Natürlich werden nun Vergleiche zu 2010 gezogen, als Deutschland und die Schweiz zuletzt bei einer WM in einem Entscheidungsspiel aufeinandertrafen. Doch dieser Vergleich hinkt. Der Sport hat sich in beiden Nationen enorm weiterentwickelt. Die Schweiz hat zwei Mal Silber bei einer WM geholt, Deutschland dafür Silber bei den Olympischen Spielen.
Man ist wer im Welteishockey. Und zeigt das. Vor allem mit Leistung auf dem Eis. Beide Nationen fahren mittlerweile zu Turnieren, um zu gewinnen. Medaillen oder gar den Titel.
Die Schweiz ist dabei sicher schon einen Schritt weiter im Eishockey-Selbstverständnis. Aber Toni Söderholm hat die Deutschen zu einem kleinen Finnland gemacht. Namen und Egos spielen keine Rolle. Dafür Spieler, die Rollen annehmen und ausfüllen. Kollektiv sticht.
Söderholm setzt auf Chemie in den Linien: Die Landshuter Rieder, Kühnhackl und Krämmer, die schon im Nachwuchs zusammengespielt haben. Die Berliner Noebels, Reichel und Pföderl holten gerade den DEL-Titel.Dazu die Mannheimer Plachta und Eisenschmid, ergänzt durch Kahun. Und Youngster wie Peterka oder Bergmann, die unbeschwert aufspielen und treffen.
Und dann die Abwehr: Ein echtes Bollwerk um Holzer und Top-Talent Seider. Dazu in Niederberger ein Meistertorwart, den sie schon «Krake von Riga» getauft haben. Ein guter Haufen, der sich gefunden hat, der die bestehenden Regeln im Welt-Eishockey aufbrechen will und kann.
Auch deshalb ist dieses Viertelfinalduell keines wie jedes andere. Es zeigt die gute Entwicklung in zwei Nachbarländern mit unheimlich viel Potenzial in diesem wunderbaren Sport. Aus unserer Sicht DAS Spiel bei dieser WM. Vielleicht dann bald auch mal als Finale. Möge das bessere Team gewinnen.
