Schon 11 Spieler weg
So radikal wird der Umbruch beim SCB

Immer wieder sprechen sie in Bern von einem Umbruch. Doch wer geht überhaupt? Wer kommt? Und: Wird der SCB endlich besser?
Publiziert: 02.02.2022 um 08:10 Uhr
Angelo Rocchinotti

Trotz der schlimmsten Niederlagenserie seit Einführung der Playoffs 1985 hielt der SCB an Trainer Johan Lundskog fest. «Ein Wechsel wäre reiner Aktionismus und würde nichts bringen. Wir müssen jeden Franken in die Qualität unserer Mannschaft investieren», sagte Raeto Raffainer selbst nach der achten Klatsche in Serie. Sorgen, Lundskog könnte mit Blick auf die nächste Spielzeit an Autorität einbüssen, hat der Sportdirektor keine. Denn: «Die Mannschaft wird ein anderes Gesicht haben.»

Wie stark der Umbruch sein wird, zeigt der Blick aufs Mannschaftsfoto, das im August geschossen wurde. Mit Dustin Jeffrey, Gregory Sciaroni, Jan Neuenschwander, Alain Berger, Jeremi Gerber (zu Lugano), Yannick Hänggi und Thomas Thiry (zu Ajoie) werden sieben Spieler den Klub verlassen. Nicht auf dem Bild? Christian Thomas und Phil Varone, die im Herbst zum Team stiessen, und ebenfalls keine Zukunft in Bern haben werden. Topskorer Dominik Kahun hat einen weiterlaufenden Vertrag. Doch es droht die Rückkehr in die NHL.

Was läuft mit Praplan und Co.?

Auch die Verträge der Meisterhelden Eric Blum und Thomas Rüfenacht laufen aus. Blum leidet noch immer an den Folgen einer Hirnerschütterung, die er sich nach der Attacke von Fabrice Herzog vor einem Jahr zugezogen hat. Es ist höchst fraglich, ob der Verteidiger überhaupt jemals wieder eingreifen kann. Der bald 37-jährige Rüfenacht machte nach seiner Knie-OP zuletzt Fortschritte, könnte womöglich sogar noch einmal im SCB-Dress auflaufen. Doch der SCB will verjüngen.

Dustin Jeffrey war während zwei Jahren in Bern kaum eine Verstärkung. Und oft verletzt.
Foto: keystone-sda.ch
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Doch auch Spieler mit weiterlaufenden Verträgen könnten zum Thema werden. Spieler wie Cory Conacher, Vincent Praplan und Calle Andersson. Sie belasten das Lohnbudget, bringen aber nicht den erhofften Mehrwert. Bloss? Sportchef Andrew Ebbett bräuchte dazu die Zustimmung der Spieler. Bei Praplan stand schon vor einem Jahr ein Tausch (mit Vermin) im Raum. Doch der Walliser zeigt sich kämpferisch: «Ich habe nicht das Gefühl, dass ich das Problem bin. Ich will den Jungs helfen und Teil der Lösung sein. Aufgeben ist keine Lösung», sagte Praplan noch im letzten Oktober.

Ziel? Top 6!

Im Hinblick auf die nächste Saison hat der SCB bereits sechs Spieler verpflichtet. Nati-Verteidiger Romain Loeffel, Nati-Stürmer Joël Vermin, Fribourg-Goalgetter Chris DiDomenico, Lakers-Juwel Marco Lehmann sowie Jesse Zgraggen und Fabian Ritzmann vom HCD. Der 20-Jährige mit den Gardemassen (192 Zentimeter, 96 Kilogramm), der von Davos und Ambri umworben wurde, soll in Bern Alain Berger ersetzen. Zudem ist der SCB weiter an Sven Bärtschi (Vegas) interessiert.

Der SCB baut an einem Team, das weniger verletzungsanfällig sein und sich direkt für die Playoffs qualifizieren soll.

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