Lausanne lässt sich durch die Statistik nicht beeindrucken, die im Final im vierten Heimspiel keinen Heimvorteil (nur 38,1 Prozent Siegquote) mehr ausweist. Auch im vierten Duell dieser ausgeglichenen Finalserie können die Heimfans jubeln.
ZSC läuft Lausanne ins offene Messer
Dabei hatten die ZSC Lions den Eindruck gehabt, dass sie aus den Fehlern aus dem vergangenen Spiel in der Vaudoise Aréna die richtigen Schlüsse gezogen und die Balance zwischen angriffiger Spielweise und gebotener defensiver Absicherung gefunden hatten. Doch wie schon am vergangenen Donnerstag laufen sie der Mannschaft von Geoff Ward ins offene Messer. Als drei Zürcher, darunter Verteidiger Dean Kukan, erfolglos vor dem gegnerischen Tor nachsetzen, fährt die vierte Sturmreihe gnadenlos den Konter gegen die Paradeformation des ZSC.
Dabei zeigen Makai Holdener und Ronalds Kenins, der mit den Zürchern 2012, 2014 und 2018 Meister war, ihre Klasse als Vorarbeiter, während Nati-Verteidiger Andrea Glauser eiskalt vollendet. Am Samstag war es noch die vierte Reihe der Zürcher gewesen, die mit zwei Toren den Unterschied gemacht hatte.
Im zweiten Drittel doppeln die Waadtländer nach. Jason Fuchs glänzt dabei mit einem herrlichen Pass quer durch die Offensivzone als Assisteur, während Robin Kovacs Goalie Simon Hrubec mit einem Direktschuss zwischen den Beinen erwischt. Die Euphorie in der Arena ist grenzenlos.
Bozon übertölpelt Hrubec
Auch als Rudolfs Balcers nach einer Bilderbuchkombination über Sven Andrighetto und Denis Malgin nur noch einzuschieben braucht und verkürzt, lässt sich Lausanne nicht stoppen und stellt den Zwei-Tore-Vorsprung gleich wieder her. Dabei sieht Hrubec noch weit schlechter aus als beim Treffer von Kovacs, als er sich verschieben musste.
Diesmal lässt er sich von Tim Bozon übertölpeln, der fast von der Grundlinie aus abzieht. Im Fussball würde man da von einem direkt verwandelten Corner sprechen. Ausgerechnet der tschechische Keeper, der im Viertelfinal gegen Biel und im Halbfinal in Zug auswärts ein einziges Gegentor kassiert hatte, reitet die Zürcher ins Elend.
Schiedsrichter sorgen für Aufregung
Das Heimteam bleibt auch in der Spur, als das Spiel nervöser wird und die Schiedsrichter mit einigen fragwürdigen Entscheiden auf beiden Seiten für Aufregung sorgen. Dabei übersteht Lausanne eine doppelte Unterzahl von über eineinhalb Minuten.
Im Schlussdrittel kommt dann keine Spannung mehr auf, da Jiri Sekac im Powerplay auf 4:1 erhöht.
Die Serie steht nun 2:2. Am Donnerstag wird sich in Zürich weisen, wer sich die ersten zwei Meisterpucks erspielen kann. Sieben Heimsiege gab es bisher in einem Final erst einmal, als sich der HC Davos in der Finalissima gegen Bern mit 1:0 durchsetzte.
Fans: 9600.
Tore: 14. Glauser (Kenins, Holdener) 1:0. 25. Kovacs (Fuchs, Frick) 2:0. 32. Balcers (Malgin, Andrighetto) 2:1. 34. Bozon (Raffl, Pilut) 3:1. 51. Sekac (Jäger, Rochette/PP) 4:1. 59. Hollenstein 4:2. 59. Almond 5:2 (ins leere Tor).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Fribourg-Gottéron | 1 | 3 | 3 | |
2 | SC Bern | 1 | 2 | 3 | |
2 | ZSC Lions | 1 | 2 | 3 | |
4 | EV Zug | 1 | 1 | 3 | |
4 | Lausanne HC | 1 | 1 | 3 | |
6 | HC Lugano | 2 | 1 | 3 | |
7 | EHC Kloten | 1 | 1 | 2 | |
7 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 1 | 1 | 2 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 1 | -1 | 1 | |
10 | HC Davos | 2 | -3 | 1 | |
11 | Genève-Servette HC | 1 | -1 | 0 | |
12 | EHC Biel | 1 | -2 | 0 | |
12 | SCL Tigers | 1 | -2 | 0 | |
14 | HC Ajoie | 1 | -3 | 0 |