Leader verpasst Startrekord
Tigers bezwingen den EHC Biel

Ausgerechnet gegen Kantonsrivale SCL Tigers endet die Ungeschlagenheit von Leader EHC Biel. Auch für Meister Zug und die ZSC Lions setzt es eine Niederlage ab. Das lief am Samstagabend in der National League.
Publiziert: 25.09.2021 um 22:21 Uhr
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Aktualisiert: 25.09.2021 um 23:23 Uhr
Die SCL Tigers jubeln.
Foto: keystone-sda.ch
1/11

Biel – SCL Tigers 1:4

Robert Mayer ist wieder da! Seit Freitag weilt der dreifache WM-Teilnehmer in Langnau. Vorerst auf Leihbasis bis Ende Januar. Noch läuft sein Vertrag in Davos bis 2024. Doch es scheint, als habe der 31-Jährige mit den Bündnern bereits abgeschlossen.

Vor 171 Tagen musste Mayer zum Auftakt der Pre-Playoffs gegen Bern nach drei Gegentoren im ersten Drittel vom Eis. Und wurde nach dem bitteren Out zum Sündenbock gestempelt. Gegen Biel hütet Mayer nun erstmals das Langnauer Tor. Und tut dies in
einer alten Maske aus Genfer Zeiten!

Es ist eine Rückkehr wie im Bilderbuch. Das Spiel hat kaum begonnen, schon verhindert Mayer gegen Liga-Topskorer Damien Brunner und Noah Schneeberger spektakulär. Doch Mayer hat auch Glück: Minuten später landet eine Scheibe via Kesslers Schlittschuh bei Mike Künzle. Und der bringt doch tatsächlich das Kunststück fertig, die Scheibe über das leere Gehäuse zu spedieren.

Es ist nicht der Abend des EHC Biel. Viermal können die Seeländer, die auf sechs Stammspieler verzichten müssen, alleine im ersten Drittel mit einem Mann mehr spielen. Ein Tor gelingt nicht. Dafür treffen die Gäste in Unterzahl!

Yannick Rathgeb verliert in der Vorwärtsbewegung die Scheibe. Harri Pesonen zieht los, kann von Jere Sallinen nur mittels Beinstellen gestoppt werden. Penalty, entscheiden die Schiedsrichter, sehen dann aber auf dem Video, dass die Scheibe die Torlinie bereits überquert hat.

36 Sekunden nach dem ersten Gegentor erhalten die Seeländer eine weitere Chance in Überzahl. Doch wieder entwischt ein Langnauer. Dieses Mal scheitert Pascal Berger am Pfosten.

Im Mitteldrittel dominiert Biel praktisch nach Belieben. Doch immer wieder pariert Mayer. Als die Tigers dann zum erst zweiten Mal in Überzahl spielen können, stellt Alexandre Grenier auf 2:0.

Nur Biels Stürmer Tino Kessler schafft es, Mayer zu bezwingen. Der Schlussmann geht mit einer Fangquote von 97,2 Prozent vom Eis.

Bitter für den EHC Biel? Die Seeländer verlieren im neunten Spiel zum ersten Mal und verpassen es damit, Genfs Startrekord aus der Saison 2012/13 zu egalisieren.

PS: Bei Langnau fällt Stammgoalie Ivars Punnenovs, der am Freitag gegen die Lakers spielte, erneut aus. (A.R.)

Die Tore: 13. Pesonen (SH!) 0:1. 38. Grenier (PP) 0:2. 43. Olofsson (Huguenin, Grenier) 0:3. 52. Kessler (Lööv) 1:3. 52. Olofsson 1:4.

HC Lugano – SC Bern 3:1

Hier gibts das Spiel zum Nachlesen im Ticker!

Lugano schlägt den SCB zum fünften Mal in Serie! Viele Torchancen auf beiden Seiten prägen die Startphase. Nach gut 10 Minuten bekundet Fatton Probleme mit seiner Maske, leiht sich gar für kurze Zeit die seines Goalie-Kollegen Schlegel aus!

Dann setzt sich Fazzini gleich selber in Aktion. Er nimmt die Scheibe aus der Luft mit der Hand an, führt sie, legt sie sich auf der anderen Seite zurecht und knallt sie ins Lattenkreuz. Auch den Schiedsrichtern ist das lange Führen der Scheibe mit der Hand nicht entgangen, doch sie werten es als regelkonform. Lugano führt!

In der 23. Minute bringt Scherwey die Scheibe im Powerplay in den Slot, da wird gestochert und geschubst. Gerber bugsiert die Scheibe entscheidend über die Linie und lässt seine Farben jubeln – Ausgleich!

Dann schlägt Lugano zurück. Zuerst scheitert Riva an Manzato, beim Nachschuss von Bertaggia ist das Tor dann völlig offen. Der langjährige Lugano-Akteur lässt sich nicht zweimal bitten und hämmert die Scheibe in die Maschen. Mit 8 Strafen und 2 Toren war im Mitteldrittel so richtig was los! Im hart umkämpften Schlussdrittel setzt Walker mit seinem Empty Netter den Schlusspunkt. Lugano gewinnt zuhause gegen den SCB mit 3:1! (JKU)

Die Tore: 14. Fazzini 1:0. 23. Gerber (Moser, Scherwey) 1:1. 27. Bertaggia (Riva, Thürkauf) 2:1. 59. Walker 3:1 (ins leere Tor).

Fribourg-Gottéron – ZSC Lions 1:0

Hier gibts das Spiel zum Nachlesen im Ticker!

Am Freitag verlängerte der ZSC den Vertrag mit Goalie Ludovic Waeber vorzeitig bis 2025. Nachdem er gleichentags beim 5:2-Sieg gegen Lugano bloss Ersatz war, kommt er nun in Fribourg zum ersten Einsatz nach Unterschrift des langjährigen Kontrakts. Ausgerechnet an jenem Ort, den der einstige Gottéron-Junior im Vorjahr verliess, weil er hinter Star-Goalie Reto Berra keine Chance auf regelmässige Einsätze sah.

An alter Wirkungsstätte hat «Ludo» von Beginn weg alle Hände voll zu tun. DiDomenico, Chavaillaz, Brodin, Bykow und Gunderson kommen im Startdrittel zu guten Möglichkeiten fürs Heimteam, schaffen es aber nicht, den starken Lions-Keeper zu bezwingen.

So richtig heiss wirds in der 25. Minute, als Gottéron-Captain Sprunger ganz alleine vor dem ZSC-Torhüter auftaucht und die Scheibe unter dessen Schoner verschwindet. Ob sie hinter der Linie war? Gut möglich, jedoch auch in der Wiederholung nicht zu erkennen. Denn Waeber schiebt den Schoner auf dem Boden liegend listig nach vorne, bevor der Puck wieder zum Vorschein kommt. So haben die Schiris keine andere Wahl, als dem vermeintlichen Treffer die Anerkennung zu verweigern.

Nach 42 Minuten ist Waeber doch noch geschlagen. Fribourg-Topskorer Mottet profitiert vom ZSC-Chaos hinter dem Tor und bedient Desharnais ideal – 1:0.

Die bis dahin harmlosen Lions schalten in der Folge einen Gang höher, treffen durch Andrighetto den Pfosten und drücken bereits drei Minuten vor Schluss ohne Torhüter auf den Ausgleich. Vergebens. Trotz 37 Waeber-Paraden fahren die Lions ohne Punkte nach Hause. Und verlieren erstmals nach zuletzt drei Siegen in Serie. (C.S.)

Das Tor: 43. Desharnais (Mottet, Brodin) 1:0.

SC Rapperswil-Jona Lakers – EV Zug 3:1

Der EVZ tut sich schwer. Die letzten beiden Partien gegen Aufsteiger Ajoie und Lugano hat der Meister in der Verlängerung verloren. Die Zuger können gegen die Lakers ihre gewichtigen Absenzen in der Offensive nicht kaschieren, Martschini, Müller, Senteler, Zehnder (alle verletzt) und Suri (krank) fehlen. Gegen Ajoie feuern sie am Vorabend noch aus allen Lagen (44 Torschüsse), in diesem Duell aber macht Rappi die Musik.

Denn die Lakers sind im Aufwind. Nach einem durchzogenen Saisonstart reihen sie zuletzt drei Siege aneinander. Und treten dem Meister voller Selbstvertrauen entgegen. Und voller Offensivdrang. Rowes Lattenknaller (8. Minute) ist nicht der erste Warnschuss.

Der EVZ kommt nicht seinen gewohnten Spielfluss. Trainer Dan Tangnes (No), sonst sehr bedacht auf ausgeglichene Eiszeiten, ist gezwungen, zwei Linien zu forcieren, weil die Lakers unaufhörlich Druck machen.

Der Zuger Führungstreffer kommt daher unerwartet – und dank gegnerischer Mithilfe zustande: SCRJ-Verteidiger Djuse lenkt einen Schuss gefährlich Richtung eigenes Tor ab, Keeper Bader blockiert den Puck nur halbbatzig, Lander stochert ihn rein. Eine gewisse Erleichterung ist sogleich spürbar, hält aber nicht lange an.

Denn die Lakers bleiben am Drücker. Der Ausgleich kann herrlich herausgespielt werden, weil EVZ-Verteidiger Gross nicht auf seinem Posten ist (die Refs übersehen zuvor ein Foul an ihm).

EVZ-Trainer Tangnes dürfte auch nach diesem Spiel das Strafen-Thema ansprechen. Denn nach dem Ausgleichstreffer der Lakers sind es Zuger (Kreis, Herzog), die die nächsten beiden Strafen fassen. In der ersten Überzahl trifft Zangger.

Beim SCRJ ist die Entwicklung unter dem neuen Trainer Stefan Hedlund (Sd) unübersehbar. Rappi ist die aktivere Mannschaft und mehr im Puckbesitz, lässt dem EVZ kaum Raum. Der Lohn dafür ist der vierte Sieg in Serie. Bei den Zugern hat die finale Entschlossenheit nie durchgeblitzt. (N.V.)

Die Tore: 27. Lander (Herzog, Klingberg) 0:1. 30. Eggenberger (Cervenka) 1:1. 35. Zangger (Djuse, Cervenka/PP) 2:1. 59. Djuse 3:1 (leeres Tor).

Ajoie – Servette 3:4 n.P.

Die Tore: 11. Winnik (Filppula) 0:1. 16. Winnik 0:2. 31. Romanenghi (PP/Huber) 1:2. 36. Filppula (PP/Winnik, Tömmernes) 1:3. 39. Devos (Frossard) 2:3. 59. Birbaum (PP) 3:3. – Penaltys: Winnik 0:1, Devos -, Filppula -, Hazen -, Tömmernes 0:2, Frossard -, Moy 0:3.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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