ZSC-Grant seit 10 Jahren mit Zahnlücke
«Eine Frau habe ich trotzdem gefunden»

Mit sieben Toren in fünf Spielen ist Derek Grant grandios in die Playoffs gestartet. Bei den ZSC Lions landete er, weil ihn Trainer Marc Crawford schon als kleinen Jungen kennenlernte.
Publiziert: 02.04.2024 um 12:09 Uhr
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Aktualisiert: 02.04.2024 um 13:00 Uhr
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Derek Grant (33) beendete den Viertelfinal gegen Biel mit einem Hattrick. Und wiederholte das Kunststück zum Auftakt der Serie gegen Zug (5:2). Hat der ZSC-Center schon einmal zwei Hattricks in Folge gebucht? «Nein, nie», antwortet der Kanadier und lässt beim Lächeln seine grosse Zahnlücke aufblitzen. «Ich hatte nur einen in meinem ganzen Leben.» Das war vor zwei Jahren, in der NHL, mit den Anaheim Ducks gegen die St. Louis Blues.

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In der besten Liga der Welt, in der er für Ottawa, Calgary, Buffalo, Nashville, Anaheim, Pittsburgh und wieder Anaheim 446 Spiele bestritt, hatte Grant freilich eine ganz andere Rolle als jetzt bei den ZSC Lions. Er war ein Viertlinienspieler, der Bullys gewann und in Unterzahl zum Zug kam und permanent um seinen Platz in der Liga kämpfen und bangen musste – und auch noch in elf AHL-Teams spielte.

ZSC-Stürmer Derek Grant dreht nach seinem 2:1 gegen Zug ab, während Goalie Leonardo Genoni geschlagen ist.
Foto: keystone-sda.ch
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In Zürich darf er hingegen eine Hauptrolle spielen. Dass er in der Limmatstadt gelandet ist, hat viel mit Trainer Marc Crawford (63) zu tun. «Ich kenne Derek schon lange. Er spielte mit meinem Sohn, als er ein kleiner Junge war. Ich habe seine Entwicklung weiterverfolgt, wie er an der Michigan State University und dann in der AHL spielte und es dann in die NHL schaffte. Ich wusste, dass Derek ein sehr gut trainierter Athlet ist. Auch deshalb und wegen seines Charakters haben wir ihn verpflichtet.»

Für die NHL musste Grant sein Spiel komplett umstellen

Während es Grant als Spieler in die NHL schaffte, ist Crawfords Sohn Dylan (34) Video-Coach bei Vancouver.

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«Wir waren etwa elf Jahre alt, als wir zusammenspielten. Marc war damals Headcoach der Vancouver Canucks. Für uns Kids war das cool. Wir haben alle zu den Canucks aufgeschaut. Während eines Lockouts war Marc Teil unseres Coaching-Staffs. Er hat viel Wissen eingebracht, dass man sonst in diesem Alter selten vermittelt bekommt», sagt Grant. Der Kontakt sei danach nicht sehr eng gewesen, doch man sei sich in der NHL immer wieder einmal begegnet. «Marc meldete sich dann bei mir und ich bin froh, dass ich die Möglichkeit hier bekommen habe.»

Grant habe seinen «Scoring-Touch» zunehmend zurückgewonnen, nachdem er schon in der AHL und im College ein guter Skorer gewesen sei, so Crawford. Es sei nicht einfach gewesen, diese Seite des Spiels wiederzuentdecken, sagt der 1,91 Meter grosse und 95 Kilo schwere Brocken. «Als ich aufwuchs, war ich ein Offensivspieler, doch um es in die NHL zu schaffen, musste ich meine Spielweise komplett umstellen. Dass ich nun die Gelegenheit bekomme, mich auch offensiv in Szene zu setzen, macht einen grossen Unterschied.»

AHL-Champion mit Wick und Keller

Nach 18 Toren in der Quali hat Grant in fünf Playoff-Spielen bereits siebenmal getroffen. Da ist es passend, dass er auch im Intro der Lions auf dem Video-Würfel zu den Hauptdarstellern zählt und seine tiefe, kräftige Stimme zu hören ist.

In den Playoffs hatte er davor erst einmal in seiner Profi-Karriere getroffen. Das war 2011 mit Binghamton, als er mit den späteren ZSC-Meisterhelden Roman Wick und Ryan Keller AHL-Champion wurde.

Dass ihm die grössere Rolle gefällt, ist offensichtlich. Auf und neben dem Eis ist der wuchtige Kanadier mit seinem Lächeln, in dem zwei Zähne fehlen, unterwegs. Wie lange hat er die Zahnlücke, die ihn verwegen aussehen lässt, schon? «Etwa seit 2014.» Er habe zwar darüber nachgedacht, die Zähne zu ersetzen, kam dann aber zum Schluss, dass sie schnell wieder draussen gewesen wären. «Eine Frau habe ich trotzdem gefunden. Ich denke, es ist okay.»

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Seinen Vertrag in Zürich verlängerte er dann auch erst, als seine Frau Alexa, die in Kalifornien als Immobilienmaklerin arbeitete, nach einigen Monaten nach Zürich kam. «Uns gefällt es hier sehr.» Mit ihrem Hund waren sie schon mehrfach in den Bergen, die ihn an seine Heimat in der Region von Vancouver erinnern.

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National League 24/25
Mannschaft
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HC Fribourg-Gottéron
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1
3
3
2
SC Bern
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1
2
3
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ZSC Lions
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EV Zug
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Lausanne HC
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EHC Kloten
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SC Rapperswil-Jona Lakers
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10
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1
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