Obwohl die ZSC Lions, Bern, Lugano und der EVZ in der Champions League auf der ganzen Linie versagten und allesamt in den Achtelfinals scheiterten, kommen nächste Saison gleich fünf Schweizer Teams zum Handkuss. Das, weil auch die vergangenen Spielzeiten berücksichtigt wurden und somit die Schweiz im Ranking vor Finnland steht.
Neben dem künftigen Meister werden die Mannschaften anhand ihrer Klassierung in der Qualifikation ausgewählt. Und da liegen die SCL Tigers aktuell auf dem dritten Platz. Champions League im Emmental? Was im September noch reine Utopie schien, wird nun plötzlich zu einem realistischen Szenario.
«Das wäre für uns eine schöne Sache», sagt Stürmer Alexei Dostoinov. «Ich weiss nicht, wie andere Klubs das sehen, aber wir hätten Freude daran.» Doch hätten auch die Langnauer Verantwortlichen, die jeden Franken umdrehen müssen, Freude am Wettbewerb?
Die Champions League stellt die Klubs vor finanzielle Herausforderungen. Geld lässt sich kaum verdienen. Es gibt Teams, die aus Kostengründen sogar erst am Matchtag anreisen, nach der Partie direkt zum Flughafen fahren, um dann am frühen Morgen gleich wieder zurück in die Heimat zu fliegen.
Kneifen geht nicht!
Tigers-Präsident Peter Jakob sagt denn auch: «Die Champions League wäre nicht ohne. Wir müssten das sicher seriös prüfen. Ich habe mir aber noch keine Gedanken über den Wettbewerb gemacht.»
Klar ist: Kneifen könnten die Emmentaler nicht. An einer Ligaversammlung wurde entschieden, dass sich Teams, welche sich qualifizieren, auch teilnehmen müssen. «Sportlich», sagt Marco Bayer, «wäre eine Teilnahme sicher top. Jeder internationale Match hilft den Spielern, bringt sie weiter.»
Doch auch der Sportchef will nicht zu weit in die Ferne schauen. «Um die Champions League kümmere ich mich nach der Quali, sollten wir dann zu den Top 5 gehören.»
Noch stehen 14 Partien auf dem Programm. Lange wurde das Wort «Playoffs» bei den SCL Tigers nur hinter vorgehaltener Hand ausgesprochen (und Tigers-Coach Heinz Ehlers meint auch nach dem jüngsten Sieg: «Darüber rede ich nicht!»). Doch nun sagt Dostoinov: «Reden kann man darüber, wir wollen die Playoffs erreichen und wir sind auf dem Weg. Es liegt an uns. Aber es ist eng.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 |  Lausanne HC | 2 | 5 | 6 | |
2 |  EHC Kloten | 2 | 2 | 5 | |
2 |  SC Rapperswil-Jona Lakers | 2 | 2 | 5 | |
4 |  HC Ambri-Piotta | 2 | 0 | 4 | |
5 |  EV Zug | 1 | 1 | 3 | |
6 |  SC Bern | 2 | 1 | 3 | |
7 |  HC Fribourg-Gottéron | 2 | 2 | 3 | |
8 |  HC Lugano | 2 | 1 | 3 | |
8 |  ZSC Lions | 2 | 1 | 3 | |
10 |  SCL Tigers | 2 | -1 | 3 | |
11 |  HC Davos | 2 | -3 | 1 | |
12 |  Genève-Servette HC | 1 | -1 | 0 | |
13 |  EHC Biel | 2 | -3 | 0 | |
14 |  HC Ajoie | 2 | -7 | 0 |