«Solange Putin im Amt ist, sollte Russland ausgeschlossen bleiben»
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Eishockey-Experte Dino Kessler:«Solange Putin im Amt ist, sollte Russland ausgeschlossen bleiben»

Internationaler Verband IIHF hat entschieden
Nächste Hockey-WM ohne Russland und Belarus

Der Schweizer Eishockey-Verband ist nicht mit allen seinen Forderungen durchgekommen.
Publiziert: 28.02.2022 um 21:25 Uhr
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Aktualisiert: 01.03.2022 um 10:50 Uhr
Stephan Roth

Swiss Ice Hockey hatte als Antwort auf den Angriff Russlands auf die Ukraine den «sofortigen Ausschluss des russischen und des weissrussischen Eishockeyverbands als Mitglieder der IIHF sowie den Entzug der U20-Weltmeisterschaft im Dezember 2022 in Nowosibirsk und der A-Weltmeisterschaft im Mai 2023 in St. Petersburg» gefordert. Ausserdem sollen sämtliche Funktionäre aus den beiden Ländern aus allen offiziellen Ämtern des Verbandes ausgeschlossen und die Zusammenarbeit mit der KHL beendet werden.

Ganz so weit mochte der IIHF-Council, das Exekutiv-Gremium des Internationalen Verbandes mit dem Schweizer Raeto Raffainer, dann am Montagabend an seiner Sondersitzung dann doch nicht gehen. Beschlossen wurde aber, alle National- und Klub-Teams aus Russland und Belarus bis auf Weiteres zu suspendieren.

Weitere Massnahmen nicht ausgeschlossen

Somit dürfen Russland und Belarus nicht an der WM vom 13. bis am 29. Mai in Helsinki und Tampere teilnehmen. Russland wäre in Helsinki in der gleichen Gruppe wie die Schweiz gewesen. Veranstalter Finnland hatte der IIHF im Vorfeld mitgeteilt, dass man Russland und Belarus für die WM nicht ins Land lassen wolle.

Russland wird bis auf Weiteres suspendiert.
Foto: keystone-sda.ch

Ebenfalls von der Massnahme sind die U18-WMs, die U20-WM der Männer, die im Sommer nachgeholt werden soll, sowie die Frauen-WM vom 26. August bis zum 4. September 2022 betroffen.

Russland wurde vorerst nur die Junioren-WM 2023, aber noch nicht die WM 2023, für die die Schweiz als möglicher Ersatz-Ausrichter ins Spiel gebracht worden war, entzogen. Der IIHF-Council schliesse weitere Massnahmen nicht aus, hoffe aber «vor allem auf eine schnelle und friedliche Lösung».

Auch Schalke 04 reagiert

Das Internationale Olympia Komitee IOC hat derweil Wladimir Putin den Olympischen Orden, der dem russischen Präsidenten 2001 verliehen worden war, entzogen. Zudem hat das IOC den Verbänden empfohlen, russische und belarussische Sportler und Funktionäre nicht mehr an internationalen Wettbewerben teilnehmen zu lassen.

Auch Fussball-Zweitligist Schalke 04 zieht Konsequenzen aus dem Angriff Russlands und wirbt auf seinen Trikots nicht mehr für Gazprom. Der Vertrag mit dem russischen Energie-Riesen wurde aufgelöst. «Die vollständige finanzielle Handlungsfähigkeit des Vereins bleibt von dieser Entscheidung unberührt», heisst es in der Stellungnahme. Schon vergangene Woche hatte sich der Absteiger dazu entschieden, vorerst den Schriftzug des Sponsors zu überkleben.


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