Antwort werde ich nie vergessen. Er sagte: Ich habe ja keine Freunde im Leben, doch du bist jetzt ein halber Freund geworden!»

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