Macht er es wie einst Eric Blum?
Noah Meier – erst Flucht aus Zürich, nun Neustart bei den Tigers

Bei den ZSC Lions galt er als das grosse Talent. Doch man setzte nie wirklich auf ihn. Nun nimmt Noah Meier bei den SCL Tigers einen neuen Anlauf, um sich in der National League zu etablieren.
Publiziert: 15.09.2023 um 13:18 Uhr
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Aktualisiert: 15.09.2023 um 19:06 Uhr
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Marcel AllemannReporter Eishockey

An der U20-WM 2021 war Noah Meier (20) klar unser bester Verteidiger. Eine grossartige Karriere wurde dem jungen Zürcher prognostiziert – doch stattdessen wurde er in der Zwischenzeit von damaligen Teamkollegen wie Noah Delémont (21, Biel) oder Nathan Vouardoux (22, Rappi) überholt und abgehängt. Diese konnten sich in der National League festbeissen und haben bereits A-Länderspiele hinter sich.

Meier musste derweil unter dem ehemaligen ZSC-Trainer Rikard Grönborg (55) hartes Brot essen. Statt mehr, wurden es immer weniger Spiele. Waren es 2020/21 noch 18, wurden es 2021/22 zehn und 2022/23 spielte er nur noch achtmal. Er steckte bei Farmteam GCK Lions in der Swiss League fest. Meiers Agent Sven Helfenstein (41) tobte im Januar: «Grönborg hatte die Hosen voll. Er sprach zwar davon, dass er die Jungen fördern wolle. Doch das war eine Räuberpistole.»

Endlich Stammplatz in der National League

Und so wählten Meier und Helfenstein den Notausgang, unterschrieben bei den SCL Tigers. Nun die Dreckschleuder auszupacken, entspricht aber nicht Meiers besonnenen Art. «Sicher war der Verlauf bei den ZSC Lions für mich enttäuschend. Aber ich kann das nicht nur auf Grönborg schieben, sondern es hängt auch mit dem starken Kader in Zürich zusammen», sagt der Verteidiger.

Noah Meier hat sich bei den SCL Tigers gut eingelebt.
Foto: Pius Koller
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Von zwei verlorenen Jahren will Meier dennoch nicht sprechen: «Ich bekam in der Swiss League sehr viel Eiszeit. Und vielleicht war das für meine Entwicklung sogar besser, als wenn ich beim ZSC gewesen und auf jeweils sechs bis sieben Minuten Einsatzzeit gekommen wäre.» Aufgeschoben ist nicht aufgehoben – und so hat Meier nun für diese Saison bei den SCL Tigers Grosses vor: «Ich möchte mir einen Stammplatz sichern und mich in der National League etablieren.»

GC-Fan und Messi als Idol

Sein Weg erinnert an Ex-Nationalspieler Eric Blum (37). Auch dieser wurde bei den ZSC Lions einst übergangen, flüchtete nach Langnau, um von dort aus eine grosse Verteidiger-Karriere zu starten, die ihn später zu drei Meistertiteln (mit Bern), einer WM-Silbermedaille und zu den Olympischen Spielen führte. «In dieser Hinsicht ist Eric sicher mein Vorbild. Eine solche Karriere wie er zu machen, da würde ich sofort unterschreiben.»

Sein eigentliches Vorbild, so ist es auf der Homepage der SCL Tigers zu lesen, ist allerdings weder Blum noch ein anderer Hockeyspieler, sondern Lionel Messi. «Ich schaue gerne anderen Sport, vor allem Fussball. Und bei Messi beeindruckt mich neben seinem Können, dass er neben dem Platz keine grossen Reden schwingen muss, sondern Taten sprechen lässt», begründet Meier. In der Schweiz schlägt sein Fussball-Herz derweil für GC: «Das ist familiär bedingt. Mein Grossvater hatte dort schon Saisonkarten und mein Vater hat bei den GC-Junioren gespielt.» 

Cooler Saisonstart auf Blick TV

Im Emmental wurde Meier auch als GC-Fan sehr gut aufgenommen. «Es wurde mir einfach gemacht», sagt er. In Langnau hat er eine Wohnung bezogen, was natürlich ein Unterschied ist zu seiner bisherigen Bleibe in Zürich. «Es ist etwas ruhiger hier», bestätigt der Zürcher. «Aber mir gefällts.»

Mit der Ruhe wird es dann am Freitagabend in Langnau vorbei sein, wenn das erste Saisonspiel ansteht und kein Geringerer als Meister Servette seine Aufwartung macht (ab 19.25 Uhr live auf Blick TV). Da gäbe es zwar einfachere Gegner zum Start, aber Meier findet es cool. «Da kriegt man sogleich eine Standortbestimmung.»

«Auf blick.ch siehst du 20 Spiele live»
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ZSC-Andrighetto freut sich:«Auf blick.ch siehst du 20 Spiele live»
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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