Nur drei Schweizer Topskorer
Fribourg, Ambri und Biel trotzen Ausländer-Dominanz

Die PostFinance hat den NLA-Topskorern ihre Schecks überreicht. Insgesamt kamen 308 400 Franken für den Nachwuchs zusammen. Bei neun Teams sind es Ausländer, nur Fribourg, Ambri und Biel trotzen diesem Trend.
Publiziert: 29.02.2016 um 16:43 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 05:15 Uhr
Nicole Vandenbrouck

In der diesjährigen Qualifikation ist Zugs Kanadier Pierre-Marc Bouchard (31) eine Klasse für sich. Und auch bei den meisten der anderen elf NLA-Klubs stehen Söldner zuoberst auf der internen Skorerliste. Neun Ausländer versammeln sich in Bern zur Topskorer-Ehrung – und drei Schweizer: Julien Sprunger (30, Fribourg), Inti Pestoni (24, Ambri) und Gaetan Haas (24, Biel). Was bedeutet es dem Trio, dass sie sich dem Trend der dominierenden Ausländer widersetzen?

Insbesondere für Ambris Pestoni ist es eine Willensleistung. Denn der Stürmer der Biancoblu hat keine einfache Saison hinter sich. Die Vertrags-Entscheidung kostete Energie, ebenso die Kritik an seiner Leistung, wenn der Lokalheld mal kein Spiel entscheiden konnte.

Doch zum Quali-Ende hat Pestoni nochmals aufgetrumpft – und lässt in seiner statistisch besten Saison mit 40 Skorerpunkten in seinem Team namhafte Ausländer wie Mikko Mäenpää und Alexandre Giroux hinter sich. «Natürlich macht mich das stolz und entschädigt mich für die schwierigen Momente», sagt Pestoni. Er lässt aber nicht unverwähnt, dass es zum Beispiel mit Lino Martschini (Zug, 54 Skorerpunkte) noch viel bessere Schweizer gebe.

Die zwölf Topskorer. Oben (v.l.n.r.): Tommi Santala (Kloten), Perttu Lingren (Davos), Julien Sprunger (Fribourg), Matt D'Agostini (Servette), Chris DiDomenico (Langnau), Harri Pesonen (Lausanne), Cory Conacher (Bern). Unten: Inti Pestoni (Ambri), Gaetan Haas (Biel), Pierre-Marc Bouchard (Zug), Roberts Nilsson (ZSC), Linus Klasen (Lugano).
Foto: EQ Images

Natürlich hätte Pestoni Ambri lieber mit einem Playoff-Erlebnis verlassen, doch für ihn persönlich ist die Ehrung zum Topskorer eine Genugtuung. «Und eine Freude. Ich bin zufrieden damit, was ich noch erreicht habe.»

Auch Biels Haas würde den Titel mit der Playoff-Quali eintauschen. Auf die Schweizer Minderheit bei den Topskorern angesprochen, sagt der talentierte Center: «Das zeigt, dass unsere Ausländer nicht so viele Punkte geschafft haben.» Und ernsthaft, dass es ihn schon auch stolz mache, zumal ihn eine Hirnerschütterung mehrere Wochen ausser Gefecht gesetzt hatte.

Der dritte im Bunde, Fribourgs Sprunger, stellt entsetzt fest, «dass ich ja der Älteste der Schweizer Topskorer bin». Entgegen dem Trend holte in den letzten Jahren bei Fribourg schon öfters ein Schweizer (Bykow, Plüss) die Topskorer-Krone. «Unsere Linie bekommt auch viel Eiszeit und Verantwortung.» Sprunger lobt aber auch, dass in den kleineren Klubs eben solchen jungen Schweizer wie Haas und Pestoni eine tragende Rolle bekommen, damit sie eben die Ausländer fordern.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
2
5
6
2
EHC Kloten
EHC Kloten
2
2
5
2
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
2
2
5
4
ZSC Lions
ZSC Lions
2
2
4
5
EV Zug
EV Zug
1
1
3
6
SC Bern
SC Bern
2
1
3
7
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
2
2
3
8
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
9
SCL Tigers
SCL Tigers
2
-1
3
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
2
-1
2
11
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
13
EHC Biel
EHC Biel
2
-3
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
2
-7
0
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