Fribourg gewinnt gegen Lausanne in der 105. Minute
Furrer setzt dem Treiben um 00.26 Uhr ein Ende

Geduldsprobe in Fribourg. Drei Verlängerungen sind vonnöten, ehe sich Gottéron gegen Lausanne durchsetzen kann. Der ZSC gleicht derweil die Playoff-Serie gegen Biel aus, während sich die Lakers und Zug auf Halbfinal-Kurs befinden.
Publiziert: 29.03.2022 um 22:23 Uhr
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Aktualisiert: 30.03.2022 um 01:07 Uhr
Die Entscheidung in Fribourg in der 105. Minute: Philippe Furrer erwischt Lausannes Schlussmann Luca Boltshauser zum 3:2.
Foto: keystone-sda.ch
1/30

Fribourg – Lausanne 3:2 n.V.

Stand in der Best-of-7-Serie: Fribourg führt 2:1.

Das Spiel zum Nachlesen im Liveticker.

105. Spielminute. Uhrzeit? 00.26 Uhr. Philippe Furrer (36) setzt dem Treiben mit einem Energieanfall nach Mitternacht ein Ende. Ein Solo durchs linke Couloir, Schuss angetäuscht, vorbei an Lausannes Genazzi, ein Haken nach innen – und der Abschluss Backhand zwischen den Beinen von Lausanne-Goalie Boltshauser hindurch ins Glück.

Fribourg legt mit dem zweiten Heimsieg wieder vor, liegt in der Serie nun mit 2:1-Spielen vorne. Eine Partie für die Geschichtsbücher, aber für den Schweizer Overtime Rekord reicht es nicht ganz: Im März 2019 gewinnt der SC Bern in Genf nach 117:43 Minuten. Das dürfte Fribourg allerdings wenig kümmern.

Nur: Welchen Plan verfolgt Lausanne? Die Lehren aus den bisherigen Partien sind rasch gezogen: Bei numerischem Gleichstand dürfen die Waadtländer Vorteile für sich reklamieren. Sie versetzen sich im dritten Spiel aber nach einer starken Anfangsphase durch zwei erstaunliche Aussetzer in doppelte Unterzahl: Verteidiger Glauser attackiert den nicht am Spiel beteiligten Mottet tief in Fribourgs Abwehrzone (Tatbestand: Behinderung), etwas später legt sich Miele ohne Stock etwas lange auf den Puck und kassiert eine Strafe wegen Spielverzögerung. Fribourg realisiert dann mit einer einstudierten Variante (Pass auf einen Rechtsschützen im Couloir) zwei Tore in Überzahl. Schön kombiniert zwar, aber aus Lausannes Perspektive vermeidbar. Fribourg nutzt danach für ein paar Minuten den Schwung dieser Tore, aber Goalie Luca Boltshauser kann Schlimmeres verhindern.

Die Waadtländer müssen sich dann in mühseliger Kleinarbeit wieder zurück ins Spiel bringen. Der Aufwand zahlt sich schliesslich aus – auch weil Gottéron nicht gerade in den Verwaltungsmodus wechselt, bei 5:5-Feldspielern aber erst in der Verlängerung den Vorwärtsgang wieder findet.

In dieser Verlängerung verliert Chris DiDomenico erstmals in dieser Serie die Nerven: Nach einem Offside in der 72. Spielminute staucht er einen Linienrichter zusammen und wird folgerichtig in der Kühlbox festgesetzt. Die Strafe bleibt zwar folgenlos, aber der Funke ist bei der 180-cm-Zündkerze schon mal gesprungen. (D.K./B.H.)

Fans: 8934.

Die Tore: 12. Sprunger (DiDomenico, Gunderson/PP2) 1:0. 13. DiDomenico (Desharnais, Mottet/PP) 2:0. 27. Krakauskas (Douay) 2:1. 44. Bertschy (Bozon) 2:2 . 105. (104:58) Furrer 3:2.

Die drei Besten:

*** Philippe Furrer (Fribourg)

** David Desharnais (Fribourg)

* Luca Boltshauser (Lausanne)

Biel – ZSC Lions 0:1

Stand in der Best-of-7-Serie: 2:2.

Das Spiel zum Nachlesen im Liveticker.

Nach zwei torreichen und spektakulären Partien zum Auftakt wird in der Serie zwischen Biel und dem ZSC in Sachen Toren seither Magerkost serviert. Am Sonntag dauerte es mehr als 88 Minuten, bis Chris Baltisberger die Lions in der zweiten Overtime mit dem ersten (und letzten) Treffer des Abends erlöste.

Und auch in Spiel vier, in dem Baltisberger zur Belohnung im ersten Sturm neben Andrighetto und Roe ran darf, lässt das erste Tor lange auf sich warten. Erst 59 Sekunden vor der zweiten Pause löscht Noreau in Überzahl das 0:0 auf der Anzeigetafel aus.

Die Führung der Zürcher, bei denen Topskorer Malgin nach seiner Verletzung vom Sonntag auch noch erkrankt ist und deshalb fehlt, ist zwar nicht gestohlen. Trotzdem müsste Biel zu diesem Zeitpunkt führen. Doch die Seeländer, die den angeschlagenen Brunner schonen, dafür erstmals in dieser Serie Cunti einsetzen können, haben die Lockerheit vor dem gegnerischen Tor verloren. Allerbeste Möglichkeiten werden versiebt, zum Teil fast schon fahrlässig. Künzle, Jakowenko oder Haas sind nur einige der Sünder.

Seit Toni Rajalas Siegestor in der Verlängerung der zweiten Partie – und damit dem letzten Bieler Treffer – sind schon über 145 Minuten vergangen, als der EHCB kurz vor Schluss im Powerplay eine letzte Möglichkeit bekommt, doch noch auszugleichen. Doch das Törmänen-Team agiert auch jetzt viel zu umständlich. Und kassiert die zweite 0:1-Pleite in Folge.

Der ZSC dagegen ist definitiv zurück im Geschäft. Die Serie kann von vorne beginnen. (C.S.)

Fans: 6162.

Das Tor: 40. Noreau (Andrighetto, Azevedo/PP) 0:1.

Die drei Besten:

*** Jakub Kovar (ZSC Lions)

** Maxim Noreau (ZSC Lions)

* Dmitri Schikin (Biel)

SCRJ Lakers – Davos 4:0

Stand in der Best-of-7-Serie: 3:0 für die Lakers.

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Der HCD wirkt zunächst alles andere als verunsichert vom Rückstand in der Serie. Das Wohlwend-Team drückt das Gaspedal voll durch und sorgt für viel Druck. Doch Nyffeler & Co. schaffen es stets irgendwie, ein Gegentor zu vermeiden. Dazu trifft Stransky den Pfosten.

Im zweiten Abschnitt merkt man bald, dass die vergeblichen Bemühungen Spuren hinterlassen. Der Glaube scheint zu schwinden. Dann fahren die Rapperswiler gnadenlos einen Konter. Und Eggenberger erwischt HCD-Goalie Aeschlimann zwischen den Beinen. Kurz darauf hat Corvi den Ausgleich auf dem Stock. Doch er versäbelt die Chance.

Im Powerplay doppelt Wetter, der sich innert einer Woche vom Mister Harmlos zur Tormaschine verwandelt hat, mit seinem vierten Tor der Serie nach. Der aktuelle Playoff-Topskorer fällt später nach einem Canova-Foul aus. Wieder bekommt der HCD die Chance zur schnellen Antwort. Doch Rasmussen nutzt sie nicht. Alles läuft für die Lakers.

Es geht weiter so im Takt. 0,8 Sekunden vor der zweiten Pause donnert Aebischer den Puck zum 3:0 ins Netz. Die Entscheidung. Der HCD liegt in der Serie 0:3 zurück und steht vor dem Aus. (sr)

Fans: 6100 (ausverkauft).

Die Tore: 27. Eggenberger (Cervenka, Lehmann) 1:0. 38. Wetter (Maier, Cervenka/PP) 2:0. 40. Aebischer (Dünner, Mitchell) 3:0. 45. Eggenberger (Aebsicher, Djuse/PP) 4:0.

Die drei Besten:

*** Fabian Maier (SCRJ Lakers)

** Roman Cervenka (SCRJ Lakers)

* Melvin Nyffeler (SCRJ Lakers)

Zug – Lugano 6:3

Stand in der Best-of-7-Serie: 3:0 für Zug.

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Hat der Meister eine perfekte Quali gespielt? Nein – trotzdem holte er sich den Quali-Sieg. Hat der EVZ schon ein perfektes Playoff-Spiel hingelegt? Nein – trotzdem führt er in diesem Viertelfinal gegen Lugano 3:0.

Die Tessiner hingegen machen zunächst vieles richtig, setzen die Zuger unter Druck, kommen zu mehreren Hochkarätern, die aber allesamt versiebt werden (Thürkauf, Josephs, Herburger). Die 2:0-Führung ist deshalb nicht gestohlen. Aber dass es gleich ein Doppelpack innert 58 Sekunden ist, schockt den EVZ (kurz). Vor dem ersten Gegentreffer leistet sich Bachofner einen Fehlpass. Vor dem zweiten geht die Zuordnung verloren, so kann Morini unbemerkt vors Tor stürmen.

Zug gelingt die Kurskorrektur nicht sofort, aber dennoch ohne jegliche Hektik, zu der man im Rückstand liegend manchmal neigt. Topskorer Herzog steht im Powerplay goldrichtig und lenkt Kovars Schuss ins Tor. Talent De Nisco kann bei seiner Vollendung von Verteidiger Wolf nicht unter Kontrolle gebracht werden.

Es ist diese junge vierte Linie um Center Leuenberger mit den Flügeln De Nisco (21) und Allenspach (19), die unerschrocken weiterpowert. Der Teenager trifft schon zum zweiten Mal in diesem Viertelfinal, sein 3:2 ist wegweisend. Und löst den Knoten bei seinen Teamkollegen. Denn plötzlich läufts dem EVZ so geschmeidig wie zu seinen meisterlichen Zeiten. Für eine Wende gehen den Luganesi die Ideen aus. (N.V.)

Fans: 7200.

Die Tore: 22. Bertaggia (Herren) 0:1. 23. Morini (Abdelkader, Arcobello) 0:2. 30. Herzog (Kovar, Djoos/PP) 1.2. 34. De Nisco (Allenspach) 2:2. 45. Allenspach (Leuenberger) 3:2. 52. Kovar (Stadler, Hofmann) 4:2. 53. Bachofner (Lander, Müller) 5:2. 57. Josephs 5:3. 59. Senteler (PP) 6:3.

Die drei Besten:

*** Dario Allenspach (Zug)

** Luca De Nisco (Zug)

* Leonardo Genoni (Zug)

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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