Nach 22 Jahren als Nummer 1
SCB stürzt von Europas Zuschauer-Thron

Euphorie in Köln. Mit 17'550 Fans im Schnitt sind die Kölner Haie drauf und dran, sich die Spitzenposition in Europa nach 23 Jahren zurückzuerobern. Auf Kosten des SCB.
Publiziert: 15.11.2023 um 00:55 Uhr
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Aktualisiert: 15.11.2023 um 13:09 Uhr
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Während 22 Saisons konnte sich der SC Bern als «Top of Europe» feiern lassen. In jedem Jahr war der SCB – wenn man von der Corona-Saison 2020/21 mit Geisterspielen absieht – die Nummer 1 in Sachen Zuschauer-Zuspruch. Doch das wird sich diese Saison ändern. Die Berner werden vom Thron gestossen.

Das liegt nicht daran, dass dem SCB die Fans davongelaufen sind. Bisher ist der Schnitt trotz warmem Herbst mit 14'815 bereits höher als in der Vorsaison.

22 Jahre lang war der SCB (im Bild Philip Wüthrich vor der riesigen Stehrampe) Zuschauer-Magnet Nummer 1 in Europa.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
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Dennoch wird dem SCB nur Platz 2 im europäischen Ranking bleiben. Denn die Kölner Haie legen fantastische Zuschauerzahlen vor. Der deutsche Traditionsklub hat bisher im Schnitt 17'550 Fans in die Lanxess-Arena (Fassungsvermögen: 18'600) gelockt.

Die höchsten Zuschauer-Zahlen in Europa
  1. Kölner Haie 17'550 (Letzte Saison: 13'901)
  2. Bern 14'815 (14'750)
  3. Eisbären Berlin 13'797 (11'278)
  4. Dinamo Minsk 12'498 (8613)
  5. SKA St. Petersburg 11'968 (10'969)
  6. Awangard Omsk 11'531 (11'527)
  7. ZSC Lions 10'752 (11'459)
  8. Sibir Nowosibirsk 10'270 (5403)
  9. Frölunda Göteborg 10'187 (9908)
  10. Adler Mannheim 10'405 (10'225)
  11. Sparta Prag 9781 (10'837)
  12. Pardubice 9508 (9047)
  13. Fribourg 9009 (8922)
  14. Helsinki IFK 7875 (7104)
  15. Ilves Tampere 7646 (8216)
  1. Kölner Haie 17'550 (Letzte Saison: 13'901)
  2. Bern 14'815 (14'750)
  3. Eisbären Berlin 13'797 (11'278)
  4. Dinamo Minsk 12'498 (8613)
  5. SKA St. Petersburg 11'968 (10'969)
  6. Awangard Omsk 11'531 (11'527)
  7. ZSC Lions 10'752 (11'459)
  8. Sibir Nowosibirsk 10'270 (5403)
  9. Frölunda Göteborg 10'187 (9908)
  10. Adler Mannheim 10'405 (10'225)
  11. Sparta Prag 9781 (10'837)
  12. Pardubice 9508 (9047)
  13. Fribourg 9009 (8922)
  14. Helsinki IFK 7875 (7104)
  15. Ilves Tampere 7646 (8216)
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Die Rheinländer, insbesondere die Kölner, lassen sich leicht begeistern. Der proklamierte «Angriff auf die Spitze» mit neun Transfers löste nach inzwischen 21 Jahren ohne Meistertitel schon vor der Saison Euphorie aus, sodass 500 Fans zum Trainingsstart kamen. «Wir wollen mit Leidenschaft, Ehrgeiz und Mut Deutscher Meister werden», sagte dabei Geschäftsführer Philipp Walter in einer Ansprache. Und obwohl die Mannschaft von NHL-Legende Uwe Krupp nach einem perfekten Start inzwischen auf den achten Platz abgerutscht ist, verebbte die Karnevalsstimmung nicht.

Lüthi: «Die Trendwende ist gelungen»

Mit Werten wie in Köln kann der SCB nicht mithalten. Unmöglich. Die veraltete Postfinance-Arena mit ihrer mächtigen Stehrampe hat nur ein Fassungsvermögen von 17'031. Der SCB-Rekord-Schnitt aus der Saison 2016/17 liegt bei 16'399.

Zuschauer-Entwicklung des SCB
  • 2023/24: 14’815
  • 2022/23: 14’750
  • 2021/22: 13’348
  • 2020/21: 604
  • 2019/20: 15’588
  • 2018/19: 16’290
  • 2017/18: 16’371
  • 2016/17: 16’399
  • 2015/16: 16’145
  • 2014/15: 16’164
  • 2013/14: 16’347
  • 2012/13: 16’330
  • 2011/12: 15’779
  • 2010/11: 15’856
  • 2009/10: 15’709
  • 2008/09: 16’172
  • 2007/08: 15'939
  • 2006/07: 15'815
  • 2005/06: 15'994
  • 2004/05: 15'360
  • 2003/04: 13'034
  • 2002/03: 12'359
  • 2001/02: 11'310
  • 2000/01: 10'012
  • 2023/24: 14’815
  • 2022/23: 14’750
  • 2021/22: 13’348
  • 2020/21: 604
  • 2019/20: 15’588
  • 2018/19: 16’290
  • 2017/18: 16’371
  • 2016/17: 16’399
  • 2015/16: 16’145
  • 2014/15: 16’164
  • 2013/14: 16’347
  • 2012/13: 16’330
  • 2011/12: 15’779
  • 2010/11: 15’856
  • 2009/10: 15’709
  • 2008/09: 16’172
  • 2007/08: 15'939
  • 2006/07: 15'815
  • 2005/06: 15'994
  • 2004/05: 15'360
  • 2003/04: 13'034
  • 2002/03: 12'359
  • 2001/02: 11'310
  • 2000/01: 10'012
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«Es ist, wie es ist», sagt SCB-Boss Marc Lüthi (62) nüchtern. «Köln hat es sicher darauf angelegt. Doch wir müssen auf uns schauen. Die Trendwende ist gelungen, wenn auch noch nicht in dem Mass, wie wir es gerne hätten.»

Möglich auch, dass der SCB in den nächsten Monaten seinen Schnitt noch steigern kann. «Das hängt davon ab, wie wir spielen», sagt Lüthi. Bisher hatten er und die SCB-Fans unter dem neuen Trainer Jussi Tapola noch nicht viel Grund zur Klage. Der SCB belegt Rang 4. Allerdings folgen dahinter fünf Teams innerhalb von nur drei Punkten.

Um den Status als «Top of Europe» doch noch verteidigen zu können, müsste der SCB nicht nur selbst zulegen, sondern auch auf einen Einbruch der Haie hoffen. Letzte Saison hatten die Kölner nur 13'901 Fans im Schnitt angelockt. Den Kopf mag sich Lüthi darüber nicht zerbrechen. Für die Spitzenposition im europäischen Zuschauerranking könne sich der SCB nichts kaufen.

Wie es mit den Plänen aussieht, die Postfinance-Arena zu modernisieren, will der SCB-Boss noch nicht verraten.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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