Die Waadtländer müssen das erste Playoff-Finalspiel ihrer Vereinsgeschichte mit einem Handicap in Angriff nehmen. Christian Djoos, ihr schwedischer und mit einem Stanley-Cup-Triumph (2018 mit Washington) hochdekorierter Marathonmann in der Verteidigung, kann die Reise nach Zürich krankheitsbedingt nicht antreten. Doch Auswirkungen auf das Geschehen auf dem Eis hat dies zunächst nicht – Lausanne startet besser in die Partie, setzt den ZSC mit seinem Forechecking unter Druck, gewinnt mehr Zweikämpfe und sorgt regelmässig für Hektik vor dem gegnerischen Tor.
Riats Lattentreffer
Die logische Folge ist das Führungstor durch Damien Riat, begünstigt durch einen unglücklichen Fehler von Christian Marti, dem der Puck über den Stock rutscht – zum hinter ihm lauernden Riat. «Wir müssen unseren Rhythmus finden», sagt ZSC-Stürmer Denis Hollenstein im ersten Pausen-Interview dieser Final-Serie auf MySports. Doch danach brennt es vor dem Zürcher Tor wieder lichterloh, nur mit Glück kommen sie um das zweite Gegentor herum. Torschütze Riat hat dabei mit einem Lattentreffer Pech.
ZSC nach Boxplay besser im Spiel
Am Vortag konnte erstmals in der Geschichte von Zürich wegen heftiger Winde der Böögg am traditionellen Sechseläuten nicht abgebrannt werden und nun droht dem ZSC auch noch das erste Finalspiel wegen heftigem Gegenwind zu entgleiten. Das wollen sich die Zürcher nicht auch noch bieten lassen und finden durch ein starkes, aggressives Unterzahlspiel besser ins Spiel. Und siehe da: Statt 0:2 stehts anschliessend plötzlich 1:1, als Yannick Weber von der blauen Linie aus abfeuert. Und drei Minuten später lädt Derek Grant zur grossen Show. Zuerst landet er im eigenen Drittel einen kernigen Check gegen Lausannes Henrik Haapala, um anschliessend nach einem Zuspiel von Marti übers ganze Eis zu laufen, zum Schluss auch noch Djoos-Ersatz Igor Jelovac stehenzulassen und zum 2:1 zu treffen. Was für eine Kiste! Mit einem Blitz-Feuerwerk dreht der ZSC am Tag nach dem Böögg-Debakel die Partie.
Für Grant ist es im neunten Playoff-Spiel das neunte Tor. Volltreffer gegen Lausanne gehörten schon in der Qualifikation zur Kernkompetenz des Kanadiers. In drei der vier engen Spiele gegen die Waadtländer gelang ihm jeweils ein Tor und er hatte wesentlichen Anteil daran, dass die ZSC Lions drei der vier Partien gewinnen konnten. Und nun ist er im bislang wichtigsten Saisonduell auch noch der Matchwinner. Das kann sich sehen lassen.
9. Sieg im 9. Playoff-Einsatz
Natürlich sind die ZSC Lions nach ihrem Zwischenspurt in diesem Spiel noch längst nicht auf der sicheren Seite. Zumal Lausanne im Schlussdrittel mächtig auf die Tube drückt, der ZSC hauptsächlich mit Abwehrarbeiten beschäftigt ist und nur noch wenig Entlastung erhält. Doch die Hintermannschaft um den starken Goalie Simon Hrubec hält dicht und so landen die ZSC Lions im neunten Playoff-Spiel den neunten Sieg. Lausanne dagegen war mehr als nur ebenbürtig und wird letztlich für seinen couragierten Aufwand schlecht belohnt. Der ZSC hat aber auch eine Idee davon erhalten, dass es für ihn gegen diesen aufsässigen Final-Neuling noch ein weiter Weg bis zum zehnten Meistertitel der Vereinsgeschichte werden könnte.
Fans: 12'000 Fans.
Tore: 15. Riat (Fuchs, Hughes/PP) 0:1. 29. Weber (Lammikko) 1:1. 32. Grant (Marti) 2:1.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Fribourg-Gottéron | 1 | 3 | 3 | |
2 | SC Bern | 1 | 2 | 3 | |
2 | ZSC Lions | 1 | 2 | 3 | |
4 | EV Zug | 1 | 1 | 3 | |
4 | Lausanne HC | 1 | 1 | 3 | |
6 | HC Lugano | 2 | 1 | 3 | |
7 | EHC Kloten | 1 | 1 | 2 | |
7 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 1 | 1 | 2 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 1 | -1 | 1 | |
10 | HC Davos | 2 | -3 | 1 | |
11 | Genève-Servette HC | 1 | -1 | 0 | |
12 | EHC Biel | 1 | -2 | 0 | |
12 | SCL Tigers | 1 | -2 | 0 | |
14 | HC Ajoie | 1 | -3 | 0 |