Die Hintergründe zum Flop-Auftakt in Las Vegas
Kanaldeckel-Opfer Sainz bestraft – Russell vorne im 3. Training

Der 8-Minuten Flop im ersten Training von Las Vegas bleibt das grosse Thema. Der Veranstalter und die FIA hatten bei dieser peinlichen Nummer kein gutes Händchen. Zum Glück blieb das 3. Training von Skandalen verschont. Schnellster: Russell im Mercedes.
Publiziert: 18.11.2023 um 06:40 Uhr
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Aktualisiert: 18.11.2023 um 09:10 Uhr
WM-Schlusslicht Logan Sargeant fährt im dritten Training vorne mit.
Foto: Lukas Gorys
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Roger BenoitReporter Formel 1

Langsam kommen die Details an die Oberfläche. So zerbrach im ersten Training bei der Überfahrt eines Autos ein Kanaldeckel und rollte auf der Strecke. Ein Streckenposten erteilte sofort Meldung – und schon leuchteten die gelben Lichter auf.

Alonso: «Das war saugefährlich»

Alonso wurde vom Team über ein Problem auf der Geraden gewarnt und konnte den Trümmern ausweichen: «Es sah aus wie abgebrochene Kohlefaserteile. Das war saugefährlich!»

Der dicht hinter dem Spanier fahrende Sainz bemerkte die Gefahr zu spät und raste mit rund 320 km/h über den Metalldeckel. «Ein Glück, dass ich nicht getroffen wurde. Aber mein Ferrari war ziemlich beschädigt.» Im Chassis klaffte an der Unterseite ein Loch, durch das man die Strasse sehen konnte! 

50 Kanaldeckel zugekleistert

Die roten Mechaniker bauten in der langen, über fünfstündigen Pause (in der auch 50 Kanaldeckel zugekleistert wurden) ein neues Auto auf. Sie mussten neben dem Chassis Motor, Getriebe und die Batterie wechseln. 

Und diese dritte Batterie 2023 kostet jetzt den Spanier zehn Startplätze für das vorletzte Rennen am Sonntag um 7 Uhr MEZ. Sainz: «Dieser ganze Schaden geht doch auf höhere Gewalt zurück. Warum muss ich dafür im Rennen büssen?»

Sainz tobt – FIA hilflos

Das dachten auch die FIA-Kommissäre: «Aber wir fanden leider kein Schlupfloch, um diese Strafe zu verhindern!» Höhere Gewalt kommt offenbar im ganzen Regelbuch nicht vor. Sainz: «Ich werde jetzt meinen positiven Eindruck von Las Vegas sicher ändern.» 

Hier erwischt Carlos Sainz den Gullydeckel
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Von Überwachungskamera gefilmt:Hier erwischt Carlos Sainz den Gullydeckel

Ebenfalls verärgert sind die Fans. Denn das Frühstücks-Training von 2.30 bis 4 Uhr fand ohne Zuschauer statt. Weil die Sicherheitsleute um 1.30 Uhr einen Schichtwechsel hatten, wären die Tribünen 30 Minuten lang unbewacht gewesen. Zudem hatten viele Angestellte rund um die Strecke bereits ihre Arbeitszeiten überschritten.

Fans legten sich mit Polizei an

Viele Zuschauer meuterten, wollten sogar die Tribünen nicht verlassen, sodass die Polizei eingreifen musste. Für das Tagesticket von 200 Dollar hatte man die Formel 1 also nur acht Minuten gesehen. Den geprellten Fans wird jetzt ein 200-Dollar-Gutschein angeboten – mit dem sie aber nur im Fanshop an der Strecke einkaufen können. Und dort gibt es nur überteuerte Kappen oder T-Shirts. 

«Wir werden bestimmt nicht wieder kommen», hörte man einige verärgerte Zuschauer sagen. Die Veranstalter, die mit einer Milliarde Dollar Einnahmen rechnen, wird es kaum jucken.

Qualifikation – alles möglich

Das dritte Training vor der Mitternachts-Qualifikation (9 Uhr MEZ) liess noch keine klaren Prognosen zu. Da tummelten sich die meisten Fahrer während den 60 Minuten in allen Regionen der Rangliste. Das Ferrari-Duo, im zweiten Training vorne, benutzte die meiste Zeit, um mit dem gelben Gummi (Medium) fürs Rennen zu testen.

Und weil Albon fünf Minuten vor Schluss nach einem Fahrfehler hinten links an der Mauer das Williams-Rad abschlug, kam die rote Flagge – Abbruch. So kam Russell vor Piastri, dem Lokalhelden Sargeant, Verstappen, Pérez und Albon zum Tagessieg. 

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Wundertüte Alfa-Sauber

Alfa-Sauber bleibt auch mit dem schwarzen Ungeheuer eine Wundertüte. Bottas verbremste und drehte sich – Platz 9. Teamkollege Zhou bezahlte am Ende die Tücken des C43 ebenfalls mit einem Verbremser vor dem Notausgang – Platz 15. Das reicht kaum für das Top-Ten-Finale

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