Zug schlägt Davos, Ambri bleibt sieglos
ZSC besiegt Bern nach turbulentem Schlussdrittel

Im Kracher der Runde gewinnen die ZSC Lions gegen Meister Bern, Zug schlägt Davos. Ambri und die Tigers verlieren wieder.
Publiziert: 17.09.2016 um 22:06 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:57 Uhr
Der Cupsieger schlägt den Meister
2:41
Dank turbulentem Schlussdrittel:Der Cupsieger schlägt den Meister
BLICK-Eishockeyredaktion

Bern – ZSC Lions 2:4

Das Spiel: Die ZSC Lions kommen offensichtlich mit dem Vorsatz nach Bern, sich für die Playoff-Blamage des letzten Frühlings zu revanchieren. In den ersten Minuten sieht der SCB kaum einen Puck und ist permanent unter Druck. Die Folge: Nilsson bringt die Gäste zügig in Führung. Der SCB findet mit Hilfe vom Powerplay-Gelegenheiten seinen Rhythmus. Im zweiten Abschnitt kann der Meister die Schlagzahl erhöhen, das Kommando übernehmen und spielerisch einige Glanzlichter bieten. Es entsteht ein packendes, rassiges Spiel. Der Ausgleich gelingt dem SCB erst in der 49. Minute, als Noreau die Scheibe im Powerplay in die Maschen hämmert. Es ist der Auftakt zu einigen Minuten des Zaubers: Chris Baltisberger bringt die Zürcher postwendend wieder in Führung, dann tanzt Arcobello vor seinem genialen Abschluss zum 2:2 vier Spieler aus, ehe sich die Zürcher zur erneuten Führung durch Sjögren durchkombinieren. Suters 4:2 ins leere Tor macht alles klar.

Der Beste: Mattias Sjögren (ZSC). Der neue schwedische Center zeigt, dass er auch Offensivqualitäten hat. Er bereitet das 1:0 vor und trifft zum entscheidenden 3:2 der Zürcher.

Die Pflaume: Patrick Thoresen (ZSC). Der norwegische Star-Transfer ist nach sechs Spielen immer noch ein «Null-Tore-sen» und findet den Rhythmus noch nicht. Dazu leitet er mit er ärgerlichen Strafe das 1:1 ein und vor dem 2:2 trifft er das fast leere Tor nicht.

Das Spiel zum Nachlesen im Ticker.

Zug – Davos 2:1

Zug bleibt an Lausanne dran
1:08
Dank Sieg über Davos:Zug bleibt an Lausanne dran

Das Spiel: Davos macht viel zu wenig aus seinen grandiosen Torchancen. Mehrmals ziehen Bündner (Forster, Simion) bei Breakaways alleine auf EVZ-Keeper Stephan los und bringen den Puck nicht unter. Die Zuger brauchen eine doppelte Überzahl, um in Führung gehen zu können, die Davoser machen es ihnen beim Ausgleich nach. Der EVZ verdankt es seinem Torhüter, dass er nicht heillos in Rückstand gerät. Lammer gelingt die Entscheidung mit einer Direktabnahme.

Der Beste: Stephan (Zug). Der Goalie hält seine Mannschaft im Spiel, selbst hochkarätige Chancen macht er zunichte.

Die Pflaumen: Dipietro und Wiegand. Die Schiedsrichter verteilen in einem Spiel, das überhaupt nicht hitzig ist, eine Strafenflut.

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Lugano – SCL Tigers 4:3

Lugano dreht Spiel gegen Tigers
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Torreiches Schlussdrittel:Lugano dreht Spiel gegen Tigers

 

Das Spiel: Erstmal eine Zerreissprobe für jede Frohnatur. Lugano will nicht, die Tigers können nicht. Lugano will nicht mal im Powerplay, was bei dieser Ansammlung von hervorragenden Einzelspielern einigermassen überrascht. Wenn die Tessiner aber selbst während zwei Minuten in doppelter Überzahl kaum zu einer Tormöglichkeit kommen, stimmt was nicht. Wenigstens gibts noch Fazzini, der kurz nach dem vergeigten Powerplay aus kurzer Distanz abdrückt – 1:0.

Danach zeigen die Emmentaler den Lugano-Stars, wie man Überzahl spielen muss: Einfach und mit etwas Chuzpe im Abschluss: Schremp und DiDomenico (im Nachsetzen) bringen die sieglosen Liga-Prügelknaben erstmal in Führung. Wirds der erste Sieg?

Nein. Wieder halten die Nerven nicht. Luganos Sannitz entwischt in Unterzahl und erzielt einen Shorthander, weil Captain Stettler den Puck ins eigene Tor bugsiert. Da ist etwas Pech mit im Spiel. Dann Powerplay für Lugano: Ciaccio lässt einen Fernschuss Klasens durch, schwimmen den Tigers die Felle wieder davon? Ja. Kurz nach dem 3:2 tricksen sich Klasen, Martensson und Brunner durch die nun brach liegende Abwehr der Berner. Das ist die Entscheidung. Wieder lassen die Tigers in einem Schlussdrittel drei Tore zu.

Und die Gerüchte, dass Tigers-Coach Beattie bald durch Serge Pelletier abgelöst wird? Diese Hirngespinste stammen wohl aus Pelletiers Umfeld im Tessin. Bestimmt gerät Scott Beattie mit jeder weiteren Pleite auch weiter unter Druck. Aber: solange dekorierte Fachkräfte wie Heinz Ehlers oder Lars Leuenberger zu haben sind, ist der zuletzt bei Fribourg und Ambri spektakulär gescheiterte Franko-Kanadier bestimmt nicht erste Wahl. Ansonsten müsste man den Hebel wohl erstmal bei Sportchef Jörg Reber ansetzen.

Der Beste: Klasen (Lugano) Verhaltener Beginn, fädelt dann aber zwei Tore im Schlussdrittel ein.

Die Pflaume: Ciaccio (Tigers). Zwei gute Drittel reichen nicht. Bricht wie sein Kollege Punnenovs am Tag zuvor ein.

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Servette – Kloten 3:4 n.P.

Kloten sichert sich Zusatzpunkt
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Sieg im Penaltyschiessen gegen Genf:Kloten sichert sich Zusatzpunkt

 

Das Spiel: Wieder kommt Kloten-Goalie Luca Boltshauser zum Zug - und wieder gewinnen die Flieger. Und das nach einem 1:3-Rückstand! Kloten ist zu Beginn nicht bereit, die Abwehr schläft, als es nach 20 Sekunden bereits 1:0 für Servette steht. Ein Tor, das die erste Klotener Formation voll auf ihre Kappe nehmen muss. Als in der 34. Minute Timothy Kast zur ersten Genfer Strafe auf die Strafbank beordert wird, scheint der Moment des Ausgleichs für Kloten zu kommen. Doch die Genfer sind auf der Hut, Fransson schnappt sich die Scheibe, startet einen schnellen Konter, bedient Damien Riat.  Statt 1:1 stehts 2:0. Boltshauser, bei den zwei Gegentreffern schuldlos, muss nun alles abrufen, um sein Team im Spiel zu halten. Servette scheint alles im Griff zu haben. Ein Fehler von Ehrhardt hinter dem eigenen Tor ermöglicht Hollenstein kurz vor der zweiten Sirene das wichtige Anschlusstor zum 2:1.
Nach nur elf Sekunden im Schlussdrittel pennt die Zürcher Abwehr aber schon wieder: Loeffel bedient Jeremy Wick – 3:1.
Hollenstein gelingt aber erneut der Anschlusstreffer. Und diesmal ist es die Initialzündung: 31 Sekunden später gleicht Schlagenhauf aus. Teufelskerl Boltshauser macht quasi mit der Schlusssirene noch einen Versuch Almonds zunichte.
In der Verlängerung ist erstmal Waffenstillstand. Und dann ist «Boltsi»-Time: Penaltyschiessen.

Der Beste: Hollenstein (Kloten) Der Captain zeigt, was ​er kann. Zweimal bringt er sein Team heran.

Die Pflaume: Ramholt (Kloten) Kassiert mit der ersten Formation nach 20 Sekunden das 1:0. Nur 11 Sekunden nach Beginn des Schlussdrittels wiederholt sich das Ganze.

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Lausanne – Fribourg 2:0

Das Spiel: 41 Minuten müssen die 6987 Fans in Lausanne auf den ersten Treffer warten. Vor einer Woche beim ersten Derby hat zu diesem Zeitpunkt die Torlaterne schon achtmal aufgeleuchtet.
Die Defensivabteilungen haben diese Woche also ihre Arbeit gemacht. Lausanne, bisher die Nummer 1 im Powerplay, hat trotz 8 Minuten Überzahl (davon 103 Sekunden fünf gegen drei) Mühe, seine Offensivstärke unter Beweis zu stellen. Immer wieder  verzetteln sie sich oder scheitern am starken Conz. Nach 42 Sekunden im Schlussdrittel fällt die Entscheidung durch Dustin Jeffrey. Fribourg schafft auch mit der Brechstange keinen Treffer, im Gegenteil: kurz vor Schluss gelingt Lausanne auch noch ein zweites Tor.

Der Beste: Cristobal Huet, der 41-jährige Lausanner Goalie hält seinen Kasten rein und verhilft seinem Team zum 4. Saisonsieg.

Die Pflaume: Larri Leger, der Fehlpass des Fribourg-Verteidigers bringt Lausanne auf die Siegerstrasse.

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Biel – Ambri 5:1

Ambri verliert schon wieder
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Biel fertigt Tessiner ab:Ambri verliert schon wieder

Das Spiel: Ambris Tief geht weiter. Die Tessiner kassieren im fünften Saisonspiel die fünfte Pleite. Dabei beginnt die Partie für die Mannschaft von Hans Kossmann optimal. Biel-Keeper Hiller lässt einen harmlosen Schlenzer abprallen, die Scheibe fliegt in die Luft und via Helm von Biel-Verteidiger Steiner ins eigene Tor. Die Antwort der Seeländer folgt im ersten Powerplay, Pedretti gleicht aus. Als die Leventiner zum ersten Mal in Überzahl antreten dürfen gelingt ihnen gar nichts. Oder noch weniger. Als Biels Sutter von der Strafbank zurückkehrt, kann er sogleich allein auf das gegnerische Tor zulaufen. Mäenpää bleibt nur noch die Notbremse, Sutter verwandelt den fälligen Penalty – genau gleich wie am Dienstag beim 6:2-Sieg gegen Davos – eiskalt. Die Entscheidung fällt in den letzten zwei Minuten des Mitteldrittels, als Earl und Rajala innert 74 Sekunden auf 4:1 stellen. Micflikiers 5:1 kurz vor Schluss ist nur noch Zugabe.

Der Beste: Toni Rajala (Biel). Der finnische Neuzugang kommt immer besser in Fahrt. Ein Tor, eine Vorlage, viele Chancen und unermüdlicher Einsatz.

Die Pflaume: Mikko Mäenpää (Ambri). Der Offensiv-Verteidiger mit dem Topskorer-Trikot verursacht den Penalty zum 1:2 und läuft dann vor dem 1:4 blindlings ins Verderben und verliert den Puck.

Das Spiel zum Nachlesen im Ticker.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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