Die Überraschung am Morgen: Ferrari musste den kranken Kimi Räikkönen (38) durch Vettel ersetzen. Der Finne hat seit Tagen einen Magendarm-Virus. Kimi liess aus dem Hotel vermelden, dass er versuche, am Nachmittag doch noch aufzutauchen. Was dann um 15.30 Uhr auch geschah. Er drehte immerhin noch 40 Runden…
Letzter Sieg nach Vergiftung…
Erinnern wir uns: Schon 2013 hatte Räikkönen bei den Winter-Tests (damals in Jerez) eine Fischvergiftung. Kurz darauf gewann Kimi den Saisonauftakt in Melbourne auf Lotus-Renault. Sein letzter und 20. GP-Sieg. Das war vor 94 Rennen.
Und seither sind Mercedes, Ferrari und Red Bull ungeschlagen! Dieses Trio regiert auch jetzt die Tests vor der Saison. Alle drei investieren immer mehr – da ist die Konkurrenz machtlos.
Vasseur fordert neue Verteilung
Sauber-Chef Vasseur zu BLICK: «Erst wenn finanziell eine gesunde Basis für alle geschaffen wird, kann sich die Situation ändern!» Klar, nur wenn dieser Gigantismus gestoppt wird, könnte ein Aussenseiter auf dem Treppchen auftauchen.
Wie 2017, als es GP-Neuling Lance Stroll (19) im Williams-Mercedes als Dritter in Baku schaffte. Die andern 59 Podest-Plätze gingen eben an die Unheimlichen Drei.
Gestrichene Zeiten…
Bis 12 Uhr (eine Mittagspause gab es wieder mal nicht) verbesserte Weltmeister Lewis Hamilton seine Bestzeit vor einer Woche (1:19,333) gleich dreimal. Eine dieser Zeiten wurde ihm gestrichen, weil er in Kurve 14 die Schikane abgekürzt hatte. Das gleiche passierte auch Esteban Ocon im Force India-Mercedes.
Heisser Türken-Gummi
Hamilton war bei seinen Superzeiten mit unmarkierten Reifen unterwegs. Die kommen aus der Türkei – Pirelli lässt den andern Gummi seit Jahren in Rumänien produzieren. Und was noch mehr überraschte: Es handelte sich beim «Geisterreifen» um eine Medium-Mischung.
Ricciardo schlug Hamilton
Da fährt Lewis mit dem rumänischen Hypersoft oder Ultrasoft locker eine 1:17er-Zeit. Wie es Ricciardo um 12.30 Uhr schon mal andeutete und mit 1:18,047 (Hypersoft) den Tagessieg holte. Am Nachmittag konzentrierte sich dann die Formel 1 mehr auf Longruns und GP-Distanzen. Ricciardo drehte 168 Runden.
McLaren-Renault im Elend
Mit dieser weichsten Mischung (Hypersoft) mogelte sich Alonso im McLaren-Renault als Sechster auf die Rangliste. Der Spanier hatte bereits nach zwei Stunden mit 47 Runden neun mehr absolviert als Teamkollege Vandoorne am Vortag. Dann wieder ein Defekt: Olleck – und Motorwechsel. Feierabend kurz nach 11 Uhr. Stimmt nicht, zwölf Minuten vor dem Ende rollte der Pappaya-Bolide nochmals raus…
Ein Batterie-Problem hatte den Belgier Vandoorne am Dienstag im Mclaren-Renault lahmgelegt. Auch Red Bull-Renault und das französische Werksteam leiden unter der Batterie. Die darf 2018 übrigens nur noch einmal gewechselt werden.
Kurz zurück zu Hamilton: Er hat den kürzesten Arbeitsweg. Sein Wohnmobil, ein weisser Palast, parkt direkt hinter den Garagen. Neben einem Alfa-Sauber-Transporter… «Bild» rechnete genau: Lewis braucht 13 Schritte bis zur Garage!
Viel Rauch bei Sauber…
Beim Hinwiler Team ist auch Leclerc auf der Jagd nach vorne. Am Abend grüsste der Monegasse nach dem Ausrutscher ins Kiesbett vom 13. Platz… Nur Sirotkin (fuhr erst am Nachmittag) lag noch hinter Leclerc.
Genau da liegt auch das Problem des klar schneller werdenden Alfa Sauber C37. Es gibt eigentlich kein richtiges Schlusslicht mehr, wie früher Marussia, Caterham oder Manor. Jetzt geht es hinten nicht mehr um Sekunden, sondern um Zehntel.
Sauber: Verbranntes Öl…
Wie oft bei Ferrari entdeckten wir jetzt auch bei Alfa Sauber viel Rauch in der Garage, als Charles Leclerc kurz nach neun 9 Uhr auf die Piste rollte. BLICK-Technik-Experte Michael Schmidt: «Das ist nur verbranntes Öl aus dem Kurbelwellengehäuse!» Sieht wenigstens spektakulär aus.
Vierte bei GP3-Tests…
Die Beförderung von Tatiana Calderon (24) zur Testfahrerin bei Sauber hat natürlich viele Reaktionen und Fragen ausgelöst. Die Kolumbianerin, die schon mit neun Jahren Kart fuhr, kann sich nicht gratis im Formel-1-Team herumtummeln. Der frühere Sauber-Sponsor Telmex unterstützt seit Jahren die GP3-Frau, die jetzt bei Tests für diese Serie mit einem vierten Platz überraschte.
Tatiana: Ohne Geld nichts los
Aber auch für Tatiana ist klar: Ohne Geld wird das Abenteuer bei Alfa Sauber vorbei sein. Das musste schon die Schweizerin Simona de Silvestro erfahren, als sie ihre finanziellen Verpflichtungen mit Hinwil nicht mehr einhalten konnte. Immer kurvte sie einige Runden in einem alten Formel-1-Sauber herum.
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Testresultate
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Barcelona, 6. Tag, sonnig, Stand, 18 Uhr
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1. Ricciardo (Red Bull) 1:18,047
2. Hamilton (Mercedes) 1:18,400
3. Bottas (Mercedes) 1:18,500
4. Vettel (Ferrari) 1:19,541
5. Hartley (Toro Rosso) 1:19,823
6. Alonso (McLaren) 1:19,856
7. Sainz (Renault) 1:20,042
8. Grosjean (Haas) 1:20,237
9. Räikkönen (Ferrari) 1:20,242
10. Stroll (Williams) 1:20,349
11. Hülkenberg (Renault) 1:20,758
12. Ocon (Force India) 1:20,805
13. Leclerc (Alfa Sauber) 1:20,918
14. Sirotkin (Williams) 1:22,350