Jetzt spricht Roman Josi zum Mutzen-Coup
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«Der SCB ist mein Herzensklub»:Jetzt spricht Roman Josi zum Mutzen-Coup

«Der SCB ist mein Herzensklub»
Jetzt spricht Roman Josi über den Mutzen-Coup

Mark Streit und Roman Josi investieren einen ordentlichen Teil ihrer NHL-Millionen in den SCB!
Publiziert: 01.05.2020 um 09:34 Uhr
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Aktualisiert: 01.05.2020 um 21:10 Uhr
Marcel W. Perren und Angelo Rocchinotti

Es hat Zeiten gegeben, in denen Mark Streit beim Schlittschuhclub Bern nicht wirklich ernst genommen wurde. Streit war ein 16-jähriger Elite-Junior, als ihm der damalige Sportchef Bill Gilligan mitteilte, dass man die Zukunft ohne ihn planen würde. Der Rest dieser Geschichte dürfte jedem Schweizer Eishockey-Fan vertraut sein – über Fribourg-Gottéron, Davos und Zürich schaffte der Verteidiger den Sprung nach Nordamerika in die beste Liga der Welt.

2009 wurde Streit nach überragenden Leistungen mit den New York Islanders als erster Schweizer für das NHL All-Star-Game nominiert, 2017 krönte der Stadtberner sein Lebenswerk in den Diensten der Pittsburgh Penguins mit dem Stanley Cup. Und jetzt investiert der 42-Jährige ausgerechnet in den Klub, der ihn in jungen Jahren verschmäht hat – Streit hat beim SCB genau wie sein Kumpel Roman Josi ein Aktienpaket gekauft.

Für Nachwuchsförderung einsetzen

Genaue Zahlen werden nicht bekannt gegeben. Aber Streit sagt zu BLICK: «Roman und ich steigen mit einem wesentlichen Paket als Minderheits-Aktionäre ein.» Streit beschreibt seine neue Rolle so: «Ich will mich bei diesem einzigartigen Klub vor allem in der Nachwuchsförderung einsetzen.»

Roman Josi (l.) und Mark Streit steigen beim SCB als Investoren ein. Beim Lockout 2012 spielten die beiden schon für den SCB.
Foto: Keystone
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Während Streit im SCB-Verwaltungsrat Platz nehmen wird, darf Josi als Captain der Nashville Predators aufgrund der NHL-Vorschriften keine aktive Rolle bei einem anderen Klub interpretieren. Josi wird deshalb im Verwaltungsrat durch seinen Vater Peter vertreten werden. «Der SCB ist mein Herzensklub, bei dem ich mit vier schon angefangen habe, Eishockey zu spielen. Ich bin fünf Minuten vom Stadion aufgewachsen, war natürlich an jedem Heimspiel dabei. Habe alle Juniorenstufen durchlaufen, bis ich schliesslich für die erste Mannschaft spielen und den Meistertitel gewinnen durfte. Bern ist meine Heimat. Dieses Engagement ist eine grosse Herzensangelegenheit», sagt Josi. Deshalb hofft er, dass er nach seiner Karriere eine aktivere Rolle beim SCB einnehmen kann.

SCB: Endlich wieder mehr Know-how

Ein Kommentar von BLICK-Eishockeyreporter Angelo Rocchinotti.

Monatelang lieferte der SCB nichts als Negativ-Schlagzeilen. Dann bescherte ihm die Verpflichtung von Florence Schelling als erste Sportchefin der Welt viel Goodwill.

Und nun holt Bern einen ehemaligen (Mark Streit) und einen amtierenden NHL-Star (Roman Josi) an Bord. Zwei Identifikationsfiguren mit allerhöchster Glaubwürdigkeit. Ein cooler, moderner Weg.

Dass sich die einstigen SCB-Junioren just in einer Phase, in der wegen der Corona-Krise alles stillsteht, bei ihrem Herzensklub engagieren, verdient grössten Respekt. 17 Gastro-Betriebe sind derzeit geschlossen. Monatlich gehen dem SCB zwischen 400'000 und 500'000 Franken flöten. Wie es weitergeht, weiss keiner. Klar ist: Bern wird auch in Zukunft nicht mit der ganz grossen Kelle anrühren können.

Streit und Josi sind keine Mäzene. Sie haben die freigewordenen Aktienpakete erworben. Frisches Geld fliesst nicht in den Klub. Dafür umso mehr Know-how. Und das ist schier unbezahlbar. Mangelt es doch in den Führungsetagen vieler Klubs am nötigen Fachwissen. Das war in Bern nicht anders.

An VR-Sitzungen wurde der Sport oft nur oberflächlich thematisiert. Nun erhält er im 60-Millionen-Umsatz-Konzern wieder eine Stimme. Mark Streits Worte (für Josi nimmt Vater Peter Einsitz) haben Gewicht. Er wird CEO Marc Lüthi die Stirn bieten können. Das und Streits Netzwerk werden wiederum der neuen Sportchefin helfen. Und nicht zuletzt dürfte auch der künftige Trainer froh sein, wenn seine Arbeit gerade in Krisenzeiten nicht nur vom unberechenbaren Lüthi begutachtet wird.

Sven Thomann|Blicksport

Ein Kommentar von BLICK-Eishockeyreporter Angelo Rocchinotti.

Monatelang lieferte der SCB nichts als Negativ-Schlagzeilen. Dann bescherte ihm die Verpflichtung von Florence Schelling als erste Sportchefin der Welt viel Goodwill.

Und nun holt Bern einen ehemaligen (Mark Streit) und einen amtierenden NHL-Star (Roman Josi) an Bord. Zwei Identifikationsfiguren mit allerhöchster Glaubwürdigkeit. Ein cooler, moderner Weg.

Dass sich die einstigen SCB-Junioren just in einer Phase, in der wegen der Corona-Krise alles stillsteht, bei ihrem Herzensklub engagieren, verdient grössten Respekt. 17 Gastro-Betriebe sind derzeit geschlossen. Monatlich gehen dem SCB zwischen 400'000 und 500'000 Franken flöten. Wie es weitergeht, weiss keiner. Klar ist: Bern wird auch in Zukunft nicht mit der ganz grossen Kelle anrühren können.

Streit und Josi sind keine Mäzene. Sie haben die freigewordenen Aktienpakete erworben. Frisches Geld fliesst nicht in den Klub. Dafür umso mehr Know-how. Und das ist schier unbezahlbar. Mangelt es doch in den Führungsetagen vieler Klubs am nötigen Fachwissen. Das war in Bern nicht anders.

An VR-Sitzungen wurde der Sport oft nur oberflächlich thematisiert. Nun erhält er im 60-Millionen-Umsatz-Konzern wieder eine Stimme. Mark Streits Worte (für Josi nimmt Vater Peter Einsitz) haben Gewicht. Er wird CEO Marc Lüthi die Stirn bieten können. Das und Streits Netzwerk werden wiederum der neuen Sportchefin helfen. Und nicht zuletzt dürfte auch der künftige Trainer froh sein, wenn seine Arbeit gerade in Krisenzeiten nicht nur vom unberechenbaren Lüthi begutachtet wird.

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