4 frische Reifen in 1,72 Sekunden
Sauber stellt neuen Weltrekord auf!

Neben dem einen WM-Punkt von Charles Leclerc sorgt Alfa Sauber in der Boxengasse für einen Erfolg: Niemand hat je schneller Reifen gewechselt als die Crew aus Hinwil.
Publiziert: 11.06.2018 um 15:30 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:40 Uhr
Bei Ericsson werden Reifen in 1,72 Sekunden gewechselt
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Sauber-Weltrekord!Bei Ericsson werden Reifen in 1,72 Sekunden gewechselt
Roger Benoit, Montreal

Der GP von Kanada war nicht einmal zwei Minuten alt, als Alfa Sauber Geschichte schrieb. Die 22 Leute wechselten in sagenhaften 1,72 Sekunden Standzeit alle 4 Reifen bei Marcus Ericsson.

Das Team beschloss, nachdem der Schwede dem Crash Stroll/Hartley ins Gras ausweichen musste, Ericsson schon nach der ersten Runde den Supersoft-Gummi aufzuziehen. Bis ans Rennende! Ein Poker, der nicht aufging. Doch der superschnelle Wechsel entschädigte das Team für den 15. Platz. Und Leclerc holte ja sogar einen weiteren WM-Punkt.

Hier krachen Stroll und Hartley zusammen
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Crash beim GP von Montreal:Hier krachen Stroll und Hartley zusammen

1,72 Sekunden – das ist in der Formel 1 neuer Weltrekord. Williams soll es einmal in 1,83 Sekunden geschafft haben. Für Sauber war es nach Shanghai (1,88) und Barcelona (1,96) bereits der dritte Boxenhalt 2018 unter zwei Sekunden.

Die Uhr des Teams läuft, wenn das Auto hält und der letzte Reifen
montiert ist.  Also 1,72 Sekunden. Dann kommt bis zur Wegfahrt des
Autos die Reaktionszeit des Fahrers dazu. So gewann Sauber auch die
Wertung um die DHL-Trophäe (schnellster Boxenhalt) in Montreal eben
mit 2,37 Sekunden klar vor Red Bull (2,51) und Ferrari (2,76).

Teammanager Beat Zehnder: «Darauf können wir alle stolz sein. Aber dafür arbeiten wir auch seit Jahren. Am Menschen und mit dem neuesten Material!»

Die Sauber-Crew hält neu den Weltrekord an der Box.
Foto: Lukas Gorys

BLICK deckt das grosse Geheimnis 2018 auf: Zweitägiges Trainingslager für die gesamte Boxencrew im Februar im italienischen Badeort Viareggio. Dabei ging es vor allem um die mentalen und die physischen Stärken. Nur Reifen wurden keine gewechselt …

Team-Physio Josef Leberer (betreute einst sechs Jahre Ayrton Senna) zu BLICK: «Die Mechaniker müssen sich im Team wohl fühlen. Sie verdienen die höchste Anerkennung. Denn oft arbeiten sie an den Strecken bis zu 16 Stunden am Tag. Und dann kommt noch der Stress bei den wichtigen Boxenstopps dazu. Das ist alles Schwerarbeit bis zum Anschlag.»

Die Bilder des GP Kanda: Erster Ferrari-Sieg in Montreal seit 2004! Sebastian Vettel gewinnt vor Valtteri Bottas (l.) und Max Verstappen (r.).
Foto: Lukas Gorys
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Und so hatten Zehnder und Leberer die Idee, die verantwortlichen Schrauber eben in ein Trainingslager einzuladen. Dabei kam auch der Spass nicht zu kurz.

Leberer: «Solche Zusammenkünfte sind wichtig. Sie motivieren und geben den Leuten auch viel neue Energien. Denn man darf nicht vergessen: Sie sind auch für die Sicherheit der Autos verantwortlich. Die Fahrer müssen ihnen voll vertrauen.» Denn die kleinste  Schlamperei könnte böse enden. Und deshalb sollen die stillen Helfer mit den für die Öffentlichkeit meist anonymen Namen wenigstens im Team einen sehr hohen Stellenwert erfahren.

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Mega-Flop bei Vettels 50. GP-Triumph:Model schwenkt die Zielflagge eine Runde zu früh!
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