Sogar Hollywood-Star Matt Damon ist begeistert
Lausanne-Star Moy zaubert mit Bleistift und Papier

Seinen Schweizer Wurzeln verdankt Tyler Moy (24) die Leidenschaft fürs Zeichnen, den Transfer nach Lausanne und sein Debüt in unserer Nati.
Publiziert: 28.01.2020 um 17:04 Uhr
Nicole Vandenbrouck

Wenn Tyler Moy Momente der Inspiration erlebt, dann zeichnet er. Aktuell arbeitet er an einem Bild des MMA-Kämpfers Conor McGregor. Dessen Gesichtsausdruck vor einem Kampf fasziniert ihn. Der Lausanne-Stürmer sitzt in seiner Dachwohnung, skizziert mit seinem Bleistift feine Linien und schaut sich die Fotovorlage an. «Ich bin detailversessen», erklärt Moy.

Zeichnen ist seine Leidenschaft

In jungen Jahren, da hat der Amerikaner oft Tiere gezeichnet. Zebras, Elefanten, Löwen. «Weil ich oft im Zoo in San Diego war und wir das Zoo-Magazin abonniert hatten.» An seine Kindheit hat der 24-Jährige schöne Erinnerungen. Zeichnen war da oft im Mittelpunkt. Dank seiner Schweizer Grossmutter Edith Kneubühler († 89), die aus Nebikon LU stammte und Tylers Mama Susanna regelmässig in Kalifornien besucht hat.

«Meine Oma war eine talentierte Künstlerin», erzählt er. «Sie sass stundenlang mit mir und meiner Schwester Keely am Küchentisch und hat mit uns gemalt. Sie schenkte uns Mal-Sets. Zeichenpapier und Stifte hatte ich überall mit dabei.» Moys kreative Ader wird gefördert. In der Schule besucht er Kunstkurse, manchmal ist seine Mutter die Aushilfslehrerin, die ihn stets ermuntert, weil sie sein Talent erkennt. Die Liebe zum Sport vererbt ihm sein Vater Randy, der einst selbst College-Hockey gespielt hat.

Tyler Moy hat neben dem Eishockey eine zweite grosse Leidenschaft: Das Zeichnen.
Foto: JEAN-GUY PYTHON
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Am liebsten mit Bleistift und Papier

Moy probiert verschiedene Maltechniken aus, bleibt dann beim Bleistiftzeichnen hängen. «In College- und Uni-Zeiten konnte ich mir die teuren Pinsel und Farben nicht leisten. Bleistifte und Papier brauchen nicht so viel Platz. Und weil ich so auf Details achte, bin ich manchmal froh, dass ich radieren kann.»

Für Moy ist das Leben immer mehr als nur Hockey. Er macht an der Elite-Uni Harvard den Abschluss in menschlicher Evolutionsbiologie, gehört 2013 bis 2017 dem Uni-Hockeyteam an. Dort erlebt er den besten Moment – aber im Zusammenhang mit seiner Kunst.

Schönes Erlebnis mit Matt Damon

Aus seinem Lieblingsfilm «Good Will Hunting» hat er die Schauspieler Matt Damon und Robin Williams gezeichnet. Damons Personal-Trainer ist auch Krafttrainer des Harvard-Frauenhockeyteams. So trainiert der Hollywoodstar manchmal im Fitness an der Uni. Moy spricht ihn an, zeigt ihm das Foto einer Zeichnung: «Matt war begeistert, ihm gefiel sie sehr.»

Kurzerhand bittet Moy seine Mutter, ihm das Original zu schicken. Er macht eine Kopie für Damon und lässt es von ihm unterzeichnen. Damon schreibt dazu die Worte «Ich wünschte, Robin könnte das sehen». Williams hat sich zwei Jahre zuvor das Leben genommen. Die Kopie der Zeichnung schenkt Moy dem Schauspieler. «Es war immer mein Traum, dass einer der Stars, die ich gezeichnet habe, das Bild unterschreibt.»

«Meine Mutter war sehr stolz»

Von Harvard schafft Moy 2017 den Sprung in die AHL zu den Milwaukee Admirals. Dass er dank seiner Mutter den Schweizer Pass besitzt, hat er fast vergessen. Als seine Leistung in der AHL stagniert, bringt ein Agent die Option ­Europa ins Spiel. «Ich dachte, dass ich mich in der Schweiz als Spieler und Mensch weiterentwickeln kann.» Im November 2019 debütiert er in der Nati am Deutschland-Cup. «Meine Mutter war sehr stolz.»

Die letzten Weihnachten verbringt er in der Zentralschweiz. «Da besuchte ich das erste Mal das Grab meiner Oma, das war emotional.» Wenn Moy zeichnet, denkt er oft an sie. Seine Kunst ist eine Hommage an die Oma, deren Werke er bewundert und deren Leidenschaft er erbte. Moy: «Zeichnen erdet mich.»

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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