Tigers-Trainer Paterlini – «Will die Raubkatze zurück»
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MySports-Serie «Inside Plus»:Tigers-Trainer Paterlini – «Will die Raubkatze zurück»

Vorbei mit «geschützter Werkstatt»
Neo-Trainer Paterlini will wieder hungrige Tiger sehen

Thierry Paterlini (47) ist der neue Dompteur der SCL Tigers. Diese Chance hat sich der Zürcher auf jeden Fall verdient. Aber er steht vor einer schwierigen Aufgabe.
Publiziert: 15.09.2022 um 06:53 Uhr
|
Aktualisiert: 15.09.2022 um 07:26 Uhr
Marcel Allemann

«Wenn ein Tiger weiss, dass er jeden Abend ein Filet bekommt, dann ist er satt und verlernt das Jagen», sagt Paterlini und zieht damit einen Vergleich mit seinen Tigern, den SCL Tigers. Jagen mussten diese in den letzten zwei Jahren nicht mehr. Denn die Playoffs waren für die Emmentaler jeweils rasch einmal ausser Reichweite – und so spielten sie für den Rest der Saison quasi um nichts mehr.

Da es keinen Absteiger gab, befand sich die Mannschaft «in einer geschützten Werkstatt», wie es Paterlini ausdrückt, «und das tut einem Sportler nie gut». Und so ist er mit seinem Staff noch immer daran, «schlechte Angewohnheiten aus dem Trainingsalltag raus zu wischen». Und den Mentalitätswandel voranzutreiben: «Der Tiger muss wieder hungrig sein und jagen!»

Von Bülach bis nach Langnau

Vor neun Jahren startete Paterlini seine Trainerkarriere. Zunächst beim drittklassigen EHC Bülach, dann während fünf Jahren beim Verband (U18- und U20-Nati) und zuletzt zwei Jahre in der Swiss League bei La Chaux-de-Fonds. Nun kehrt der mit zwei Meistertiteln (Bern, Davos) dekorierte 152-fache Nati-Spieler ins Rampenlicht der National League zurück: «Es war ein langer Weg. Umso dankbarer bin ich für diese Chance in Langnau und auch stolz, ein Teil dieser Organisation zu sein.»

Thierry Paterlini fühlt sich wohl im beschaulichen Langnau.
Foto: PIUS KOLLER
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Im beschaulichen Emmental, umgeben von Bauernhöfen und Kühen, fühlt er sich auch als Mensch, der mit seiner Familie das Hauptdomizil in der pulsierenden Stadt Zürich hat, enorm wohl: «Ich empfinde die Leute hier als offen und habe bis jetzt nur gute Erfahrungen gemacht. Langnau ist schön – es gefällt mir sehr.»

Schonfrist gibt es nicht

Es gibt aber einfachere Missionen für einen Trainer. In der Vorbereitung gingen sechs von sieben Spielen verloren. In den letzten drei Tests (Servette, Ajoie, Lugano) gelang kein einziges Tor. Ist Paterlini da erschrocken oder ist das «nur» Vorbereitung? «Ein wenig von beidem», sagt er. «Wir hatten sicher nicht die Vorbereitung, die man sich wünscht, geprägt von vielen Verletzten. Die Umstellung und Automatismen benötigen Zeit.» Was ihn zuversichtlich stimmt: «Zuletzt haben wir an Stabilität gewonnen. Aber klar, offensiv müssen wir mehr produzieren – das war bis jetzt ungenügend.»

Schweizer Trainer als Randgruppe

Mit Thierry Paterlini (SCL Tigers), Luca Cereda (Ambri), Christian Wohlwend (Davos) und Jan Cadieux (Servette) steigen vier Schweizer Trainer in die neue Saison der National League. Das ist zwar eine Verdoppelung gegenüber dem Saisonstart 2021/22. Damals erhielten lediglich Cereda und Wohlwend anfangs Saison als Schweizer Cheftrainer das Vertrauen. Gegenüber dem Fussball sind die Schweizer Eishockeytrainer mit dieser Anzahl aber eine Randgruppe. In der Super League sind derzeit mit Alex Frei (Basel), Raphael Wicky (YB), Mattia Croci-Torti (Lugano), Alain Geiger (Servette), Giorgio Contini (GC) und Bruno Berner (Winterthur) sechs von zehn Trainern Schweizer – dazu kommt noch der Liechtensteiner Mario Frick (Luzern). «Für uns Schweizer ist die Konkurrenz wegen den vielen international erfahrenen Coaches, die gerne hier arbeiten möchten, gross», sagt Paterlini zu den Gründen. Umso dankbarer ist er, dass er nun eine Chance erhält.

Mit Thierry Paterlini (SCL Tigers), Luca Cereda (Ambri), Christian Wohlwend (Davos) und Jan Cadieux (Servette) steigen vier Schweizer Trainer in die neue Saison der National League. Das ist zwar eine Verdoppelung gegenüber dem Saisonstart 2021/22. Damals erhielten lediglich Cereda und Wohlwend anfangs Saison als Schweizer Cheftrainer das Vertrauen. Gegenüber dem Fussball sind die Schweizer Eishockeytrainer mit dieser Anzahl aber eine Randgruppe. In der Super League sind derzeit mit Alex Frei (Basel), Raphael Wicky (YB), Mattia Croci-Torti (Lugano), Alain Geiger (Servette), Giorgio Contini (GC) und Bruno Berner (Winterthur) sechs von zehn Trainern Schweizer – dazu kommt noch der Liechtensteiner Mario Frick (Luzern). «Für uns Schweizer ist die Konkurrenz wegen den vielen international erfahrenen Coaches, die gerne hier arbeiten möchten, gross», sagt Paterlini zu den Gründen. Umso dankbarer ist er, dass er nun eine Chance erhält.

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Schonfrist gibt es keine. Zum Auftakt warten die ZSC Lions und Meister Zug. Angst, dass er sich an den SCL Tigers die Finger verbrennt und seiner Karriere am Ende gar schaden könnte, hat Paterlini nicht: «Dass die durchschnittliche Amtszeit eines Trainers bei zwei Jahren liegt, ist ein Fakt. Doch darüber muss ich mir nicht den Kopf zerbrechen. Jetzt bin ich da und mein Anspruch ist es, dass wir uns verbessern und weiterentwickeln können.» Paterlini ist gekommen, um wieder hungrige Tiger zu sehen.

Mehr über Thierry Paterlinis Trainer-Abenteuer bei SCL Tigers kannst du am 16. September um 18.35 Uhr auf MySports Eins sehen. Es gibt dabei nicht alltägliche Einblicke, etwa in ein persönliches Gespräch zwischen Paterlini und seinem erfahrenen Verteidiger Claudio Cadonau oder auch in eine Trainingseinheit, von welcher der neue Tigers-Dompteur alles andere als begeistert ist. Einen Ausschnitt aus dem Doku-Film «SCL-Frontmann Paterlini - Ambitioniert» kannst du im Video (oben) sehen.

«Wir haben alles – die Hockey-Highlights auf Blick»
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Für Sport-Fans beginnt mit dem Eishockey-Saisonstart am 14. September ein neues Zeitalter. Neu gibt es die Video-Highlights aller Spiele auf Blick.ch zu sehen. Schon eine halbe Stunde nach Spielschluss werden die Clips mit allen Toren und mit allen wichtigen Szenen auf unserer Website aufgeschaltet. Damit nicht genug: Insgesamt 20 Matches werden während der Qualifikation 2022/23 in Zusammenarbeit mit MySports live in voller Länge gezeigt. Ein Novum in der Schweizer Medienlandschaft. So umfassend hat Blick.ch noch die über die National League berichtet.

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National League 24/25
Mannschaft
SP
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PT
1
HC Fribourg-Gottéron
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1
3
3
2
SC Bern
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1
2
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ZSC Lions
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EV Zug
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1
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Lausanne HC
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HC Lugano
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EHC Kloten
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SC Rapperswil-Jona Lakers
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HC Ambri-Piotta
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1
10
HC Davos
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2
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1
11
Genève-Servette HC
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12
EHC Biel
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SCL Tigers
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14
HC Ajoie
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1
-3
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