50 Jahre Sauber Motorsport
Peter Sauber (76) wollte Kerenzerberg hochjagen

Am Freitag ist es soweit: 50 Jahre Sauber Motorsport. Peter Sauber (76) plante zum Jubiläum, den Kerenzerberg hochzufahren. Dort, wo er 1970 Schweizer Sportwagen-Meister mit seinem C1 wurde. Und auch das Neueste aus der Formel 1 erfahren Sie hier.
Publiziert: 09.05.2020 um 20:03 Uhr
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Aktualisiert: 09.05.2020 um 21:31 Uhr
Roger Benoit

Die Corona-Krise macht auch vor grossen Jubiläen nicht halt: Am 15. Mai wird Sauber Motorsport 50 Jahre alt. Zur Feier des Tages wollte Peter Sauber (76) den wieder startklar gemachten C1 den Kerenzerberg (743 Meter über Meer) im Glarnerland hochfahren!

Gleiche Strecke wie 1970

«Schade, das geht jetzt leider nicht. Die Strecke hat sich ja nicht verändert», sagt der Mann, der sich dort 1970 auf seiner gelben Eigenkonstruktion den Schweizer Meistertitel bei den Sportwagen (vor dem am 1. Januar 2019 verstorbenen Karl Foitek) sicherte. Die Fans waren damals von den gelben C1-Boliden aus dem Sauber-Keller begeistert.

«Nicht die Vernunft siegte!»

Nach einigen Rennen mit einem bei seinen Eltern im Zürcher Seefeldquartier frisierten VW-Käfer und der legendären «Käseschnitte» gründete Sauber am 15. Mai mit einem Gleichgesinnten die PP Sauber AG. Eine Erfolgsstory begann, auch wenn Sauber noch heute sagt: «Eigentlich war es ein Wahnsinn in der Schweiz Rennwagen zu bauen und zu verkaufen. Aber zum Glück siegt ja nicht immer die Vernunft.»

Peter Sauber, 1970. Ein Pionier im Schweizer Motorsport.
Foto: zVg
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Doppelerfolg 1989 in Le Mans

Später feierte der gelernte Elektromonteur mit Mercedes, das er zurück in den Rennsport brachte, mit den Langstrecken-Monstern grosse Triumphe: Doppel-Sieg in Le Mans (1989) und zweimal Weltmeister (1989/90). Auch ein gewisser Michael Schumacher war damals in seinem Team!

Der Formel-1-Seiltanz

1993 ging es trotz vielen Warnungen in die Formel 1. Ein finanzieller Seiltanz ohne Netz und doppelten Boden begann. Höhen und viele Tiefen begleiteten die Hinwiler durch das Tal der Emotionen im Zürcher Oberland. Der damalige Chefmechaniker und heutige Teammanager Beat Zehnder (54) war stets loyal an der Seite von Peter Sauber.

Alle F1-Piloten der Sauber-Geschichte – Kimi Räikkönen (Finnland): ab 2019.
Foto: Lukas Gorys
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2008 der Doppelsieg in Montreal

Mit dem Höhepunkt 2008 in Kanada und mit BMW-Power: Doppelsieg durch Robert Kubica und Nick Heidfeld. Ausgerechnet damals fehlte der Chef, weil er gleichzeitig an der Fussball-EM in unserem Land Botschafter war! «So haben wir eben daheim den Champagner getrunken!» Das in Hinwil gebaute Auto hatte intern die Bezeichnung C27.

FIA-Nennliste 2020: Sauber Motorsport

Ende 2009 liessen die Münchner Sauber fallen. Doch Sauber rettete damals alle Arbeitsplätze, trat 2016 ins zweite Glied. Jetzt gehört ihm in Hinwil nicht mal mehr ein Bleistift. Doch die Bezeichnung der Boliden mit dem C (für Christiane, den Vornamen seiner Frau) blieb. Jetzt wartet der C39 auf den GP-Start 2020. Und das Alfa-Team ist bei der FIA auf der Nennliste weiter unter Sauber Motorsport gemeldet!

Silverstone vor der Absage

Wo gehts dieses Jahr endlich los? Mit einem Doppelrennen am 5. und 12. Juli in Spielberg? Aber dann? Logistisch wäre Budapest als nächste Station mit nur einer Grenze am sinnvollsten. Aber Silverstone träumt weiter vom 19. Juli. Doch endlich gibt es auf der Insel Widerstand: Hunderte von Toten seit Wochen. Dazu schwierige Ein- und Ausreisebedingungen sowie Quarantäne-Vorschriften. Und die Hälfte des GP-Zirkus kommt aus England …

ManCity-Star Aguero rast für Red Bull

Am Sonntag ab 19 Uhr steigt der abgesagte GP von Spanien wieder virtuell auf sport.de und RTL.de sowie vielen Youtube-Kanälen. Kommts nach Brasilien vor einer Woche erneut zum Duell zwischen Charles Leclerc (Ferrari) und Alex Albon? Red Bull holte diesmal ManCity-Star Sergio Aguero neben den Thailänder hinter das Lenkrad. Bei Alfa-Sauber versucht Antonio Giovinazzi den dritten technischen Defekt in Serie zu verhindern. Teamkollege ist am Sonntag Super-Torhüter Thibaut Courtois (Real Madrid). Bei Racing Point darf wieder David Schumacher (19), Sohn von Ralf, ran.

Corona-Krise und Gerüchte

Total sind am Sonntag wieder sechs der aktuellen 20 GP-Stars am Konsolen-Werk. Sebastian Vettel fühlt sich nach ersten Erfahrungen bei anderen Simulator-Einsätzen noch nicht «reif» für die virtuelle Formel 1. Der Deutsche bleibt aber im Fokus der Spekulationen. So soll er laut «Gazzetta dello Sport» von Ferrari jetzt einen neuen Vertragsentwurf bekommen haben. Über zwei Jahre bis 2022. Eine fast unendliche Story vor dem WM-Start. Genau wie der angebliche Mercedes-Rückzug Ende Saison. Und schon taucht wieder das Gerücht auf, dass Lewis Hamilton jetzt doch zu Ferrari will. Und in Deutschland brachte sich der Ende 2019 von Renault freigestellte Nico Hülkenberg (177 Rennen ohne Podestplatz) wieder für nächstes Jahr ins Spiel. Auch so vergeht die verrückte Corona-Zeit …

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