Die Formel 1 vor dem WM-Start
Bernie: «Lewis kassiert nie mehr 50 Millionen!»

Noch vier Wochen bis zum ersten Grand Prix in Österreich. Mercedes und Ferrari testen bald die Form ihrer Fahrer in alten Boliden. Wir zeigen Ihnen fünf aktuelle Helme und stellen dazu je eine Frage. Am Sonntag GP Baku. Hier geht’s zum Inside.
Publiziert: 06.06.2020 um 21:25 Uhr
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Aktualisiert: 16.06.2020 um 14:34 Uhr
Roger Benoit

Die Formel 1 rast also dem ersten GP am 5. Juli in Spielberg entgegen. Dass es dabei nur um das Geld geht ist jetzt klar. Neben der Formel 1, Formel 2 und Formel 3 darf auch noch der Porsche-Supercup im Rahmenprogramm auftreten. Auch hier kassiert das GP-Management. Dass sich dabei das Sicherheitsrisiko nochmals um über 200 Leute erhöht, scheint nicht zu interessieren. Dafür wurstelt man weiter an einem Medien-Plan über die Anzahl der Pressevertreter herum.

Achtung, Transportkosten!

Da die ersten acht Rennen auf dem Papier gesichert sind, will man jetzt in Europa nach Monza (6. September) noch Rennen anhängen. Imola, Mugello und gleich zwei Rennen im russischen Sotschi stehen auf dem Programm. Als Notnagel könnte immer noch Hockenheim eingeschlagen werden. In Übersee sind eigentlich nur Bahrain und Abu Dhabi «sicher». Japan und Singapur werden abgesagt – und wer will schon nach China? Austin steht vor der Pleite, da will man wieder mit Indianapolis flirten. Beim Rest fürchtet man sich vor den jetzt wegen Corona dreifach so hohen Transportkosten!

Hamilton fährt in Silverstone

Bereits diese Woche werden Mercedes und Ferrari ihre Piloten in der Heimat auf die Reise schicken. Sie sollen sich in 2018er-Boliden wieder mal an ein Cockpit gewöhnen. Mit altem Gummi – was erlaubt ist. Am Montag beginnen übrigens in Hinwil die letzten Alfa-Sauber-Mitarbeiter wieder mit der Arbeit. Überleben dort alle 500 Angestellten? Mehr als 600 bis 700 Leute wird ab 2021 auch kein Topteam wegen der Budget-Obergrenze (145 Mio Dollar) mehr anstellen können. Red Bull-Boss Horner: «Es wird eine Buchhalter-WM geben!» Und eine Entlassungswelle ist nicht aufzuhalten.

«Die goldenen Zeiten sind vorbei», sagt Bernie Ecclestone über die Löhne in der Formel 1.
Foto: keystone-sda.ch
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Ecclestone: «Goldene Zeiten vorbei»

Wir haben für Sie fünf Helme ausgesucht, welche die Stars beim abgesagten WM-Start am 15. März in Australien getragen hätten. Dabei tauchen fünf Fragen auf. Für Hamilton geht es jetzt um den 7. WM-Titel – wie Schumi. Noch hat der Brite für 2021 nicht unterschrieben. «Um Geld muss Lewis gar nicht pokern. Die geschätzten 50 Millionen Euro wird er nie mehr erhalten. Da müssen in Zukunft alle Fahrer grosse Abstriche machen. Die goldenen Zeiten sind jetzt endgültig vorbei», sagt Ex-GP-Boss und Bald-Papi Bernie Ecclestone (89).

Hat Leclerc das richtige Auto?

Bei Ferrari heisst die Zukunft nur noch Charles Leclerc (22). Wie gut ist er wirklich?Alfa-Sauber-Teammanager Beat Zehnder (54) bei Motorsport-Total: „Ich habe immer gesagt, dass mich Charles vom Speed an Kimi und von der Arbeitseinstellung an Schumi erinnert. Im richtigen Auto wird er Weltmeister!“ Der Monegasse fuhr ja 2018 für die Schweizer. Damals gewann er das Teamduell gegen den Schweden Marcus Ericsson mit 39:9 Punkten und wurde von Ferrari geholt.

Vettel: «Würde nicht zurückkommen!»

Bei Sebastian Vettel, der am ersten Trainingstag in Spielberg 33 Jahre alt wird, ist klar: Rücktritt oder Mercedes. «Wenn ich einmal gehe, komme ich nicht zurück!» Bei den Silberpfeilen hält jetzt Toto Wolff (48) fast allein die Transferkarten in seiner Hand. Beim Finnen Kimi Räikkönen (40) aus Baar ZG hängt alles von seiner Lust ab, ob er 2021 noch ein Jahr dranhängen wird.

Holt Max den Vettel-Rekord?

Für Max Verstappen, der die letzten zwei Spielberg-Rennen mit dem Red Bull gewann, geht es jetzt um einen Rekord. Nur 2020 kann er noch jüngster Weltmeister werden. Diese Ehre gehört noch Vettel, der beim Titelgewinn 2010 genau 23 Jahre und 134 Tage alt war. Verstappen wird am 30. September 23 Jahre alt. Bullen-Motorsport-Berater Helmut Marko: «Max hat dieses Jahr eigentlich nur einen Gegner – Hamilton.»

Gewinnt Russell auch in Baku?

Bevor die Formel 1 in die Wirklichkeit zurückkehrt, stehen am Sonntag in Baku und in einer Woche in Montreal die letzten zwei virtuellen Rennen auf dem Spass-Kalender. Für den in der Formel 1 bei Williams-Mercedes noch punktelosen Briten George Russell (22), der bei Mercedes für 2021 oben auf der Liste steht, geht es um am Sonntag ab 19 Uhr in Aserbaidschan um den Hattrick nach Spanien und Monte Carlo. Diesmal sind gleich acht aktuelle GP-Piloten dabei, Seine Premiere gibt Sergio Pérez im Racing Point. Auch Pierre Gasly startet erstmals im Alpha Tauri. Zu den Favoriten gehören die zwei Konsolen-Profi Charles Leclerc (Ferrari) und Alex Albon (Red Bull. Bei Alfa-Sauber starten erneut Antonio Giovinazzi und Real Madrid-Torhüter Thibaut Courtois. Die Schweiz vertritt Louis Delétraz im Haas. Renault setzt den französischen Manchester City-Star Aymeric Laporte (26) ein. Wie immer sind sie auf den Formel-1-Kanälen bei Youtube dabei.

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