Simpson-Premiere bei Kloten
Der neue Pilot hebt heute ab

Gestern leitete Sean Simpson sein erstes Training in Kloten. Heute folgt schon der Strich-Kracher in Biel.
Publiziert: 22.12.2014 um 19:58 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:30 Uhr
Von Angelo Rocchinotti

Der erste Pfiff des neuen Kloten-Trainers ertönt um 14.30 Uhr. Gespannt horchen die Spieler Sean Simpsons Anweisungen. Es wird Englisch gesprochen. Erstmals seit 1998 und dem Kanadier Doug McKay, der schon nach vier Spielen gefeuert wurde.

Das Training ist intensiv, das Tempo hoch und die Spieler nach 54 Minuten müde. «Sie waren fokussiert. Aber das ist normal, wenn ein neuer Trainer kommt», sagt Simpson. Er fühlt sich wie damals als Nati-Coach. «Ich habe kaum Vorbereitungszeit.»

Trotzdem ist der 54-Jährige gut gelaunt. Als ein Journalist zu spät zur Interview-Runde erscheint, sagt Simpson: «Sorry, dass ich ohne Sie begonnen habe.»

Simpson gibt Bodenmann, Lemm, Back und Hollenstein (v. r.) Anweisungen.
Foto: Keystone

Mit seinen Stars hat der Silberschmied Einzelgespräche geführt – und dabei die Schlüsselspieler in die Pflicht genommen. «Sie müssen mehr Leistung bringen und Verantwortung übernehmen. Wäre alles gut, wäre ich nicht hier.» Mit Denis Hollenstein hat er nochmals über die Entlassung von Papa Fige gesprochen. «Er braucht noch ein paar Tage, um das zu verarbeiten.»

17 Cracks haben schon einmal unter Simpson gespielt. «Wir wussten, wie es sein wird», sagt Victor Stancescu. «Simpson brachte viel Energie rein, braucht aber noch einige Trainings, um uns seine Ideen zu vermitteln. Er wollte nicht am ersten Tag alles auf den Kopf stellen.»

Der Captain spricht von einem Philosophie-Wechsel, betont aber: «Simpson ist kein typischer Kanadier, arbeitet schon lange in Europa und hat sich weiterentwickelt.»

Der 29-Jährige, der 13 Jahre mit Hollenstein gearbeitet hat, bezeichnet die letzten Tage als schwierig. «Es ist normal, dass es den Trainer trifft. Wir ahnten, dass was passieren wird, versuchten, dagegen anzukämpfen.»

Jetzt hofft Stancescu auf die Wirkung des Trainerwechsels. «Das gibt Schub. Den müssen wir nutzen. Es ist die letzte Chance, die Saison zu retten. Gehen die Spiele gegen Biel, Lausanne, Fribourg und die Lakers den Bach runter, ist es wohl gelaufen.»

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