«NHL war nicht das, was ich wollte»
Malgin erklärt seine Entscheidung für die ZSC Lions

Nach einer Saison in Nordamerika hat Denis Malgin beschlossen, in die Schweiz zurückzukehren. Der internationale Stürmer, der bei den ZSC Lions noch immer einen gültigen Vertrag besass, verlängert gleich bis 2028. Gegenüber Blick erklärt er seine Entscheidung.
Publiziert: 20.07.2023 um 16:20 Uhr
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Grégory Beaud

Auf dem Eis ist Denis Malgin unberechenbar – ein wendiger Stürmer, der die gegnerischen Verteidiger immer wieder überrascht. Auch abseits des Eises ist er für Überraschungen gut, wie seine Rückkehr mit einem neuen Fünfjahresvertrag in der Tasche an die Limmat zeigt.

«Diese Nachricht hat einige Leute überrascht», bemerkt er mit einem Lachen: «Ich habe mich gefragt, ob du oder ein anderer Journalist die Nachricht vorher herausbringen würde.» Am Tag nach der Ankündigung erklärt Denis Malgin die Umstände seiner Rückkehr in die Schweiz.

Blick: Haben Sie nach der Ankündigung Ihrer Rückkehr in die Schweiz viele Nachrichten erhalten?
Danis Malgin: Oh ja, sogar sehr viele. Ich habe viele Glückwünsche erhalten. Einige Leute waren natürlich überrascht, aber generell waren es Ermutigungen und sie haben mir für Zürich alles Gute gewünscht.

Denis Malgin kehrt nach einem Jahr in Nordamerika wieder in die Schweiz zurück.
Foto: Patrick Straub/freshfocus
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Verstehen Sie die Verwunderung darüber, dass jemand nach einem Jahr in der NHL schon wieder in die Schweiz zurückzukehren?
Dass das zu reden gibt, ist normal. Also ja: Ich verstehe sie. Schlussendlich aber ist es wichtig, dass ich mich mit der Entscheidung wohlfühle. Und das ist der Fall.

Was hat Sie dazu bewegt, in die Schweiz zurückzukehren?
Ich habe nun insgesamt fünf Saisons in Nordamerika verbracht – und dabei viel erlebt. In meiner letzten Saison konnte ich trotz der Umstände Erfolge vorweisen. Ich begann in Toronto, bevor ich nach Colorado wechselte. Die Eiszeit war nicht immer gegeben, trotzdem konnte ich drei Tore erzielen. Ich bin mit dem erreichten zufrieden. Gleichzeitig wurde mir klar, dass es nicht das war, was ich wollte. Ich stellte mir viele Fragen, darunter auch, ob es mich glücklich genug macht.

Bei Colorado zu bleiben, war keine Option?
Es war Teil des Prozesses, der zu meiner Entscheidung geführt hat. Ich hätte mir vorstellen können, in Colorado zu bleiben. Am 1. Juli wurde ich Free Agent. Ich hatte einige Angebote erhalten, die mich aber nicht vollkommen überzeugten. Das bringt einen zwangsläufig zum Nachdenken. Ich dachte zehn Tage darüber nach, was ich wollte. Am Ende entschied ich mich dafür, an mich selbst zu denken.

Denis Malgin in Aktion.
Foto: IMAGO/USA TODAY Network

Sie dürfen es zugeben: Einmal am Zürichsee, wollten sie einfach nicht mehr weg ...
(lacht laut) Ich komme jeden Sommer hierher zurück. Klar, meine Freundin und ich fühlen uns wohl hier. Es ist mein Zuhause. Hier habe ich meine Familie und meine Freunde. Ich würde nicht sagen, dass das der Grund für meine Entscheidung war, aber der familiäre Aspekt hat tatsächlich eine Rolle gespielt.

Umso mehr, weil Sie in den sozialen Netzwerken die Schwangerschaft Ihrer Freundin bekannt gegeben haben. Herzlichen Glückwunsch!
Vielen Dank! Wir freuen uns sehr und wissen, dass sich unser Leben verändern wird. Aber es ist nicht der einzige Grund für diese Entscheidung, die lange Zeit gereift ist. Es gibt viele NHL-Spieler, die Kinder haben und damit sehr gut zurechtkommen. Bei mir haben eine Reihe von Faktoren zu dieser Entscheidung geführt. Aber Nein zur NHL zu sagen, ist schwer.

Wie ist die Entscheidung gereift? Sind sie eines Morgens mit der Gewissheit aufgewacht?
Nein, das war ein Prozess. Im Laufe der Jahre habe ich gelernt, mit einer gewissen Unsicherheit in der NHL zu leben. Das ist Teil des Geschäfts. Aber es ist sicher so, dass mich der langfristige Vertrag in Zürich sehr glücklich macht. Am Ende musste ich mich nur zwischen den ZSC Lions oder der NHL entscheiden. Ich bin erleichtert, dass es nun fix ist.

2021 ging ihr letztes Spiel mit dem ZSC – Spiel 7 des Finales gegen Zug – verloren.
Ja, da haben wir sicher noch eine offene Rechnung. Ich freue mich auf die Chance, diese Niederlage auszumerzen und die schlechte Erinnerung vergessen zu machen. Für mein letztes Spiel mit den ZSC Lions hatte ich mir damals etwas anderes erhofft.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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