Seine Gefühlsausbrüche wurde zum Stolperstein
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HCD-Coach Wohlwend einsichtig:Seine Gefühlsausbrüche wurde zum Stolperstein

Selbstkritischer Christian Wohlwend
«Ich war nicht korrekt – ich war nicht respektvoll»

Er ist ein Mann, der polarisiert. Jetzt geht Hockey-Trainer Christian Wohlwend in einem Doku-Film auf MySports mit sich selbst hart ins Gericht.
Publiziert: 30.06.2023 um 14:08 Uhr
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Aktualisiert: 30.06.2023 um 14:52 Uhr
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Marcel AllemannReporter Eishockey

Nächste Saison wird Christian Wohlwend den HC Ajoie trainieren. Die Tinte im Vertrag ist seit einer Woche trocken. Zuvor coachte der 46-jährige Engadiner während dreieinhalb Jahren den HC Davos, ehe er im Januar dieses Jahres entlassen wurde.

Wohlwend ist ein Mann, der polarisiert. Sportlich überzeugte er. Den HCD brachte Wohlwend nach dem Absturz zum Ende der langen Ära von Arno Del Curto (66) erstaunlich rasch wieder auf Kurs. Daneben waren aber seine Gefühlsausbrüche – gegenüber Offiziellen oder auch im internen Kreis – immer wieder ein Thema und wurden für Wohlwend zum Stolperstein.

Im neusten Dokumentarfilm der Reihe «Inside Plus» auf MySports unter dem Titel «Christian Wohlwend – offen und ehrlich» gibt sich der impulsive Bündner sehr selbstkritisch. Nach seiner Entlassung in Davos hat sich der Engadiner während fünf Wochen nach Mexiko zurückgezogen, sich als Mensch sowie Hockeytrainer reflektiert.

Christian Wohlwend gibt sich in der MySport-Doku offen und ehrlich.
Foto: MySports
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«Es gab Situationen, die zu viel waren»

Im Werk von Sven Schoch, das am Freitagabend, 30. Juni, um 20.30 Uhr auf MySports Premiere feiert, sagt Wohlwend unter anderem: «Es gab mit Spielern zwei, drei Situationen, die zu viel waren. Ich war zu laut, zu impulsiv, einfach nicht korrekt. Man kann auch sagen, nicht respektvoll. Das muss ich besser machen.» Früher sei es normal gewesen, so zu kommunizieren, heute sei ein anderes Zeitalter und eine andere Generation. Er sei auch seiner Vorbildfunktion einige Male nicht gerecht geworden und gelobt Besserung.

Zu Wort kommt auch Nati-Trainer Patrick Fischer (47), mit dem Wohlwend seit vielen Jahren befreundet ist und dessen Urteil dem in Davos letztlich gescheiterten Trainer wichtig ist. Auch die familiären Verhältnisse bei Wohlwend sind ein Thema. Den Trailer zum Film gibts oben im Video.

Man darf gespannt sein, wie sich der geläuterte Christian Wohlwend bei seiner neuen Herausforderung im Jura geben wird. Alles, was besser ist als Rang 14 und einer neuerlichen Teilnahme an der Ligaqualifikation kann beim Tabellenletzten der beiden letzten Saisons bereits als Erfolg gewertet werden.

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