Schockdiagnose Lungenembolie!
Wie schlimm stehts um ZSC-Star Cervenka?

ZSC-Stürmer Roman Cervenka plagten heftige Schmerzen in der Brust. Er dachte an einen 
Herzinfarkt oder blockierten Wirbel.
Publiziert: 29.11.2018 um 11:53 Uhr
|
Aktualisiert: 09.02.2019 um 13:02 Uhr
  • Cervenka denkt sogar an einen Herzinfarkt
  • «Bei jungen, sportlichen Menschen ist so etwas ungewöhnlich»
  • Dasselbe passierte bereits, als er 2012 für Calgary spielte
RMS_Portrait_AUTOR_409.JPG
Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Zunächst vermeldeten die ZSC Lions, dass Stürmer Roman Cervenka unter den Folgen einer Thrombose nach einer Wadenverletzung leide und länger ausfallen würde.

Noch dramatischer klang es dann, als der Tscheche in seiner Heimat gegenüber «Blesk» von einer Lungenembolie sprach. Eine zentrale Lungenembolie kann tödlich sein. Doch beim 32-Jährigen handelte sich um eine periphere Lungenembolie, wie Lions-Arzt Gery Büsser von der Schulthess-Klinik sagt. «Inzwischen geht es ihm eigentlich blendend. Er ist wieder beschwerdefrei. Wir sind froh, dass er glimpflich davongekommen ist.»

Cervenka konnte ambulant behandelt werden. Und doch muss er rund drei Monate pausieren, weil er so lange mit Blutverdünner in Tablettenform behandelt wird. Damit darf er auf keinen Fall einen Kontakt-Sport betreiben. Denn eine Verletzung am Kopf, an der Milz oder Leber hätte verheerende Folgen.

Roman Cervenka wird drei Monate lang nur ohne Körperkontakt auf dem Eis stehen können.
Foto: Keystone
1/5

Doch wie kam es zur Lungenembolie? «Ich wusste, dass etwas nicht stimmte, aber ich wusste nicht was. Ich habe gespielt, trainiert, regeneriert, aber ich fühlte mich überhaupt nicht gut. Ich fühlte mich fast wie ein Nicht-Sportler», so Cervenka gegenüber «Blesk».

In der Nati-Pause reist Cervenka mit dem Auto nach Prag. Zurück in Zürich verspürt er am Morgen des 12. November plötzlich heftige Schmerzen und ein einengendes Gefühl in der Brust und leichte Atemnot. Er denkt gar an einen Herzinfarkt.

Die Abklärungen ergeben dann, dass er eine Lungenembolie erlitten hat. «Bei jungen, sportlichen Menschen ist so ­etwas ungewöhnlich, aber halt nicht unmöglich», so Büsser.

Schon einmal passiert

Bei den Lions geht man von folgendem Hergang aus: Cervenka wurde von einem Puck an der Wade getroffen. In der Folge bildete sich eine Thrombose. Später löste sich das Gerinnsel in den Beinvenen und gelangte via Herz in die Lunge. Dort blieb es hängen, was zur Lungenembolie führte.

Dasselbe war Cervenka bereits 2012/13 passiert, als er in der NHL bei den Calgary Flames spielte.

Was sind die möglichen Gründe für eine Thrombose oder ­Lungenembolie? Immobilität nach einem Unfall oder einer Operation, Rauchen, Medikamente, Tumore oder eine Blut­gerinnungsstörung. Ob diese vorliegt, lässt sich erst endgültig klären, wenn die Blutverdünner abgesetzt sind. Auch ein Herzfehler könnte die Ursache sein. Deshalb sind bei Cervenka weitere Untersuchungen nötig.

Der raffinierte Techniker, der nach seinem Wechsel aus Fribourg beim ZSC noch nicht restlos überzeugen konnte (nur 1 Tor in 12 NL-Spielen), sollte nach dreimonatiger Pause wieder normal Eishockey spielen können. Ist Sven Leuenberger trotzdem auf der Suche nach einem neuen Ausländer? «Wir halten sicher die Ohren in den Wind», sagt der ZSC-Sportchef. «Wir haben aber noch vier gesunde Ausländer im Kader und dazu noch zwei bei den GCK Lions.»

Wie kann man eine Thrombose verhindern?

Risikofaktoren sind Rauchen oder die Anti-Baby-Pille. Und das «A und O» sei die Bewegung, sagt Doktor Gery Büsser. Man spreche bei Thrombosen auch von der «Holzklasse-Krankheit», weil sie häufig durch lange Flüge auf Plätzen mit enger Beinfreiheit hervorgerufen wird. Dabei wird durch das lange Sitzen mit stark angewinkelten Beinen der Rückfluss des Bluts bei der Kniekehle behindert. Etwas weniger gilt dies auch bei langen Bus-, Zug- und Autofahrten. Vorbeugend helfen ausreichendes Bewegen und auch Stützstrümpfe, sowie ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. (sr)

Risikofaktoren sind Rauchen oder die Anti-Baby-Pille. Und das «A und O» sei die Bewegung, sagt Doktor Gery Büsser. Man spreche bei Thrombosen auch von der «Holzklasse-Krankheit», weil sie häufig durch lange Flüge auf Plätzen mit enger Beinfreiheit hervorgerufen wird. Dabei wird durch das lange Sitzen mit stark angewinkelten Beinen der Rückfluss des Bluts bei der Kniekehle behindert. Etwas weniger gilt dies auch bei langen Bus-, Zug- und Autofahrten. Vorbeugend helfen ausreichendes Bewegen und auch Stützstrümpfe, sowie ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. (sr)

Mehr
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?