Nasenspitze musste mit 25 Stichen angenäht werden
Der Däne Wejse hat den Torriecher trotzdem

Vor drei Monaten erlitt Christian Wejse einen Horror-Unfall: Der Däne im Dienste der Fischtown Pinguins krachte in die Bande, dabei wurde ihm vom Helm-Visier die Nasenspitze abgetrennt.
Publiziert: 18.05.2024 um 10:04 Uhr
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Aktualisiert: 18.05.2024 um 11:56 Uhr
Nicole Vandenbrouck aus Prag

Der Däne mit dem Gitterhelm fällt auf. Gegen Kanada schiesst er für die Aussenseiter ein Tor, gegen die Tschechen ebenfalls, heute nun wartet die Schweiz. Beim selbstbewussten Stürmer handelt es sich aber nicht etwa um einen Junior, sondern den 25-jährigen Christian Wejse. Er trägt den Gitterhelm aus einem unfassbaren Grund.

Rückblende, 26. Januar: Mit seinen Fischtown Pinguins spielt er in der DEL gegen Nürnberg. Nach einem missglückten Check kracht er in die Bande, da passiert es. Das Visier seines eigenen Helmes trennt ihm dabei die Nasenspitze ab. Blutend, aber die Schwere der Verletzung noch nicht ahnend, verlässt Wejse das Eis. Der Arzt folgt ihm – die Nasenspitze in ein Papiertuch gewickelt. «Ich war schockiert, aber ich musste auch ein bisschen lachen. Denn das sollte doch eigentlich nicht passieren können», sagte der Nationalspieler damals im Regionalmagazin «buten un binnen».

Die WM-Gruppenspiele der Schweizer

Der WM-Spielplan der Schweiz in Prag:

Freitag, 10. Mai: Schweiz – Norwegen, 5:2
Sonntag, 12. Mai: Österreich – Schweiz, 5:6
Montag, 13. Mai: Schweiz – Tschechien, 2:1 n.P.
Mittwoch, 15. Mai: Schweiz – Grossbritannien, 3:0
Samstag, 18. Mai: Dänemark – Schweiz, 8:0
Sonntag, 19. Mai: Schweiz – Kanada, 20.20 Uhr
Dienstag, 21. Mai: Finnland – Schweiz, 20.20 Uhr

Viertelfinal: Donnerstag, 23. Mai

Die Schweizer Nati trifft an der WM in Prag in ihrer Gruppe noch auf Grossbritannien, Dänemark, Kanada und Finnland.
IMAGO/CTK Photo

Der WM-Spielplan der Schweiz in Prag:

Freitag, 10. Mai: Schweiz – Norwegen, 5:2
Sonntag, 12. Mai: Österreich – Schweiz, 5:6
Montag, 13. Mai: Schweiz – Tschechien, 2:1 n.P.
Mittwoch, 15. Mai: Schweiz – Grossbritannien, 3:0
Samstag, 18. Mai: Dänemark – Schweiz, 8:0
Sonntag, 19. Mai: Schweiz – Kanada, 20.20 Uhr
Dienstag, 21. Mai: Finnland – Schweiz, 20.20 Uhr

Viertelfinal: Donnerstag, 23. Mai

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Wejse hat Glück im Unglück. Die Nasenspitze kann ihm mit 25 Stichen wieder angenäht werden. Eine einzige Frage nach der Operation umtreibt ihn: «Wann kann ich wieder spielen.» Nach drei Tagen setzt der harte Däne die Schmerzmittel ab, zwei Wochen nach dem Horror-Unfall trainiert er wieder alleine auf dem Eis. «Als es passierte, gab es unterschiedliche Meinungen, wie lange ich ausfallen werde. Nach der Operation hatten wir keine Ahnung, wie lange die Heilung dauert, ob sechs Monate oder dann nur einen, wie es schlussendlich war», so Wejse.

Gegen die Tschechen steht Christian Wejse perfekt und trifft zum 1:2 für die Dänen.
Foto: imago/CTK Photo
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28 Tage nach der Verletzung feiert er sein Comeback. Und wie! Zum 5:4-Sieg gegen Düsseldorf steuert er zwei Tore bei. «Der Puck lief plötzlich für mich», erzählt er zwischen zwei WM-Spielen in der Arena Prag vor dem Duell gegen die Schweizer. Dass er regelmässig blöde Sprüche anhören muss, darüber kann er schon damals lachen. «Ja, der mit dem Torriecher fiel öfters.» Aber seine Form habe er schon Anfang Januar gefunden, vor dem Unfall. Wejse entwickelt sich zum Schlüsselspieler in der Sensations-Saison der Pinguins, die am Ende Vizemeister werden.

Nächste Saison wieder mit Visier

Doch die Zeit nach dem Unfall sei stressig gewesen, weil es weder Prognosen noch Erfahrungswerte gegeben habe. Umso dankbarer ist der Däne, dass er derzeit sein drittes WM-Turnier spielen kann. Dies jedoch bis zum Saisonende noch mit dem verhassten Gitterhelm. «Aber ich trage lieber den Gitterhelm, statt nicht Hockey spielen zu können.»

Zudem schützt Wejse in den Ernstkämpfen seine Nasenspitze noch mit einem Pflaster. «Die Ärzte haben mir dazu geraten. Es kann vieles passieren, auch, dass der Helm wegfliegt. In den Trainings habe ich es auch schon mal weggelassen.» Er freut sich darauf, ab nächster Saison wieder mit dem normalen Visier am Helm auflaufen zu können. «Ich habe keine Angst davor, dass mir das nochmals passieren wird.» Denn noch nie zuvor habe er von einem solchen Unfall gehört.

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