Wie gross ist Ihr Anteil an diesem Erfolg?
Arno Del Curto: Vielleicht 1 oder 2 Prozent. Keine Ahnung, da müssen Sie die Spieler fragen.
Noch an Weihnachten sagten Sie, Eishockey sei für Sie Geschichte. Nun diese Kehrtwende mit Österreich. Sind Sie froh darüber, an der WM dabei gewesen zu sein?
Ich bin 66 Jahre alt und habe nicht mehr so lange zu leben. Und ich hatte an der WM richtig Spass und Freude. Das kann mir niemand mehr nehmen. Mit 44 hätte ich vielleicht noch darüber nachgedacht, was ich mal gesagt habe. Aber mit 66 muss ich das nicht mehr. Und ja, ich bin froh, dass ich das gemacht habe.
Weshalb?
Mit diesen Jungs zusammen zu sein, mit ihnen zu arbeiten und reden, wie sie mitgezogen haben – das war grossartig. Und an der WM gegen die grossen Nationen auf Augenhöhe mitzuspielen, war wirklich geil. Es ist unglaublich, was diese Mannschaft geleistet hat, da ist etwas Grosses zusammengewachsen. Und das mit 10 Spielern, die weniger als 30'000 Euro im Jahr verdienen!
Was haben Sie eigentlich für Ihr Engagement bekommen?
182 Euro pro Tag. Aber allein die Fahrt ins Trainingslager nach Linz hat mich beispielsweise rund 500 Franken gekostet. Vermutlich habe ich am Ende keinen Franken verdient. Aber das ist mir völlig egal, für diese Spieler habe ich es gerne gemacht. Und dadurch behielt ich auch die Freiheit, dass ich mich jederzeit zurückziehen kann, wenn ich nicht mehr will.
Wann haben Sie sich dazu entschlossen, an die WM mitzureisen?
Am Abend vor dem Abflug. Ich habe ihnen gesagt, sie sollen mir mal ein Flugticket reservieren. Wäre ich nicht gekommen, dann hätte ich die Kosten dafür zurückbezahlt.
Wie geht es nun weiter mit Arno Del Curto und Eishockey?
Eigentlich will ich am Freitagabend bräteln, am Samstag golfen und am Sonntag in die Badi. Aber ich sage jetzt nicht mehr, dass ich nichts mehr mache. Doch einen Klub übernehme ich nicht mehr – keine Chance. Aber wer weiss, vielleicht helfe ich mal wieder.
Also gibt es womöglich eine Zukunft mit Österreich?
Das ist jetzt gerade noch sehr weit weg. Es gab schon Spieler, die wollten, dass ich ihnen die Hand darauf gebe, dass ich weitermache. Aber da habe ich diese weggezogen und gesagt, jetzt trinken wir erst mal ein paar Bierchen.