Bringt die lange Pause vor dem Final etwas?
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Experte Kessler analysiert:Bringt die lange Pause vor dem Final etwas?

Vom blutigen WM-Helden bis zum Ungekrönten
Die 10 grössten welschen Hockey-Stars aller Zeiten

Seit 50 Jahren wurde kein Klub aus dem Welschland mehr Meister. Doch immer wieder gab es Spieler aus der Romandie, die unser Hockey prägten.
Publiziert: 14.04.2023 um 16:32 Uhr
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Aktualisiert: 15.04.2023 um 12:20 Uhr
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef
1

Gérald Rigolet (82)

Der Keeper aus der Fribourger Unterstadt ist der Leonardo Genoni der 60er- und 70er-Jahre und der Rückhalt der zwei welschen Meister-Dynastien. Mit Villars stieg er 1962 auf und holte in den folgenden Jahren gleich zweimal den Titel. Danach stand er bei fünf Krönungen des grossen HC La Chaux-de-Fonds im Tor (68–72), ehe er zum EV Zug wechselte, mit dem er in die NLB aufstieg. Zur Legende machen ihn aber nicht nur seine 7 Meistertitel, sondern auch seine Leistungen in der Nati. Vor allem jene an der B-WM 1971 in Bern gegen die DDR (3:1), als er seine Heldentaten (68 Paraden) in der Endphase auch ohne Helm und mit blutüberströmtem Gesicht fortsetzte, nachdem er von einem Schlittschuh eines deutschen Angreifers getroffen worden war. Und die Schweiz stieg in die A-Gruppe auf.

Der havarierte Goalie Gérald Rigolet (Mitte) und die Schweizer Nati feiern 1971 nach dem heroischen 3:1-Sieg gegen die DDR in Bern den Aufstieg in die A-Gruppe.
Foto: RDB
2

Gil Montandon (57)

Der Neuenburger war einer der Köpfe der grossen Erfolge des SC Bern in den 90er-Jahren. Dreimal wurde der Center unter Bill Gilligan und später Bryan Lefley mit dem SCB Meister (91, 92 und 97). Mit 10 Toren in 10 Spielen war er beim letzten Titel Playoff-Torschützenkönig. Er ist der Romand mit den meisten NL-Spielen (1065 inkl. Playoffs) und -Skorerpunkten (859). Dazu brachte er es auch auf 118 Länderspiele.

Mit dem SC Bern gewann Gil Montandon in den 90er Jahren dreimal den Meistertitel.
Foto: Blick Sport
3

Michel Türler (†65)

Im Alter von 53 Jahren spielte der begnadete Stürmer noch einige Spiele bei seinem Heimat-Klub Ponts-de-Martel NE in der 2. Liga, wo er Trainer war. Seine Blütezeit war rund 25 Jahre davor, als er das Schweizer Aushängeschild im Team des kanadischen Spielertrainers Gaston Pelletier und Serienmeisters HC La Chaux-de-Fonds war. Nach den sechs Titeln mit dem HCC (1968–73) wurde er 1978 auch noch mit Biel Meister. Zudem war er viermal NLA-Topskorer und brachte es auf 115 Länderspiele und war beim legendären 3:1 gegen die DDR 1971 zweifacher Torschütze.

Der begnadete Stürmer Michel Türler posiert 1978 in Unterwäsche und Ausrüstung.
Foto: Si
4

Olivier Anken (66)

Dreimal hexte der nur 1,66 Meter grosse Goalie den EHC Biel, dem er trotz Angeboten der Konkurrenz stets treu blieb, zum Meistertitel: 1978, 81 und 83. Noch heute ist der gebürtige Waadtländer im Seeland äusserst populär. «Wenn mich teilweise sogar junge Leute noch kennen, dann macht mich das schon etwas stolz», sagt er dazu. 1988 kam er bei den Olympischen Spielen in Calgary zu vier Einsätzen.

Der kleine Goalie Olivier Anken kam bei Biel gross raus und stand bei den drei Meistertiteln der Seeländer im Tor.
Foto: Si
5

Julien Vauclair (43)

Der Jurassier brachte es auf 210 Länderspiele, wobei er 2013 in Stockholm WM-Silber holte und ins Allstar-Team gewählt wurde. Der Verteidiger war auch der erste Romand, der in der NHL spielte. Es blieb 2003/04 allerdings bei dem einen Einsatz für die Ottawa Senators. Vor und nach seinem zweijährigen Nordamerika-Abstecher wurde er 1999 und 2006 mit Lugano Meister und war auch danach eine der prägenden Persönlichkeiten bei den Tessinern, ehe er 2020 seine Karriere beendete.

Während Jahren war Julien Vauclair einer der grossen Spielerpersönlichkeiten beim HC Lugano.
Foto: TOTO MARTI
6

Grégory Hofmann (30)

Der pfeilschnelle und schussstarke Neuenburger, der als 15-Jähriger in die Nachwuchsabteilung von Ambri wechselte, feierte seine Erfolge in der Deutschschweiz: 2015 war er beim letzten Davoser Titel unter Arno Del Curto dabei und 2021 und 2022 hatte er einen Anteil an den Triumphen des EV Zug. Dazwischen versuchte sich der Flügelstürmer in der NHL, brach das Abenteuer bei den Columbus Blue Jackets nach 24 Spielen aber wieder ab. Mit der Nati gewann er 2018 in Kopenhagen WM-Silber.

Den ersten seiner drei Meistertitel feierte Gregory Hofmann 2015 mit dem HC Davos.
Foto: Blicksport
7

Régis Fuchs (53)

Trotz einer überschaubaren Grösse von 1,72 Metern war der Neuenburger Stürmer äusserst zäh und schoss auch Tore, wenn es hart auf hart ging. So war Fuchs auch viermal Teil eines Meister-Teams: Beim Titel mit dem SCB 1997 buchte er in 13 Playoff-Spielen 13 Punkte und beim ersten seiner drei Triumphe mit Lugano (1999, 2003, 06) kam er in der K.-o.-Phase gar auf je 9 Tore und Assists in 16 Spielen. Zum Ende seiner Karriere spielte er beim Stammklub La Chaux-de-Fonds in der NLB noch mit Sohn Jason zusammen.

Régis Fuchs feiert den Meistertitel 2006 mit Frau Isabelle und den Söhnen Robin und Jason, der es auch zum Nationalspieler brachte.
Foto: Blicksport

8

Gaëtan Haas (31)

Einen Meistertitel konnte der Captain des EHC Biel bereits feiern. Den gewann er 2019 mit dem SC Bern. Im Jahr davor war der schnelle und auch defensiv verlässliche Center ein wichtiger Teil des WM-Silberteams unter Patrick Fischer, nachdem er 2016 bei seinem WM-Debüt noch überfordert gewesen war. Dank seiner Entwicklung schaffte der Bieler den Sprung in die NHL. Weil er aber offensiv zu wenig produktiv war, kam er bei den Edmonton Oilers nicht über einen Platz in der 4. Linie hinaus (oder umgekehrt). Kein Romand hat es bisher auf mehr NHL-Spiele als Haas (95) gebracht.

Biel-Captain Gaëtan Haas jubelt nach einem Treffer im September 2022 gegen Finalgegner Servette.
Foto: keystone-sda.ch
9

Sandy Jeannin (47)

Wie Vauclair und Fuchs gehörte auch der Neuenburger zum letzten Meisterteam aus der lateinischen Schweiz. Auch er war 2006 eine der Leistungsträger des HC Lugano und war mit 19 Punkten der beste Schweizer Skorer beim Meister. Für den Center war es der zweite Titel mit den Tessinern nach 2003. Bereits als 19-Jähriger war er in die Deutschschweiz ausgezogen, wo er zunächst beim ZSC und dann bei Davos spielte. Mit 236 Länderspielen ist Jeannin der welsche Rekordnationalspieler.

Zwei Titel holte Sandy Jeannin mit dem HC Lugano.
Foto: Blicksport
10

Julien Sprunger (37)

Der Ungekrönte. Es ist das Schicksal eines Spielers, der seine ganze Karriere für Gottéron die Knochen hinhielt und sie auch in Fribourg beenden wird, dass es (noch) nie zu einem Meistertitel reichte. In dieser Liste muss es auch Platz haben für einen, der noch auf einen Titelgewinn wartet. Zumal der 1,94 Meter grosse Stürmer seit Jahren äusserst produktiv ist. Der Fribourger hat schon 746 NL-Skorerpunkte (inkl. Playoffs) auf dem Konto.

Julien Sprunger wartet mit Fribourg bisher vergeblich auf einen Titelgewinn.
Foto: TOTO MARTI
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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