Steinegger machte Biel gross
«Es wurde nicht einfacher»

Martin Steinegger (49) ist der dienstälteste Sportchef der Liga. Er machte aus einem Abstiegs- einen Meisterkandidaten.
Publiziert: 31.01.2022 um 18:13 Uhr
Angelo Rocchinotti

Es hätte alles ganz anders kommen können: 13 Jahre lang spielt Martin Steinegger für den SCB. Er führt den Klub zu zwei Meistertiteln, ist Captain und Integrationsfigur. Bis der Qualisieger in den Viertelfinals 2008 kläglich an Fribourg scheitert. Und Steinegger den Klub verlässt, obwohl ihm sein Vertrag einen Job in der SCB-Organisation in Aussicht gestellt hätte.

«Stoney» kehrt nach Biel zurück. Dort, wo er seine Jugendzeit verbrachte und sein Vater Alfred als Eismeister tätig ist. Vier Jahre später wird der 219-fache Nationalspieler Sportchef. Er profitiert auch davon, dass die Verantwortlichen keinen geeigneten Kandidaten finden. «Wir wollten jemanden, der auf hohem Niveau gespielt und eine gewisse Akzeptanz bei den Spielern hat», blickt CEO Daniel Villard zurück.

«Es wurde nicht einfacher»

«Es dauert ein bis drei Jahre, bis man sich ein Netzwerk aufbaut und weiss, wie es läuft. Wir waren ein Underdog, hatten wenig Druck. Stoney hatte Zeit, reinzukommen. Ich weiss nicht, ob das heute noch möglich wäre», so Villard weiter.

Seit zehn Jahren im Amt: Biel-Sportchef Martin Steinegger.
Foto: freshfocus
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Steinegger selbst sagt: «Beziehungen baut man schnell auf. Schwieriger ist es, die verschiedenen Meinungen über die jeweiligen Spieler in den richtigen Kontext zu stellen.»

Mittlerweile steht der Mann, der einst 1868 Strafminuten sammelte, in seinem zehnten Jahr. Ist länger im Amt als alle Konkurrenten (siehe Box). Und machte aus einem Abstiegs- einen Meisterkandidaten. Trotzdem sagt er: «Es wurde nicht einfacher, eher noch herausfordernder. Wir müssen auf jeden Franken schauen.»

So lange sind die NL-Sportchefs im Amt

Martin Steinegger (Biel) seit 2012

Reto Kläy (Zug) seit 2014

Christian Dubé (Fribourg) seit 2015

Paolo Duca (Ambri) seit 2017

Sven Leuenberger (ZSC Lions) seit 2017

Janick Steinmann (Lakers) seit 2019

Hnat Domenichelli (Lugano) seit 2019

John Fust (Lausanne) seit 2020

Marc Eichmann (SCL Tigers) seit 2020

Marc Gautschi (Servette) seit 2020

Jan Alston (Davos) seit 2021

Andrew Ebbett (Bern) seit 2021

Julien Vauclair (Ajoie) seit 2022

Urs Lindt/freshfocus

Martin Steinegger (Biel) seit 2012

Reto Kläy (Zug) seit 2014

Christian Dubé (Fribourg) seit 2015

Paolo Duca (Ambri) seit 2017

Sven Leuenberger (ZSC Lions) seit 2017

Janick Steinmann (Lakers) seit 2019

Hnat Domenichelli (Lugano) seit 2019

John Fust (Lausanne) seit 2020

Marc Eichmann (SCL Tigers) seit 2020

Marc Gautschi (Servette) seit 2020

Jan Alston (Davos) seit 2021

Andrew Ebbett (Bern) seit 2021

Julien Vauclair (Ajoie) seit 2022

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Trainer? Nein, danke

Das Budget? Konnte Biel im Vergleich zu 2012 von 9 auf 17 Millionen Franken erhöhen. Doch die Lohndiskussionen sorgen beim bald 50-Jährigen manchmal für Kopfschütteln. «Ich habe Mühe, wenn man beispielsweise versucht, noch 10'000 Franken herauszuholen, ich aber genau weiss, dass Biel für den Spieler der richtige Ort ist, um sich weiterzuentwickeln.»

2017 sprang Steinegger kurz als Trainer ein, gewann fünf von sechs Partien. Kam ein definitiver Wechsel nie in Frage? «Ich habe mir Gedanken gemacht. Man lässt sich von den Resultaten verführen. Doch diese Spiele widerspiegeln das wahre Coachingleben nicht. Mir fehlte der Erfahrungsschatz.»

Für ihn stimme es so. Nur etwas fehlt Steinegger: ein Meistertitel als Sportchef.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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