Die drei Keller-Kinder der Formel 1
Nur Alfa-Sauber hat nicht geschlafen!

Alfa-Sauber, Haas-Ferrari und Williams-Mercedes werden sicher auch im zweiten Corona-Jahr im Keller der Tabelle herumtoben. Weil Wunder auch in der Formel 1 selten sind. Am meisten wurde beim Alfa-Sauber geändert.
Publiziert: 22.03.2021 um 15:18 Uhr
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Aktualisiert: 24.03.2021 um 22:44 Uhr
Roger Benoit und Christian Menath

In Hinwil darf gehofft werden, dass man diesmal den Dreikampf locker für sich entscheiden kann. Und vielleicht auch mal an grössere Türen anklopfen kann. Denn technisch am vielversprechendsten ist der Alfa-Sauber C41. Als einziges der drei hintersten Teams hat man die zwei Entwicklungs-Joker (Token) über den Winter gezogen.

Schumi junior hat Pech

Weil die Autos technisch weitgehend eingefroren sind, waren die Token die einzige Möglichkeit, konzeptionelle Schwächen auszumerzen. Das Team Haas, das wenigstens gleich beide Fahrer ersetzte, verzichtete vollkommen darauf! Man will sich nur auf die Revolution von 2022 konzentrieren. Armer Mick Schumacher!

Williams, das Ex-Weltmeister Button als Berater an Bord holte, zog einen Joker bereits in der Vorsaison und sah keinen ausreichenden Nutzen darin, den einen verbliebenen Token zu ziehen. Für grössere Änderungen braucht es nämlich beide Joker auf einmal.

Bei Alfa-Sauber hat man über den Winter Gas gegeben.
Foto: Lukas Gorys
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Neue Nase am C41

Genau das machte Alfa-Sauber: Die breite Nase gehört der Vergangenheit an. Die Ingenieure um Chef Jan Monchaux folgen hier einem vielversprechenden Technik-Trend, den Williams und Haas total verschlafen haben.

Die einzigen Regeländerungen gab es am Unterboden. Auch hier zeigt sich, dass Alfa-Sauber von den drei Keller-Kindern noch am meisten Ressourcen in die kommende Saison steckt. Die Teams mussten ein Dreieck aus dem Unterboden schneiden und weitere kleinere Modifikationen vornehmen. Williams und Haas haben sich grösstenteils darauf konzentriert, das Auto einfach nur regelkonform zu machen.

Mehr Leitblechen

Auch hier hat Alfa-Sauber nicht gepennt. Dem C41 ist anzusehen, dass die Aerodynamiker intensiver versucht haben, die reglementbedingten Verluste mit cleveren Lösungen wieder zurückzugewinnen. Zwar ist der sensible Bereich vor den Hinterreifen nicht ganz so verspielt wie beispielsweise bei Mercedes, doch der C41 zeigt deutlich mehr und komplexere Leitbleche als die beiden Konkurrenten aus dem Formel-1-Keller.

Der Bereich vor den Hinterrädern ist deshalb so wichtig, weil es darum geht, den Diffusor besser zum Arbeiten zu bekommen. Auch am Diffusor selbst gab es kleinere Regeländerungen. Alle Teams haben ihre Autos in diesem Bereich angepasst, einen Geniestreich wie McLaren hatte hier keines der drei Keller-Teams in den eigenen Denkfabriken gefunden.

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